Band: Soul Sacrifice
Titel: Carpe Mortem
Label: Massacre Records
VÖ: 2012
Genre: Death Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Oliver Lackner
Ein frischer Wind kommt auf… und wächst binnen Minuten zu einem unglaublich mächtigen Sturm. Das aus Istanbul stammende Quartett “Soul Sacrifice” liefert mit ihrem zweiten Album “Carpe Mortem” einen Ohrenschmaus der Sonderklasse ab. Die Band selbst war mir bisher vollkommen unbekannt, ehrlich gesagt war mir nicht mal klar, dass es in dieser Richtung überhaupt eine Nennenswerte Metal Szene gibt. Nun.. da haben wir wohl wieder was gelernt! Die vier aus Istanbul stammenden Kopfschüttler fanden bereits in ähnlicher Form 1997 zueinander, das aktuelle Line up ist seit 2003 aktiv. 2005 gab´s das Debutalbum. Das neue Werk entstand gemeinsam mit Massacre Records und dem angesagten Produzenten Dan Swanö der hier zweifelsohne ganze Arbeit geleistet hat.So weit, so gut. Zum Kern des ganzen! “Carpe Morten” (zu Deutsch “Nutze den Tod”) bietet dem gebannten Hörer eine fantastische Vielfalt. Ironischerweise gibt’s zum Auftakt ein “Requiem”. Eine Glocke läutet, orientalische Klänge sind zu hören. Langsam durchbrechen Drums den beinahe Andächtigen Auftakt um mit “Bullet Proof” gleich mal klarzumachen, was man zu erwarten hat. Herrliche Riffs und eine Stimme die sofort meine Aufmerksamkeit erregt. Özgür Özkan kann Problemlos mit den großen Sängern der Szene mithalten. Gefällt mir außerordentlich gut. Einen Wolf hab ich mir gesucht als ich die Clean Voice gehört habe. War ich doch der Meinung, dass ein anderer dieses Organ zur Verfügung stellt. Weit gefehlt! Özgur selbst vereint beide Arten des Gesanges in seiner Person wie ich schlussendlich im Video zum dritten Song des Albums “Comatose” feststellen musste. Ein traumhaft guter Titel nebenbei bemerkt. “Keşke” ist der einzige auf Türkisch gesungene Titel des Albums. Versteh zwar kein Wort, kommt aber trotzdem gut. Beim Titelsong “Carpe Mortem” haben die Jungs Instrumental ein wenig experimentiert. Wär als Intro recht gut, find´s an der doch recht späten Stelle im Album eher nicht passend. Hätte nicht unbedingt sein müssen. Dafür folgt gleich darauf mit “Sarcastic Existence” der meiner Meinung nach beste Titel des Albums. Ein wirklich prächtiges Stück Musik mit viel stimmlicher sowie instrumentaler Abwechslung, zudem noch ein wenig orientalisch angehaucht. “Exile” beendet das rundherum gelungene Album auf würdige Weise.
Fazit: “Soul Sacrifice” erfinden das Genre nicht neu aber sie machen ihre Sache verdammt gut. Hart und schnell sind die meisten Tracks dabei werden niemals Melodie und Fluss der Musik unterbrochen. Zudem wurde das Album wirklich meisterhaft gemischt. Ich kann keine wirklichen Schwachpunkte entdecken. Auch nach dem fünften Durchlauf find ich immer noch Freude an sämtlichen Tracks. Überraschend vor allem Özgür´s erstklassige Stimme. Da die Jungs im Herbst mit “Nightrage” auf Europe Tour kommen, wird man sich ihrer Live-Qualitäten wohl überzeugen müssen.
Tracklist:
01. Requiem
02. Bullet Proof
03. Comatose
04. O.L.B.
05. Keşke
06. Fly Forever
07. Killing For Society
08. Torture My Soul
09. Carpe Mortem
10. Sarcastic Existence
11. Exile
Besetzung:
Özgür Özkan (bass & voc)
Feyzi Ocak (guit)
Onur Akça (drums)
Maksim Kırıkoğlu (guit)
Internet:
Soul Sacrifice @ MySpace