Bands: 667 – The Neighbour of the Beast – Iron Maiden Tribute, The Warning, Proll Guns Date: 08.05.15 Venue: Sportplatz, Fusch
Das Rockfest in Fusch braucht man hiesigen Rock/Metal Begeisterten nicht mehr groß vorstellen. Schon seit Jahren hat es sich alljährlich zu einem Fixpunkt im Terminkalender eines jeden Fans dieser Richtung entwickelt. Persönlich ist mein erster Besuch auch schon gut 3 Jahre aus und so traf es sich ganz gut, dass es sich in diesem Jahr terminlich mal wieder ausgegangen ist dem Event beizuwohnen. Keine Frage, dass man da beim Betreten des Festzeltes staunen musste. Das Anlegen war recht gut, wenngleich ich etwas die Beschilderung zum Gelände vermisst habe. Kommen wir mal vorab zu den Preisen und dem Repertoire des kulinarischen Genusses. Die Preise absolut fair und für ein Festival mehr als günstig. Für die Versorgung von leeren Rock/Metal Mägen war auch gesorgt und da gab es ein durchaus günstiges, wie auch reichliches Angebot. Alleine schon der Rockfest Burger war eine Gaumenfreude. Ein größeres Manko was mir besonders ungut ins Auge gestochen ist, war die Anlage der Toiletten. Ein WC Wagen für Männlein und Weiblein ist schon etwas mau, dies gehört definitiv überdacht, zumal bei der Sportanlage ja ohnehin WC’s vorhanden gewesen wären. Der etwas verspätete Start, denn losgehen sollte es bereits um 19:30 wurde dazu genutzt, um sich mit einigen Besuchern über das Event selbst zu unterhalten.
Die Band Proll Guns an sich ist mir musikalisch absolut unbekannt, zumal ich aber von Low Chi Zeiten noch Ed und Bernd kenne. Da wo diese beiden Rabauken die Finger im Spiel haben kann wohl nur was gutes dabei raus kommen. Dem Namen gerecht wurde ein Western lastiger, prolliger Groove-Thrash absolviert, welcher für mich persönlich sehr gut in die Gehörgänge stieß. Leider war der Sound nicht so prickelnd und dies änderte sich auch bei den anderen Bands nicht wirklich. Zu blechern kamen die Vibes der Flachgauer Formation durch die Boxen, was eben den merklichen Groove im Sound selbst doch schmälerte. Die Burschen als Trio mittlerweile verankert beübten eine kleinere Gruppen an Besuchern und gaben wohl alles. Durchaus bekannt von früheren Aufeinandertreffen eben mit Bernd und Ed. Das Acting und die Show selbst stilistisch authentisch wurde gut offeriert, zumal ich mir etwas mehr bewegende Audience gewünschte hätte, denn nur verhalten ließen sich einige nach vorne bewegen, um in den Genuss der Show zu kommen. Lediglich bei den weiblichen Pool Dance Einlagen ließen sich etliche mehr dazu bewegen sich in Richtung Bühne zu bewegen. Die passte durchaus zur Show an sich, doch als Musikbegeistert hätte ich auch so erwartet, dass man eben dieser sehr guten Truppe Tribut zollte. Wie auch immer, das Trio auf der Bühne ließ sich keineswegs vom etwas schlechten Sound beirren, am schlimmsten betraf es eben den Gesang der oftmals kaum zu hören war und so steigerten sich die Jungs in einen Spielrausch, der auffiel und somit hatte die Truppe nicht nur wegen des Gemischs an Thrash und Groove Sachen im Western Style eine gute Vorstellung abgeliefert, nein auch der angesteuerte Spielrausch ebbte niemals ab. Absolut geiler Gig dieser Formation und da darf man richtig gehend gespannt sein, was da uns in Zukunft noch alles erwarten wird. Fakt ist, hier haben wir es mit einem aufstrebenden Act zu tun, welcher nichts unversucht lässt, um die Massen zu begeistern. Bonanza + Black Beauty + Pantera = PROLL GUNS!!!
The Warning waren nach einer etwas längeren Umbauzeit die nächsten im Bunde. Leider musste man mit Wehmut den letzten Gig mit Nochsängerin Theres bestreiten. Die Mischung aus Rock und Metal Elementen zu paaren und dabei auch noch hier und da sehr stark in den Death/Thrash Bereich zu schlittern ist eine Geschmackssache. Originalität ist sicherlich anders, kam aber beim Publikum, welches den Home Matadoren vermehrt Tribut zollte bestens an. Auch die aus Saalfelden stammende Combo hatte merklich mit Sound-Defiziten zu kämpfen. Vor allem die oftmals in Gesprächen innerhalb der Redaktion gelobten Stimme der Fronterin gingen doch sehr mau ins Gehör, was ich etwas schade fand. Eine Bühnenperformance hat die Damen und da gibt es wahrlich nichts zu meckern. Hätte hier der Sound besser gepasst, wäre auch der Auftritt merklich astrein gewesen, schon schade, aber man ließ sich nicht beirren und versüßte der Sängerin den letzten Auftritt, wie auch dem feiernden Publikum. Die Meute war in bester Feierlaune und diese angesteuerte Leistung ging niemals verloren, somit hatte man eben die Fans im festen Griff und den lockerte man auch nicht. So konnte man eine energetische Show abliefern, welche für das feiernde Volk nichts offen ließ. Dass der gute Schlagzeuger Roy ein Partytier ist, wissen wir auch aufgrund seiner Haupttätigkeit bei Krankheit. Dort zwar mit Gitarre, aber bei The Warning lässt es der spritzfidele Vollblutmusiker auch nichts anbrennen und klettert herum wie das von der Muppets Show bekannte Tier. Wirklich tolle Show, die das Ganze drum herum umso mehr aufgepeppt hat. Nach dem letzten Song wollte man schon die Bühne frei machen, dennoch gierten die Die Hard Fans nach einer Zugabe. Mit einem Rage Against the Machine Cover verabschiedeten The Warning sich von ihrem treuen Mob. Kann man nur hoffen, dass die Truppe eine ansatzweise tighte Sängerin oder Sänger als Nachfolge bekommen.
Was erwartet man von einer Cover Band? Nicht viel, zumal man ja als Iron Maiden Fan wohl wirklich jeden Song kennt. The Beast in den Bergen hieß es und die deutsche Truppe legte nach einer Umbauphase gleich zu The Churchills Speech los. Sehr tight wurde hier aufgegeigt und man muss vom musikalischen Standpunkt aus sagen, dass man sehr authentisch die Songs hinbekommen hat. Ein kurzer Blick auf das Line Up. Nanu? Bassist und dritter Gitarrist sind mir wohl mehr als nur bekannt. Wer es nicht wusste, dies waren der gute Tobias Exxel (Bass) und Jens Ludwig (Gitarre) von Edguy. Vor der Bühne war ein amtliches Gedränge und die Jungs lieferten echt eine Show ab, wo man sagen kann, hier war Kraft und Spielfreude drinnen, wie man es von so manch anderer Maiden Cover Band nicht zu sehen bekommt. Stimmlich komplett im Power Metal angesiedelt servierte uns Sänger Daniel die Eigenständigkeit. Zu so etwas muss man nicht nur imstande sein, nein es muss auch passen. Einem gewissen Bruce Dickinson oder gar bei älteren Songs einem allseits bekannten Paul Di‘ Anno Paroli zu bieten ist schwierig, wenn nicht gar unmöglich. So wurde das Ganze halt in eigene Bahnen gelenkt, was mir persönlich nicht schlecht gefiel. Somit nicht unbedingt die Anbiederung an sich, was man ja von einer Cover Band irgendwie erwartet. Sondern durch den Sänger eine kleine Eigenständigkeit die sich gewaschen hat. Könnte mir den guten Daniel auch bei einer anderen Power Metal Band durchaus vorstellen, denn seine Stimme ist wirklich markant und aussagekräftig. Mit gut 19 Songs, inklusive zweier Zugaben absolvierte die Truppe einen gewaschenen Gig, welcher die Meute in bester Feierlaune bis zum Schluss hielt. Wenn ich mir eine Iron Maiden Coverband jemals wieder ansehen möchte, dann wohl diese. Somit eine Alpenerprobte Beast Formation, die hier eine Show geboten haben, welche man wohl so nicht erwartet hätte.
Die Konklusion des Festivals endet leider hier, da ich aus beruflichen Gründen den Samstag gecancelt habe. Kleinere Probleme gibt es bei jedem Festival, selbige kann man aber bis zum nächsten Mal sicherlich ausmerzen. Weiterhin kann man den Betreibern des Festivals mit allen Mitwirkenden des Teams zu solch einem Fest nur beglückwünschen und hofft dass dies weiterhin forciert und ausgebaut wird, denn was adäquates ist mir nicht bekannt. Preise und Angebot absolut Fair und da hofft man inständig auf eine Fortsetzung im Jahr 2016.