Band: Turbobier
Titel: Irokesentango
Label: Warner Music
VÖ: 12. Juni 2015
Genre: Punk
Bewertung: ohne Wertung
Written by: Lazer
Erst vor knapp einem Jahr in Wien gegründet, können Turbobier nicht nur auf eine eigens gegründete Partei (Die Bierpartei), sondern auch auf einige Gigs – unter anderem am Nova Rock 2015 zurückblicken. Dieser Tage schiebt man gleich noch das Debütalbum Irokesentango nach.
Turbobier? Noch nie gehört? Wetten doch? Erstmals, und bisweilen wohl am häufigsten, machte die Kapelle aus Wien von sich reden, als ihr Youtubevideo „Arbeitslos“ (Parodie auf Helene Fischer’s „Atemlos“) zum Star avancierte und mittlerweile mehr als 750.000 Aufrufe zählt. Nun wollen die Punks aber mit ihren neuen zwölf Tracks auftrumpfen.
Ich habe versucht herauszufinden, ob dieses komplette Unterfangen Turbobier Sarkasmus pur, oder doch ernstgemeint ist. Zugegeben, ich bin nach Tagen der Recherche und unzähligen Interviews und Videos keinen Schritt weitergekommen. Musikalisch bewgen sich die Jungs im seichteren Punkgebiet der späteren 1990er Jahre. Die Melodien gehen zwar schnell ins Ohr, sind aber ziemlich einfach gestrickt. Der Rhythmus passt und die Songs haben definitv Power. Ansonsten setzt man auf gute alte Punkstrukturen. Textlich, und jetzt kommt mein Hauptproblem – eben Satire oder Überzeugung, wird alles in einem ziemlich hässlichen Wiener Dialekt geträllert. Das berühmtberüchtigte „Meidlinger L“ wird bis zur Eskalation zelebriert, als gäbe es keinen Morgen mehr. Entgegen manch anderen Punkbands, sind Turbobier aber absolut nicht sozialkritisch oder schlagen in eine politische Richtung. Die Lyrics auf Irokesentango sind einfach nur Saufparolen und Proletenphrasen, haben keinerlei Aussagekraft, geschweige denn sind sie Wiener Kulturgut – man weise auf die unzähligen „Mundl- und Fussballplatz-/Wirtshaus-Einspielungen“ hin.
Mein Fazit: Vielleicht, beziehungsweise mit Sicherheit, habe ich Turbobier immer noch nicht verstanden. Macht mir persönlich aber rein überhaupt nichts. Für Fans von proletenhaften Fussballplatzparolen und Saufgegröle, gepaart mit ultraseichtem Punk, dürfte diese Platte definitiv ein Highlight dieses Jahres sein. Alle anderen dürfte dieses Teil gänzlich ziemlich „blunz’n“ sein. Um meiner Unbeholfenheit dieses Thema betreffend, nicht gänzlich zum Opfer zu fallen, bleibt dieses Album erstmals unbewertet.
Tracklist:
01. Fuaßboiplotz
02. Die Bierpartei
03. Hand In Hand
04. Pech
05. O.K.S.O.
06. Floschnpfand
07. I Hoss Olle Leit
08. Blaue Kappe, Grüne Kappe
09. Kontrollverlust
10. Notstandshüfe
11. Kiwara, Geh Scheiss’n!
12. Arbeitslos
Besetzung:
Marco Pogo – Vocals
Doci Doppler – Guitars
Baz Promüü – Bass
Fredi Füzpappn – Drums
Internet:
Turbobier Website