Bands: Debauchery, Moridigan, Athorn, Inquiring Blood Date: 22.08.15 Venue: Musiktheater BAD, Hannover
Am 22.08.2015 gaben sich DEBAUCHERY, ATHORN, MORIDIGAN & INQUIRING BLOOD zu Ehren Waldi´s Geburtstag in Hannover im BAD Musiktheater die Ehre.
Ca. 200-230 Besucher wollten Hannover in Blut getaucht sehen doch zuvor wurde bestens musikalisch unterhalten, bzw, vorbildlich „angeheizt“.
Den Anfang machten ATHORN aus Hannover, die einen tierischen Metalsänger am Mikro haben und mich mit dem Sound vergleichbar mit frühen NEVERMORE, unglaublich angenehm überrascht haben.
Aber die Herren sind keine Neulinge und so sehe und höre ich eine professionelle Metalperformance aller agierenden Musiker auf der Bühne.
ATHORN klingen sehr amerikanisch ohne es wirklich zu wollen. Hier und da gibt es zackige Thrashelemente und die eingesprengselten Growlpassagen erinnern gern auch daran, das ich heute eigentlich auf einem recht todesmetallischen Event bin.
Ich bin mir sicher, wir werden zukünftig noch mehr von ATHORN hören und die musikalische Vergangenheit der Band ist auch nicht ohne…!
Als 2. Band gingen MORIDIGAN aus Hannover an den Start.
Klar definierter „einfacher“ Death Metal wird schweißtreibend intensiv und zielsicher in die willige und auch gierige Meute gegrowlt, der sehr positive Spuren im Gehörgebälk hinterlässt.
Eine schöne Mischung aus Deicide, Suffocation plus ein bissl Morbid Angel mit einem hohen Energiefaktor und einem sympathischen Erscheinen.
Haben definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient!
Als 3. Band standen INQUIRING BLOOD auf dem Plan die die Temperaturen noch ein paar Grad Celsius weiter in die Höhe trieb…
Obwohl Fronter Daniel gesundheitlich angeschlagen war, konnte mit Hilfe einer leicht gekürzten Setlist der Abend als erfolgreich verbucht werden.
Der sehr professionelle Sound erinnert etwas an Six Feet Under und an Cannibal Corpse!
Fettes Gebretter und der Mob vor der Bühne wird bewegungstechnisch ordentlich auf Trab gehalten.
Zwischenfazit:
Ordentlich durchgeschwitzt und halb verdurstet (ein 2. Bierstand draußen wäre schon vernünftig gewesen!) muss ich immer wieder feststellen, das der Underground lebt und brodelt. Der Metal wird nicht aussterben und es stehen nicht nur Kopien der jetzigen sogenannten „Großen“ auf den Brettern der Clubs, die immer noch zu wenig besucht werden.
Handwerklich und kreativ bestens in Form, werden Wände zum Wackeln und Schwitzen gebracht und es gibt bedeutend mehr als nur freundlich dankbaren Beifall…!
Drei Undergroundbands die ich Metallern mal zum Anchecken empfehlen kann.
Nein, ich wurde nicht eingekauft… 😉
Nach dem bereits die ersten kunstblutig verschmierten Ladies durch die Gegend wackelten dauerte es nicht mehr lange, bis der rüde und augenzwinkernde Horror-Death-Metal von DEBAUCHERY durch den ordentlich aufgeheizten kleinen Saal brüllt… Kleine Walls und Pits wurden rücksichtsvoll gefeiert und w
er fiel, sah halt extrem zombieartig aus… Die ersten 3-4 Reihen bekamen alle etwas von der roten Suppe ab, während die Band auf der Bühne ein sehr geiles Programm abfeierte!
Durch Licht und Rauch sowie den wunderschön düster gestalteten Mikroständern und natürlich dem Band-Outfit, hatte man irgendwie das Gefühl, doch in der Hölle gelandet zu sein…
Hörens- und sehenwert, gern wieder!
Hannover möchte noch mal ausgiebig im Blut baden!
Ich hatte wohl die Gelegenheit zu einem Interview mit der Band, doch wollte ich das nicht in ein paar wenigen Minuten zwischen Tür und Angel machen denn ich habe zu DEBAUCHERY und all dem was noch dahinter steckt, viele Fragen, die ich gern in Ruhe mit Thomas Gurrath besprechen möchte.
Demnächst hoffentlich mehr dazu…
Fazit:
Was für ein geiler und friedlicher Abend, nicht nur musikalisch hat sich die Anfahrt gelohnt, inkl. super Shuttleservice (Danke dafür!). Man traf ausschließlich nette Leute die alle in bester Feierlaune waren. Gruß an dieser Stelle an Till Burgwächter, Ferdy Doernberg,…und die anderen vielen Namen 😉 !
Vielen Dank auch für die Einladung an Kay von Kernkraftritter Records.
Ich kann mich noch an ein Erlebnis auf der Heimfahrt erinnern, als ein Pärchen in die Bahn stieg welches zu den Frontlinern auf dem Gig zählte und dementsprechend blutverschmiert aussah.
Eine kleine Gruppe Jugendlicher musterte das Pärchen minutenlang bis einer sich endlich traute und fragte:
„Hey, bissu Walking Dead?“
In dem Moment wurde es mal kurzfristig mucksmäuschenstill im Zug denn das Paar hatte inzwischen beinahe alle Augen im Zug auf sich gerichtet.
Doch dann prustete es aus uns dreien heraus…wir konnten nicht mehr vor lauter Lachen, aber die Mitfahrer haben wohl verstanden, das das nur Kunstblut ist und wir nicht „Walking Dead sind“ denn im Licht habe ich festgestellt, das meine Schuhe aussahen, als wäre ich knöcheltief durch Blut gewatet… 😀
Ich war recht glücklich ohne sichtbare Blutflecken durch die Stadt gondeln zu müssen,
wäre wohl der am albernsten grinsende Zombie der Welt in solchen (situatuions-) komischen Momenten… 😉
DEBAUCHERY haben gezeigt und hören lassen, das mit ihnen immer zu rechnen ist und sie wissen, wie man Death Metal in der Art von Six Feet Under, aber auch ansatzweise wie Bolt Thrower in sein eigenes Kleid packt und showträchtig unterhaltsam an den Fan bringt.
Hannover möchte euch wiedersehen, noch mal erleben und feiern.