Band: Axel Rudi Pell
Titel: Tales of the Crown
Label: SPV / Steamhammer
VÖ: 2008
Genre: Heavy/Power Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert
Mr. Pell ist wieder zurück mit seiner Formation. Wer den musikalischen Zwillingsbruder von Ritchie Blackmore kennt, weis, hier bekommt man wieder die Vollbedienung. Hat diese Truppe jemals ein schwaches Album raus gebracht? Nein auf keinen Fall, ihre gesammelten Werke sind ein Stück Rockgeschichte und dennoch gibt es doch einige Ketzer denen die Formation nichts sagt. Ja liebe Rock und Metalgemeinde die gibt es wirklich. Der neueste Streich nennt sich „Tales of the Crown“ denn man ein weiteres Mal in der Konstellation Johnny Gioeli (voc), Axel Rudi Pell (guit), Volker Krawczak (bass), Mike Terrana (drums) und Ferdy Doernberg (keys) eingespielt hat.
Mit „Higher“ wird der Reigen eröffnet. Düstere mit ruhigen Gitarrenklängen angereicherte Rhythmen stehen zu Beginn im Vordergrund. Danach wird gleich ordentlich die Rockfahne hochgehalten. Zwar hat man das Gaspedal nicht vollends gedrückt, dafür hat man eine sehr stampfende Nummer geschaffen. Die Chorvocals sind einfach eine Wucht und Axel kredenzt uns wieder souveräne Riffs und Breaks am laufenden Band. Von der Machart sehr ähnlich ist nun „Ain’t Gonna Win“. Hier hat man aber eher die erdige Richtung eingeschlagen. Die Geschwindigkeit wird nach einigen Sekunden gesteigert. Man bietet sehr viele Wechsel von flotten und stampfenden Rhythmen die Ambrosia fürs Gehör sind. Waren bei den letzten Alben auch die Chorvocals das Erfolgsrezept, so greift man auch auf diesem Output zum gewohnten Erfolgsrezept und die Rechnung geht natürlich auf. Das Gaspedal wird nun bei „Angel Eyes“ ordentlich gedrückt und man schippert auf sehr schnellen, bretternden Gewässern dahin. Ein typisches Bangerstück aus dem Hause Axel Rudi Pell. Nach dem Abgang von Jeff Scott Soto hat man mit Johnny Gioeli einen Traumgriff gemacht. Der Bursche gehört für mich zu den Besten Sängern der Rock und Metal Szene. Auch auf diesem Album bietet der sympathische Amerikaner einfach alles und röhrt und singt ordentlich ins Mikro. Der gute Junge versteht es einfach wie ein variabler Shouter klingen muss. So bietet er einmal mehr einen sehr guten Querschnitt aus Gefühl und Härte. „Crossfire“ ist nun wieder eine sehr stampfende Nummer. Dennoch man driftet hier etwas öfters in die gefühlvolle Ecke. Hauptbestandteil sind aber ordentliche, erdige Rockrhythmen die sich unvermindert in den Gehörgang bohren. Mit einem Trommelwirbel und dem sofortigen Wechsel in die ruhige Ecke wird der Song „Touching My Soul“ eröffnet. Geilste Riffs serviert man uns hier die eine Lehrstunde in der Gitarrenspielerei sind. Feines balladeskes Stück, das immer wieder mit rockigen Ausbrechern aufwartet. Eine gute Mischung aus rockigen, funkigen und blusigen Rhythmen bietet man nun bei „Emotional Echoes“. Dieses instrumentale Stück ist eine ordentliche Tanznummer, die einen kaum ruhig sitzen lässt. Sehr rau und dreckig ertönt nun an siebter Stelle „Riding On An Arrow“. Gutes Bangerstück mit erdigen Gitarrenläufen die zum sofortigen Bangen und shaken gleichermaßen einladen. „Tales Of The Crown“ startet wieder sehr düster und verleiht mir sofort eine Gänsehaut. Eine sehr stampfende Midtemponummer wird uns hier geboten, die einmal mehr mit sauberen Chorvocals im Refrainbereich ausgestattet wurde. Doch nur die stupide Midtemposchiene wird hier beweiten nicht gefahren. So offeriert man uns hier auch einige Wechsel von Melancholie, Melodie und härteren Klängen. An vorletzter Stelle hat man nun eine sehr speedige Nummer mit dem Namen „Buried Alive“ gepackt. Eine Headbangernummer par Excellence ist ihnen hier gelungen. Somit kann man bei diesem Track sein Haupt ordentlich abschütteln, nur auf das lauschen der Vocals sollte man nicht vergessen. Abschließend gibt es noch „Northern Lights“, das zu Beginn von den Gitarrenklängen wie „Nothing Else Matters“ von Metallica klingt. Zum Abschluss hat man einen sehr theatralischen Track gepackt der Ambrosia für die Ohren ist. Feinste Gitarrenriffs und -breaks an allen Ecken und Enden. Doch auch der sehr bombastisch wirkende Sound ist eine Wucht und bläst einen um. Hammer Abschluss für eine Hammerscheibe.
Fazit: Was wohl das Erfolgsrezept des Herrn Pell ist habe ich mich immer wieder gefragt. Wer hier nicht zugreift ist selber schuld. Dieses Teil ist wirklich heiß und rockt ordentlich das Haus.
Tracklist
01. Higher 07:18
02. Ain’t Gonna Win 04:51
03. Angel Eyes 04:57
04. Crossfire 05:22
05. Touching My Soul 06:32
06. Emotional Echoes 05:07
07. Riding On An Arrow 05:55
08. Tales Of The Crown 08:21
09. Buried Alive 05:42
10. Northern Lights 06:21
Besetzung
Johnny Gioeli (voc)
Axel Rudi Pell (guit)
Volker Krawczak (bass)
Mike Terrana (drums)
Ferdy Doernberg (keys)
Internet
Axel Rudi Pell Official Website
Axel Rudi Pell @ MySpace