Band: Vanlade
Titel: Rage Of The Gods
Label: Online Metal Promo
VÖ: 2015
Genre: True Epic Speed Metal
Bewertung: 3.5/5
Written by: Lex
23:30 in einer geheimen Höhle unter dem Wayne – Anwesen. Nur das Plätschern unterirdischer Tropfen, das obligatorische Fledermausgequietsche und das nicht ganz so obligatorische Gequietsche der neuen Vanlade durchbrechen die Stille. Dick Grayson, dem gebannten Leser der Comics besser bekannt als Robin, der Wunderknabe mit den bunten Unterhosen über der Damenstrumpfhose, betritt die Szene. Batman hat mal wieder seinen Batsuit mit Killernieten aufgepimpt und sich tagelang nicht rasiert, steht mit gereckten Fäusten vor dem Spiegel und schreit seinem eigenen Abbild “Hail The Protector” entgegen.
Robin: “Batman, bei allem Respekt, wir müssen jetzt echt dringend mal wieder ein paar Assies plattmachen. Kannst du nicht später deinen Female-Fronted-Metal zu Ende hören, der dunkel und tragisch ist wie dein Umhang?”
Batman: “Robin, alter Metalbrother! Ich bitte dich, das ist kein Female Fronted Metal, sondern motherfucking Brett Blackout Scott von Vanlade! Das ist True Metal, oder Epic Speed Metal, vielleicht auch Speedy True Epic Fantasy Metal! Und der ist nicht dunkel und tragisch, der ist mighty und deadly und of steel, der killt alle False Ones! Also ganz wie meine Faust! DA! Hail The Protector! Hail Me!” Robin streckt es, gefällt durch Batmans patentierten Mighty Blow Of True Force To The Face, zu Boden wie Herbstlaub im Wind.
Robin betet monoton Batmans True Metal – Lehre herunter: “Ja, jetzt erinnere ich mich. True Metal ist die mächtigste Form des Heavy Metal, weil sie wie ein Fels in der Brandung den Gezeiten widersteht. Ganz so wie unsere Schlagtechniken sich mit all den unzähligen, ewig gleichen Wiederholungen perfektionieren lassen, so ist es auch mit dem True Metal und seinen musikalischen Möglichkeiten.”
Batman: “Weise gesprochen, mein Metalbrother! Die Stärke eines True Metal Albums liegt nicht in der Originalität, sondern allein in der Perfektion und Authentizität, mit der das ewig gleiche unverbesserliche Schema rezitiert wird. Und das hier – HAIL THE PROTECTOR!!! – ist mit einiger Präzision geschmiedet.”
Robin: “Naja, mit Manowar nicht zu vergleichen, wenn ich das mal sagen darf.”
Batman: “Mag sein, aber es ist true. Wenn du es abspielst – HAIL THE PROTECTOOOOOR! – wirst du spüren dass es true ist. Das heißt… wenn du selbst true bist! Bist du true Robin? BIST!? DU!? TRUE!? FUCKING TRUE!?”
Robin: “Ich hab jetzt keine Ruhe mehr, bis ich der Höchstwertung zustimme, oder? Ich geb jetzt entweder 5 Punkte und steh vor dem Musikjournalismus als unseriöse Sackratte da, oder ich bewerte diese Scheibe wohlwollend objektiv mit einer 3.5 und krieg von dir auf die Fresse und werde als Poser beschimpft… Darauf läufts hinaus, oder?”
Batman: “Ja, weil ich Batman bin.”
Robin: “Ok, fünf Punkte, es ist true.”
Batman: “In Ordnung, dann ab ins Batmobil. Das Verbrechen schläft nicht. Hail The Protectoooor! Hail us!”
Robin: “Sofort. Ich geh nur schnell noch einen abseilen.” (holt etwas später, auf dem Bat-Defäkalator sitzend, sein Batphone raus und ruft meine Nummer an) “Lex? Hier Robin! Ich wollte dir nur sagen, dass Batman das Album von Vanlade voll true findet und seinen Verstand verloren hat. Er hat mich gezwungen, 5 Punkte zu vergeben. Ja, er benutzt seine Maske wieder als Stirnband. Aber ganz unter uns: Das Album ist zwar eine gewaltige Steigerung gegenüber dem arg standardmäßigen Iron Throne-Erstling von 2012, lässt aber immer noch über weiteste Strecken diesen gewissen allerletzten Funken vermissen. Anbetrachts der mächtigen Eunuchen-Pfeifen von Frontquietscher Brett Blackout Scott und der ambitioniert-gewaltigen Darbietung im glorreichen Stil der 1980er reckt sich da trotzdem meine grün behandschuhte Faust Richtung Decke. Macht eine wohlgemeinte 3.5/5 auf der Batskala. Und Lex: Wenn du Batman nochmal True Metal schickst, tote ich dich. Robin Ende.”
Anspieltipp: HAIL THE PROTECTOR!
Tracklist:
01. Rage Of The Gods
02. Frozen For All Time
03. Jaws Of Life
04. Hail The Protector
05. Hellrazor
06. Moonbound
07. Æons Of Madness
08. Acid Reign
09. Carnicidal
10. As Above, So Below
Besetzung:
Brett Blackout Scott (Vocals)
Zach Vanlade (Guitar/Vocals)
Vinnie Lee Camarillo (Guitar/Vocals)
Nikky Skorcher (Bass Guitar)
Nolan Weber (Drums)
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