Murdryck – Antologi MMXV

Band: Murdryck
Titel: Antologi MMXV
Label: Black Lion Productions
VÖ: 25.01. 2016
Genre: Black Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Daniel

Ein orchestrales Intro eröffnet den Reigen schwedischer Boshaftigkeiten, der Abgrund öffnet sich mit As The Moon Bleeds…, das gekonnt zwischen Blastparts und nordischer Kälte für Gänsehaut sorgt. Es ist sehr lang her, das die Merkmale Black Metal dermaßen signifikant vorgetragen wurden.
Doch damit nicht genug. Der vertonte Hass hält mit dem Beginn von The Ascension nicht inne, die Intensität steigert sich in einen Rausch der Boshaftigkeit, das arglistige Keifen von Gast sowie die rasierklingenscharfen Riffs metzeln alles nieder, die rhythmische Urgewalt im letzten Drittel stampft die Reste der Zivilisation ein.

An Pull Me Under von Dream Theater vergreift man sich anfänglich (wohl eher unbewusst) bei Swallowed By The Ages, doch hasspredigent entführt man den Hörer in eine dystopische Paralleldimension, aus der es kein Entkommen mehr zu geben scheint.
Dies verdeutlicht das düster – epische Slaves Under A Dying Sun nachhaltig, denn eben erwähnte Dimension entpuppt sich als die von unserem Geist geschaffene, die Sklaven sind wir.
Mit dieser Erkenntnis gefriert einen mit den unerbitterlich klirrenden Gitarrenklängen von Metamorphosis das Blut in den Adern, lediglich das Hoffnung instruierende Solo erhält den dunklen Raum.
Blood On The King’s Hands wandelt nicht nur lyrisch zwischen dunkler Erhabenheit und purem Hass, die schwarze Hymne ist in Bezug auf deren Vertonung eine wahrhaftige Offenbarung.
Mit Under Torn Constellations bietet man eine musikalische Symbiose aus den ersten zwei Wellen der Neunziger, der abschließende Epik – Hassbratzen Throne Of Shattered Divinity ist ganz großes Kopfkino.

OK, lassen wir das Geschwurbel einmal und konzentrieren wir uns bei den Tracks auf das Wesentliche, die Musik.
ANTOLOGI MMXV offenbart in seiner Gesamtheit eine Intensität und Klasse, die in diesem Genre mit der Jahrtausendwende abhanden gekommen zu sein schien.
Musik als universelle Sprache, Black Metal als unmissverständliche Ausdrucksform der Verachtung gegenüber den Dogmen der Menschheit (oder gar ihr selbst) war lange nicht mehr so intensiv und glaubwürdig.
Dabei bieten MURDRYCK sowohl kompositorisch als auch produktionstechnisch zu keinem Zeitpunkt Schwäche feil.
Nicht zuletzt der direkte Sound bringt die Anmut und Intensität der Kompositionen erst richtig zur Geltung.
Hier geht man nicht innovativ vor, hier bricht man die Architektur des pompösen Palastes wieder auf die Grundstruktur herunter. Daher gilt:

ANTOLOGI MMXV? Ein Standardwerk!

Trackliste:

01. Intro – The Sombre Angel
02. As The Moon Bleeds…
03. The Ascension
04. Swallowed By The Ages
05. Slaves Under A Dying Sun
06. Metamorphosis
07. Blood On The King’s Hands
08. Hymnens Svarta Toner
09. Under Torn Constellations
10. Throne Of Shattered Divinity

Besetzung:

Gast – vocals
Skärseld – guitars, bass
Peste – guitar (Track 2, 3, 6)

Murdryck im Internet:

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Bandcamp

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Soundcloud

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