Bands: SERIOUS BLACK, SINBREED, HAMMERSCHMITT Date: 23.09.16 Venue: Explosiv, Graz
Die Melodic – Powermetal Senkrechtstarter von SERIOUS BLACK veröffentlichten vor etwas mehr als einem Jahr ihr Debüt „As Daylight Breaks“, was bei Fans und Presse gewaltig einschlug und nun haben sie bereits ihren polarisierenden Nachfolger „Mirrorworld“ in den Läden dieser Welt stehen. In diesem Herbst starteten sie ihre erste Headlinertour durch Europa, nachdem sie zuvor u.a. bereits mit Hammerfall, Gravedigger und Kamelot im Vorprogramm durch die Lande getingelt waren. Da ich die Hälfte der Band gut kenne, wollte ich die Gelegenheit nicht auslassen und mir die Chartstürmer (Deutschland, Schweiz) auch endlich mal Live reinziehen und das eine oder andere private Gespräch suchen. So geschehen im Grazer Explosiv. Mit dabei: Sinbreed, Hammerschmitt, der lokale Support Dark Nativity und mächtig viel Spass! Aber alles mal schön der Reihe nach:
Der Local Support Dark Nativity hatte eine halbe Stunde Spielzeit. Die 3 Musiker gaben ihr Bestes um dem spärlich besuchten Explosiv einzuheizen. Hier sei mal erwähnt, dass ich vermute, dass es sich bei den Zuschauern um einige Freunde der Band handelte, aber was soll´s, denn die Band gab Gas und der Funke der gute Laune sprang gleich mal auf die Fans über. Das Konzert war angenehm gut, bis auf kleine Verspieler beim Bassisten, der auch immer wieder mal die Augen zur Gitarre des Sängers schwenken ließ, um zu wissen, welcher Part nun folgen sollte. Mich faszinierte nebenher noch der Oberlippenbart des Bassisten, denn das erinnerte mich an Thrash Urgesteine der 1980er Jahre und ich hätte die Band wohl eher als Deutsche durchgehen lassen, denn als waschechte Steirer… Die Songs selbst stecken zwar noch in den Kinderschuhen (= 08/15 Riffing und Songwrting), aber live wurden sie, auch von mir gut angenommen.
Danach folgte die erste Band des Dreier-Tourgespanns: Hammerschmitt. Die Jungs rund um Sänger Ben haben bei mir mächtig Eindruck hinterlassen. Ebenso im immer noch spärlich gefüllten Explosiv. Die deutschen Nachbarn rockten die Bühne, als wären sie auf Dauer-Tour und hätten noch nie was anderes gemacht, dabei ist das erst ihre erste Tournee und das nach fast 30 Jahren im Business! (Hammerschmitt gründete sich aus der Band Pierrot). Sie haben mit guter Stimmung und großartiger Bühnenperformance das Publikum von der ersten Sekunde an im Griff gehabt. Da war nix mit verhaltenem Publikum. Der Spaß der Musiker, vor allem von Bassist Armin war extrem spürbar und diese gute Laune hat sicher nicht nur bei mir für Grinsen gesorgt. Genialer Sound, keine (merkbaren) Verspieler und hochprofessionelles Agieren inklusive. Mich haben Sie nun als Fan dazugewonnen. Leute, kauft euch deren neues Album „Still on Fire“.
Nach kurzweiliger Umbaupause waren dann die nächsten aus dem Gespann dran: SinBreed. Die deutsche Formation eröffnete das Konzert mit Paukenschlag und voller Batterie. Von leisen Tönen bzw. ruhiger Herangehensweise keine Spur. Gleich mal „Voll auf die 12“. Die Jungs rockten sich durch ihr Set und machten keine Gefangenen. Nur der Funke auf das Publikum wollte anfangs nicht so richtig überspringen. Erst nach 3-4 Songs wurde das Publikum richtig warm und feierte dann mit der Band was das Zeug hielt. Die Besucher sangen mit, schrien mit und machten alles mit, was Ihnen Nick Holleman (Vicious Rumors), der Tourersatz für Herbie Langhans durchsagte. Geil. Hochprofessionelle Schow, die in einem das Feuer weckte um noch mehr zu verlangen. Nick Holeman brachte es auf den Punkt. Zu Deutsch: „Wenig Leute, aber verdammt laut!“ Dem kann ich nur beipflichten. Ach ja: Drummer Kevin Van Den Heiligenberg (Awakening Sun) ersetzte den eigentlichen Drummer Frederik Ehmke. Negativer Kritikpunkt: Anfangs war der Bass und eine der Gitarren zu leise. Somit gingen manche Leads unter. Im Laufe des Konzertes wurde dies aber behoben und der Zuschauer konnte genießen.
Nach etwas längerer Umbauphase war es endlich soweit: Während des Intros betraten die Headliner die Bühne. SERIOUS BLACK gaben sich die Ehre und das Publikum kochte. Die junge, aber äußerst erfolgreiche Band legte gleich mal mit „Older and Wiser“ los und schon hatte die Band das Publikum gefangen. Gleich darauf gab es den derzeitigen Hit „Castor Skies“ aus dem neuen Album „Mirrorworld, der auch brav und lautstark mitgesungen wurde. So ging es dann auch weiter. Hit auf Hit wurde gespielt, es wurde nichts aufgespart und der Fan konnte nur zufrieden sein. Schon alleine aufgrund der Bühnenshow der 6 Musiker. Jeder gab Alles und konnte so das Publikum in seinen Bann ziehen. Die Jungs waren höchst professionell und gaben ihr Bestes. Nein! So wie ich das sah, weit darüber hinaus. Sänger Urban Breed überließ das Mikro dem Keyboarder Jan Vacik bei dem Song „Heartbroken Soul“, der seine Sache extrem gut gemacht hat. Kompliment. Nach dem Song „The Machine is Broken“ verließen die Musiker die Bühne um Drummer Alex Holzwarth seinen Platz zu lassen um ein geniales Drum Solo hinzulegen (sowas habe ich ja schon seit 10 Jahren nicht mehr gehört – geil!), der sein Solo mit einem kurzen Anspielen von Slayer´s „Raining Blood“ zu beenden. Wie geil ist das denn bitte?! Nach 2 weiteren Songs war das Konzert dann auch schon wieder aus. HALT!
„Zugabe, Zugabe!“ – Und die Fans wurden erhört. Das „Temple of the Sun“ Intro wurde gespielt und in einem meiner Faves „Akhenaton“ fortgesetzt. Da dies ja immer noch nicht reichte, wurde die 1 1/2 stündige Show mit dem Übersong „High and Low“ beendet. Die Band wurde nochmal ordentlich abgefeiert und… Ende im Gelände“.
Es war alles in Allem eine extrem geile Show aller Bands, die für extrem gute Stimmung sorgten. Es gab für mich nur 2 negative Punkte: 1.) Der Eintrittspreis mit Euro 21,–. Das ist einfach zu viel. 2.) Die karge Anzahl von Besuchern. Sämtliche Bands hätten sich eine volle Halle verdient. Meine Fresse, Leute, kriegt eure Ärsche hoch und geht zu den Konzerten eurer Lieblingsbands und unterstützt diese auch. Diese Stimmung kriegt ihr nicht auf Platte. Rock on
LIVE Set List: SERIOUS BLACK – MIRRORWORLD TOUR:
01. Intro – Breaking the Surface
02. Older and Wiser
03. Caster Skies
04. Setting Fire toe the Earth
05. Heartbroken Soul
06. I Seek no Other Life
07. Dying Hearts
08. State of my Despair
09. Mirrorworld
10. Trail of Murder
11. This Machine is Broken
12. Drum Solo
13. The Life That You Want
14. As Long As I´m Alive
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Zugabe:
15. Intro – Temple of the Sun
16. Akhenaton
17. High and Low
18. Outro