Band: Iron Mask
Titel: Shadow of the Red Baron
Label: Lion Music
VÖ: 2009
Genre: Power Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert
Stolze fünf Jahre hat es gedauert bis Saitenakrobat Dushan Petrossi mit seinen Eisernen Masken zurück gekehrt ist um den „Hordes of the Brave“ Nachleger vorzustellen. „Shadow of the Red Baron“ heißt das Eisen welches er gemeinsam mit Goetz „Valhalla jr“ Mohr (voc), Oliver Hartmann (voc), Andreas Lindahl (keys), Vassili Moltchanov (bass) und Erik Stout (drums) zu Recht geschmiedet hat. Es heißt wieder einmal Gitarren lastiger Power Metal mit viel Melodie und wer auf diese Mischung steht wird es wohl kaum erwarten können bis das Teil am 15.01.2010 via Lion Music in den Läden stehen wird.
Luftkampfwirbel eröffnet amtlich Track Nummero Uno mit dem Titel „Shadow of the Red Baron“ und eine recht flotte Einleitung in das Album kredenzt man uns hier. Speediger Bangertrack mit viel Gitarrengefrickel der Marke Malmsteen. Dennoch muss ich sagen dass im Gegensatz zum schwedischen Kollegen dieses Material weit verdaulicher klingt. Auch ein gewisser kantiger Beisatz wurde hinzu gegeben und dadurch klingt der Song nicht zu glatt poliert. Hymnisch wird es immer wieder im Refrainteil, wo man artig mit jaulen kann. Genau für diese Art der Animation hat man nämlich einen stattlichen Mittsingpart eingebaut, der mich witziger weise sehr stark an Edguy erinnert. Dazwischen soliert der Meistersaitenhexer und das nicht zu knapp und das dürfte Freunde der stark Gitarrenlastigen Musik sehr freuen.
Weiter geht die Karussell Fahrt mit dem galoppierenden „Dreams“ das ebenfalls mit viel Tempo dahin schlittert und unvermindert aufruft seine Haare zu den Klängen zu schütteln. Dennoch kommt auch ein gewisses Maß im Bereich des flotten Rock mit viel Melodie zum Tragen und dies verbinden die Belgier recht gekonnt miteinander. Die hymnischen Chorgesänge wurden hier etwas öfters und dominanter eingesetzt was natürlich dem Melodiefaktor sehr viel weiter hilft und man sich weit melodischer präsentiert und das natürlich ein sehr facettenreiches Klangbild wieder spiegelt.
Sehr lieblich, mit einer Keyboardeinleitung die fast schon klassisch klingt wird nun der stampfende Melodierocker „Forever in the Dark“ nachgeschoben. Immer mehr rückt man dann in die heroische, bombastische Ecke. Doch auch der gewisse Anteil an rauen Elementen wird geboten und der kommt hier von den Vocals. Alles in allem bleibt man aber der Linie treu und musiziert sehr theatralisch angehaucht. Wird vor allem Freunden des Power Metal gefallen die auf starke, kräftige Chorgesänge stehen.
Schroffer wird uns nun „Resurrection“ geboten, das sehr orientalisch ins Programm führt. Gefällt mir persönlich sehr gut dieser 1001 Nacht touch den man hier mit viel Saitenjongliererei bietet. Dennoch die Weiterführung ist der räudig und düster ausgefallen und auch klingt das Stück sehr hart. Zwar zieht man immer wieder ganz kräftig an den Zügel doch den gewissen Grad behält man sich vor und das passt sehr gut.
Wir bleiben laut dem Titel nun bei „Sahara“ im Orient und dennoch ist hier der Name nicht Programm. Eher im Gegenteil hier bekommen wir einen sehr klassischen Melodic Rocker mit viel Frickelspaß. Man darf aber etwa nicht glauben der Bogen wird hier überspannt, nein auf keinen Teil, denn wie schon erwähnt wissen Iron Mask wann genug ist und bieten ein etwas anderes Klangbild als Ablöse. Dieses ist wiederum etwas dunkler angehaucht so wie beim Vorgänger, doch wirkt es vor allem durch eine starken Anteil in Sachen Chorgesang etwas fröhlicher. Zum Ende hin geben sich der Tastenmann und der Gitarrenakrobat eine kleine Fehde und duellieren hier sehr stark.
„Black Devil Ship“ wird mit Meeresrauschen und einem aufkommenden Sturm eröffnet und das Unheil wird hier recht gut klanglich dargestellt. Etwas heroischer wird nun mit einem Seefahrer Melodiestück angesetzt. Diese Linie verfolgt man aber nicht bis zum Ende hin weiter und so zockt der Trupp eher im kraftstrotzenden Rockbereich, diesen unterbricht man immer wieder mit dem sehr lieblichen – fröhlichen Seefahrer Gedudel. Nervt aber nicht, sondern bietet einen guten Partylaune Charakter der hier durchbricht und sich ein ständiges Wechselspiel mit dem heroischen – hymnischen Part gibt.
Recht flott präsentiert man erst einmal „We Will Meet Again“, doch diesem Tempo bleibt man nicht treu und so justiert man um und schon befinden wir uns erneut in kräftigen, hymnischen Gewässern, wo man uns satte Chorgesänge bietet, die nur an und ab durch sanfte Ausflüge abgelöst werden.
Ein enormes Gefrickel läutet nun „Universe“ ein. Weiter geht es aber mit einem sehr schroffen, bretternden Teil der den Song zu einem fast schon astreinen Bangertrack umformiert. Doch für die Ablöse bietet man wieder satte Choreinsätze, wie auch viele Melodieeinschübe die das Stück sehr gut aufwerten.
Sehr lieblich läuft „My Angel Is Gone“ im theatralischen Stile an. Die sanftere Schiene mit einem kleinen balladesken Beigeschmack wir auch weiterhin verfolgt, doch an und ab bricht man etwas kräftiger durch, um nicht zu ruhig zu klingen.
Wie ein Raketenstart ist nun „Only the Good Die Young“ als Nachfolger bereit einen wieder aus dem ruhigen Ecke zu hieven. Flotter, bretternder Track mit vielen Bangerattitüden. Hier wechseln sich galoppierende Momente immer wieder mit dreckigen Bretterparts ab und das weiß sich im Gehörgang festzusetzen.
Abgerundet wird noch einmal mit einer guten Portion an theatralischer Anfangsmusik bei „Ghost of the Tzar“. Zum Schluss werden noch einmal alle Geschütze aufgefahren und alle Reserven werden in die Schlacht geworfen. Dadurch hat man einen sehr bombastischen, farbenreichen Abschluss geschaffen das zu gefallen weiß und wie eine kleine Minioper klingt.
Fazit: Guter Power Metal mit Melodie und Gefrickel. Doch wer nun glaubt dass die Burschen den Bogen überspannen der irrt. Der Silberling darf auf keinen Fall in der Power Metal Sammlung fehlen, denn fast alle Songs wurden reichlich ausgeschmückt und das weiß zu begeistern.
Tracklist:
01. Shadow of the Red Baron 07:04
02. Dreams 04:32
03. Forever in the Dark 05:11
04. Resurrection 05:07
05. Sahara 04:21
06. Black Devil Ship 04:31
07. We Will Meet Again 04:33
08. Universe 04:51
09. My Angel Is Gone 04:16
10. Only the Good Die Young 03:56
11. Ghost of the Tzar 06:54
Besetzung:
Dushan Petrossi (guit)
Goetz „Valhalla jr“ Mohr (voc)
Andreas Lindahl (keys)
Vassili Moltchanov (bass)
Erik Stout (drums)
Internet:
Iron Mask @ MySpace