Band: Iron Fire
Titel: Metalmorphosized
Label: Napalm Records
VÖ: 2010
Genre: Power Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Die Dänen Iron Fire hatten in den letzten Jahren eher ein schweres Los. Bis dato konnte man eher mit mittelprächtigen Resonanzen glänzen. Lediglich das Erstlingswerk „Thunderstorm“ wurde in der Presse hochgelobt und das nicht zu unrecht. Diese Klasse des Debüts konnte man einfach nicht mehr erreichen. Nach gut einem Jahr hat man nun Output Nummer fünf in den Händen. „Metalmorphosized” wurde von Martin Steene (voc), Kirk Backarach (guit), Martin Lund (bass) und Fritz Wagner (drums) eingespielt und ist via Napalm Records erschienen. Für alle Melodic Power Fans die auf Truppen wie Hammerfall und Konsorten stehen ist die Scheibe auf jeden Fall ein antesten wert.
Eine heroische – melodische Gitarreneinleitung kredenzt man uns als Einführung beim Opener „Reborn To Darkness“. Die Fortsetzung ist aber wesentlich rauer und herber ausgefallen. Vor allem die Gitarrenlinien profitieren sehr gut davon und hinterlassen einen sehr guten Eindruck. Auch der wechselnde Gesang der als Komplettierung eingeflochten wurde passt sehr gut. Zwischendurch wird nach althergebrachter Klangkunst die Melodic Power Fahne nach oben gehalten. Meiner Meinung nach ein sehr guter Einfall der nicht unbeeindruckt lässt.
„Nightmare“ beginnt mit einem typischen 80er Melo Riff das sehr stark an die Scorpions erinnert. Doch die Weiterführung ist deutlich anders ausgefallen. Sicher gibt es einige leichte Querverweise doch im Prinzip glänzt man mit sehr netten, eigenständigen Ideen. Auch kommt ein deutlich eingeschlagener Rockfaktor zum Tragen der das Stück sehr gut erweitert.
Eine sehr groovige Power Nummer ist mit „Still Alive“ aufs Album gepackt worden. Sehr moderne Vibes paart man gekonnt mit traditioneller Power/Melodic Soundkunst. Sehr leicht verdaulich, aber dennoch nicht zu simpel. Weiters überzeugt man durch einen doch eher modernen Sound der das Ganze ordentlich aufwertet. Auch rauere, kleinere härtere Passagen sind auszumachen und das lässt das Stück herrlich erfrischend klingen.
Mit „Back In The Fire“ kehrt man wieder zum traditionellen Sound zurück. Starke, fast schon Thrash artige Fragmente wurden eingebaut und selbige ergänzt man mit ordentlichen Power Metal Schüben. Sehr nettes Soundkonzept das man uns an fünfter Stelle in die Gehörmuschel pfeffert. Bis zur Mitte kommen noch kleinere moderne Elemente zum Einsatz, selbige stehen aber eher im Abseits, sind aber dennoch gut wahrzunehmen. Ein weiteres Mal hat man einen Duettgesang parat der noch das Tüpfelchen auf dem „I“ bildet und den Gesamtsound ordentlich bereichert.
„The Underworld“ stimmt man zwar hymnisch an dennoch entpuppt sich dieser Kracher als eine wahrlich tolle Abgehnummer, mit scharfen Ecken und Kanten. Vor allem die Lordi lastigen Raugesänge ergänzen sich sehr gut mit dem clear Gesang von Martin. Lediglich der Keyboardeinsatz ist etwas fehl am Platze und klingt einfach kitschig. Selbigen kann man aber locker verschmerzen, denn er kommt nur streckenweise zum Einsatz. Leichte Bombast Arrangements im Hintergrund und der durch die Bank dunklere Sound können einen sehr guten, bleibenden Eindruck hinterlassen.
Im pathetischen Ruhestil wird „Crossroad“ begonnen, doch auch hier bestreitet man sofort andere Wege. Vom Grundprinzip dem Vorgängern nicht unähnlich, doch dominieren weites gehend romantischere Soundfragmente. Sehr gut ist auch der Duettgesang, diesmal hat man sich mit einer weiblichen Stimme verstärkt.
Voll auf die Zwölf steuert man mit „Riding Through Hell“. Gute Abgehnummer mit viel Bangerrhythmus im Gepäck. Straight und eingängig bolzt die Mannschaft sehr speedig dahin. Schade dass der raue, dreckige Gesang nur an und ab zum Einsatz kommt, denn irgendwie verleiht dieser zu den klaren Gesangspassagen den Songs die richtige Note.
Rau und dreckig geht es nun mit „Left For Dead“ voran. Sehr rollend, treibendes Stück, mit viel Groove im Gepäck. Zwar begibt man sich oftmals in klarere Gefilde, doch aus diesen greift man wieder mit raueren Angriffen an.
Herrlicher 80er Sound rattert nun bei „The Graveyard“. Nicht zu altbacken, dennoch dem 80er Metal durchaus treu. Kleinere, verträumte Passagen nützt man als Überleitung für flottere Kickstarts. Sehr passables Konzept das sehr gut miteinander verbunden wurde und öfters in hymnischeren Ausläufern mündet.
„My Awakening“ wurde erneut, deutlich mit moderneren Soundtechniken versehen. Vor allem die Rhythmusfraktion profitiert davon und kann sich selbst sehr gut in den Vordergrund stellen. Streckenweise groovig, doch dem ausgeglichen Konzept treu kommen auch klare Vibes nicht zu kurz. Dennoch hinken diese den modernen – groovigen Parts etwas hinten nach.
Noch einmal schöpfen die Dänen mit „Drowning In Blood“ aus den Vollen. Speedig – treibender Track zum Abbangen. Das Grundprinzip baut auf einen sehr eingängigen Sound der nur durch leichte hymnische Ansätze in andere Bahnen gelenkt wird.
Düster und bedrohlich startet die längest Nummer des Albums welches an den Schluss gesetzt wurde. „Phantom Symphony“ hat durch den Start einen leichten – monumentalen Ansatz bekommen. Diesen baut man auch dann schlussendlich ordentlich aus. Man geizt nicht mit Keyboard- und Bombastsounds. Selbige werden im wechselnden Artilleriefeuer ins Gefecht gedonnert. Einmal mehr klingt leider das Keyboard zu glatt poliert. Dennoch auch hier heißt es: verkraftbar, da man es mit vielen anderen Soundideen wieder gut macht.
Fazit: Tja Iron Fire werden das harte Los auch mit diesem Album nicht vollends abstreifen können. Dennoch muss man den Dänenjungs bescheinigen dass sie mit diesem Output gute neue Wege bestreiten. Vor allem die groovigen, dunklen und rauen Parts, als auch Gesänge passen sehr gut zum Gesamtkonzept. Vom Mittelmaß hat man sich deutlich entfernt, allerdings für die Spitze reicht es auch. Alles in allem ein Album das man dem Power/Melodic Metal Fan nur empfehlen kann.
Tracklist:
01. Reborn To Darkness 5:08
02. Nightmare 3:48
03. Still Alive 5:04
04. Back In The Fire 3:30
05. The Underworld 6:30
06. Crossroad 4:28
07. Riding Through Hell 3:17
08. Left For Dead 4:11
09. The Graveyard 3:43
10. My Awakening 4:25
11. Drowning In Blood 3:57
12. Phantom Symphony 9:41
Besetzung:
Martin Steene (voc)
Kirk Backarach (guit)
Martin Lund (bass)
Fritz Wagner (drums)
Internet:
Iron Fire Website
Iron Fire @ Youtube