Band: All Faces Down
Titel: Forevermore
Label: Selfreleased
VÖ: 04.11.16
Genre: Post-Hardcore
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert
All Faces Down stehen seit ihrer Gründung im Januar 2010 für gut ausgeklügelten Post-Hardcore. Bereits mit ihrer ersten EP „Close to the Distance“ konnte man über die Grenzen hinaus für etliches an Furore sorgen. Die Mischung aus Emo und Hardcore, gefüllt mit etlichem an komplexeren Unterwanderungen sind ja heutzutage nicht unbedingt die Neuerfindung, dagegen konnten die Wiener immer wieder für einen frischen Aufwind sorgen. Trotz herber Rückschläge und einigen Besetzungswechsel haben sich die Jungs wiederum aufraffen können und gegenwärtig steht ihr neuester Silberling „Forevermore“ steht schon in den Startlöchern.
Da haut es einem doch wahrhaftig die Haare vom Haupt. Mit welcher Präzision bereits beim Opener die Türen und Toren geöffnet werden ist einfach unsagbar. Ein tristes Underground Dasein mögen vielleicht andere Kapellen fristen, nun gerade mit solch einer Granate, wie im Falle aus dem Hause All Faces Down hätte man wohl nur im Entferntesten gerechnet. Stimmung und aneinander gereihte Mitmachallüren geben sich ihr stetes Stell dich ein. Viel Groove und die satte Portion an massentauglichen Schlagargumenten stehen ganz dominant in den Vordergrund gerückt. Das geht in Fleisch und Blut über und man hechtet sofort von der gemütlichen Couch hoch, weil solch ein energetisches Material lässt einem zu keinem Zeitpunkt ruhig dasitzen.
Hier wurde eine Scheibe geschaffen, welche gleichmäßig eine breite Masse an modernen Metal Verrückten begeistern wird. Nicht schnöde, sondern mit vielen guten Arrangements und Erweiterungen. Das Konglomerat geht sofort auf die Zwölf und lässt sich kaum bremsen. Warum auch, wenn solche energetischen Soundvibes funktionieren, soll man sie ebenso durch die Bank einsetzen. Selbstredend gibt es viele vergleichbare Großmeister, demgegenüber stehen die Wiener ihnen in nichts nach. Man versieht das ganze Konzept sehr erfrischend und poliert nicht in abgehalfterter Manier im Coresound dem Fan die Fresse.
Freilich solche Sachen haben ihren Reiz, wurden allerdings eben früher zu oft von anderen als Grundbaustein eingesetzt. All Faces Down stehen demonstrativ sichtbar auf einer deutlich anderen Stufe des Mischgenres und mit diesen gesetzten Eckpfeilern hat man meiner Meinung nach sicherlich den richtigen Schritt getan. Die Zeit wird zeigen ob dies der richtige Weg war, vorab kann man sich trotzdem so richtig toll mit dieser Scheiblette die Gehörgänge durchblasen lassen.
Fazit: Sauber was uns hier All Faces Down als neues Werk vorlegen. Ein toller Geniestreich mit vielen Handübergreifenden Fusionen, sodass es zu keinem Zeitpunkt langweilig wird. Geschweige denn, dass die gebotenen Soundvibes abgedroschen klingen.
Tracklist:
01. So it begins
02. I hope you know
03. Sink or swim
04. Letters
05. Running
06. We believe
07. Young
08. Stay blind
09. Moments
10. One honest book
11. Forevermore
Besetzung:
Lukas Mantsch (voc)
Alvin Ehrnberger (guit & voc)
Corey Ljubi (guit)
Florian Rauscher (bass)
Christopher Stummer (drums)
Internet:
All Faces Down Website