Band: KARG
Titel: WELTENASCHE
Label: Art of Propaganda
VÖ: 14.11.2016
Genre: Post-/Athmospheric Black Metal
Bewertung: 5/5
Written by: Maze P.
KARG wurde 2006 von dem einzigen Mitglied namens V.Wahntraum gegründet. Noch im selben Jahr nahm er sein erstes Demo auf, welches nie veröffentlicht wurde. Da erging es den folgenden Alben „Von den Winden der Sehnsucht #1 – …und leiser wehen die Lieder“ (2008) und „Von den Winden der Sehnsucht #2 – …und doch hab‘ ich deinen Herzschlag noch in Ohren“ (2010) schon besser, obwohl Nr.2 aufgrund einer Lebenskrise eher eine Kompromisslösung war. Danach folgten noch das von Drogen und Antidepressiva beeinflusste Album „Apathie“ und im Jahre 2014 den Vorgänger zu Weltenasche „Malstrom“
Aber jetzt genug der Diskographie. Widmen wir uns dem neuesten Streich „Weltenasche“. Ich kannte KARG gar nicht. Aber ich kenne seine andere Band „Harakiri for the Sky“, bei der er sich J.J. nennt. Als ich das erste Mal das Album im Player hatte, war ich schon von den ersten Tönen fasziniert. Dies sollte sich über das ganze Album ziehen. Ich war sofort in eine tieftraurige Stimmung gezogen worden. Vor allem der Song “ Le couloir des Ombres“ zog mich so in seinen Bann, dass ich beinahe weinen musste. Ich wollte raus aus dieser Stimmung, wollte mich nicht schon wieder runterziehen lassen, konnte aber die CD nicht aus dem Player geben, so fest hatte mich die Athmosphäre, die Stimmung gefangen. Vom ersten bis zum letzten Ton nimmt einen „Weltenasche“ gefangen, lässt den Hörer nicht mehr los. Ich sank in mich zusammen und konnte nur noch zuhören, konnte mich nichts mehr anderen widmen. Genial!
Rein musikalisch gesehen handelt es sich um eine Post Black Metal – Ein-Mann Band, die es geschafft hat, jeden Song, ob der Überlängen aufmerksam zu gestalten. Flüssig durchdacht und kompositorisch auf einem wirklich extrem hohen Niveau. Der Sound klingt schön nach Black Metal (Treble, hohe Leads), allerdings wurden, wie schon immer viele cleane Gitarren mit Delay eingesetzt, was das ganze Werk äußerst kalt und depressiv wirken lässt. Instrumental, aber auch in der Produktion hat der Protagonist es ordentlich drauf. Wobei ich nicht genau sagen kann, ob es sich um einen Drum-Computer handelt oder nicht. Sei´s drum. Machen heutzutage eh viele Bands, merkt halt keiner.
Das Highlight des Albums ist sicherlich, für mich zumindest die Sprache. V.Wahntraum hat nun, auf seinem fünften Solowerk nicht in Hochdeutsch geschrien, sondern in österreichischem Dialekt. Salzburgerisch um genau zu sein. Finde ich genial. Wer sich nun sagt, dass das bei dem Genre eh keiner versteht, der soll sich auf der Stelle das Album kaufen und „Spuren im Schnee“ anhören. Diese Ballade passt, obwohl eher Lagerfeuer-Stil, wie die Faust aufs Auge in das Konzept des Albums.
Weltenasche ist für mich ein Hammer-Teil, allerdings für jeden Black Metal Puristen, der weder nach Links und Rechts schaut, rein gar nichts. Was mich noch besonders freut ist, dass er derzeit aus meinem Nachbargau kommt. Daumen hoch! Rock on
Tracklist:
01. Crevasse
02. Alles wird in Flammen stehen
03. Le couloir des ombres
04. Tor zu tausend Wüsten
05. Spuren im Schnee
06. Solange das Herz schlägt…
07. …und blicke doch mit Wut zurück
08. MMXVI/Weltenasche
Besetzung:
All Instruments, Vocals, Lyrics: V. Wahntraum
Internet: