Band: Lucid Dream
Titel: Otherwordly
Label: Selfreleased
VÖ: November 2016
Genre: Heavy Metal/Hard Rock
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert
Die italienische Truppe Lucid Dream legen mit „Otherworldly“ nach gut drei Jahren wieder nach. Eigentlich war es für mich schon eine ausgemachte Sache, dass man neuerlich auf den bereits bekannten Sound bauen wird. Demgegenüber haben uns aber die Italiener an der Nase herumgeführt. Man will sich weitaus von dem etwas entfernen, was man bis dato geboten hat. Bedeutet, weg von dem eingängigen Melodic Metal. Vielmehr präsentiert man sich auf dem neuesten Output wesentlich progressiver, als desgleichen rockiger. Macht nichtsdestoweniger durchaus Sinn, denn das Gemisch der Italo Rocker geht abermals sehr gut ins Gehör.
Produktionstechnisch zeigt man sich von einer wesentlich dumpfer, als desgleichen raueren Seite. Was vielleicht schlapper klingen mag, tut es im Gegensatz dazu gar nicht. Die glühend stimmigen Hard/Heavy Rock Linien gehen gelungen ins Gefecht, bevor man ausgebreitet die progressiveren Einflüsse immer wiederkehrend darüber streut.
Ein, meiner Meinung nach leidenschaftlich gutes Konzept und ebenso in diesem, wesentlich experimentierfreudigen Bereich, zeigen die Italiener, dass sie einiges draufhaben und wissen wie man es einsetzt. Grundzüge von Uriah Heep, Wonder und Seventh Wonder die hier ihren Einstand feiern, sind ein Garant dafür, dass man sich wesentlicher dem klassischen Hard Rock und Metal hingibt. Die flotteren Attacken zeugen von etlichen Melodiebögen, die in der Frühphase dazu von Iron Maiden und anderen NWOBHM Kapellen verwendet wurden.
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass wir es hier mit dem Ponton der Spanier Tierra Santa zu tun haben. Auch die spanischen Kollegen haben sich vom Karrierestart des melodischen Power Metals verabschiedet und zeugen nunmehr von einer anderen Spielart. Wie eben im Falle von Lucid Dream, welche sich im neuen Jahr durchdachter präsentieren. Teils dem klassischen Hard Rock hold, dann nochmals gelungene Progressive Metal Ansätze und Erweiterungen. Ein durchwegs gutes Programm, welches viele Facetten aufweist.
Für den reinen Melodic Metal Fan ist dies einfach nichts mehr, wohl im Kontrast dazu, für jene, welche sich mit zu soliden Werken weniger beschäftigen. Der Schritt ist sicherlich mutig, wobei im Kontrast dazu die Italiener ihre breite Qualität wiederholt ausgezeichnet gut unter Beweis stellen.
Fazit: Lucid Dream zeigen sich mit ihrer neuen Soundausrichtung wiederum von einer ausnehmend stimmigen Seite, welche viele Qualitäten hat. Die reinrassige Fanschaar wird nahezu Abstand nehmen und man muss sich eventuell eher im progressiven Bereich fortan die Jünger heranziehen. Persönlich finde ich den Schritt nicht schlecht und das Material geht außerdem sachte-einprägsam ins Gehör.
Tracklist:
01. Intro
02. Buried Treasure
03. The Ring of Power
04. Everything Dies
05. The Stonehunter
06. A Blanket of Stars
07. Magnitudes
08. Broken Mirror
09. The Theater of Silence
Besetzung:
Simone Terigi (guit)
Gianluca Eroico (bass)
Paolo Raffo (drums)
Alessio Calandriello (voc)
Internet:
Lucid Dream Website
Lucid Dream @ MySpace
Lucid Dream @ Reverbnation