The Charm The Fury – The Sick, Dumb & Happy

Band: The Charm The Fury
Titel: The Sick, Dumb & Happy
Label: Arising Empire
VÖ: 17.03.17
Genre: Metalcore
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

The Charm The Fury - The Sick Dumb Happy album artwork, The Charm The Fury - The Sick Dumb Happy album cover, The Charm The Fury - The Sick Dumb Happy cover artwork, The Charm The Fury - The Sick Dumb Happy cd cover„Die Welt ist am Arsch, aber wenigstens liefert dies tolle Songthemen!“ steht ganz oben im Beipackzettel zum neuen The Charm The Fury Album. Der nunmehr zweite Rundling der melodisch orientierten Metalcore Truppe bietet somit einen Sound, welchen man in der heutigen Zeit einfach braucht, wie Ende der achtziger es viele Musikgruppen in Sachen No Future Generation gemacht haben. Mit voller Wucht einschlagen und dennoch melodisch das Unheil verkünden. Frauen als Fronterinnen bei Metalcore Bands ist immer so eine Sache, es gibt gute, es gibt schlechte. Im Falle der Holländer gehört die Frontröhre Caroline Westendorp zu den Guten. Und zwar dementsprechend, dass sie jedem männlichen Metalcore Verehrer das Fürchten lehrt. Da röhrt und brüllt sich der weibliche Brüllwürfel durchs geschehen, sodass des Weiteren jeder männliche Ponton staunen wird. Das nenne ich mal eine unbändige Frauenpower. Keine Angst, dass es sich hierbei um einen Kampfaufruf für die Frauenbewegung handelt sich im Metal breiter zu machen. Eher muss man unprätentiös sagen, gewisse weibliche Fronterinnen haben eine Kraft, dass wir Männer nicht dermaßen bezirzt, sondern niedergewalzt werden. Keine Frage ist nichts Neues, da es eine Vielzahl davon gibt, auch in diesem Genre.

Was besonders hier auffällt ist, dass die Holländer es tatsächlich versuchen, die bedrohliche Linie komplett auszuspielen wie eine Trumpfkarte. Das von mir erwähnte Soundgefühl ist somit absolut vorhanden. Im Gegensatz zu anderen Kollegen uneingeschränkt anders umgesetzt, wie man es in solchem Maße hinbekommt weiß ich nicht, allerdings passt es zur vorherrschenden Thematik in der Newswelt absolut. Kann man somit den Metalcore neu definieren? Irgendwie schon, denn die Vielzahl der Rock und Metal technischen Einflüsse, die man hierbei zu einem superb abgeschmeckten Gemisch verarbeitet hat stehen für viel Einfallsreichtum. Demgegenüber passt sich gleichermaßen der Gesang von Caroline an, da sie nicht bloß beweist, dass sie ordentlich brüllen kann, nein in demselben Maße in den klar gesungenen Passagen beweist die Holländerin viel Facettenreichtum.

Somit eine kollektive Leidenschaft für die Musik aller Arten und Sparten zwischen Rock und Metal. Gut vereint und mit vielen fetzigen Soundfragmenten zum Einsatz gebracht überzeugt dies bereits nach wenigen Zehntelsekunden. Mit ihrer Spannbreite von melodischen Klängen bis hin zu harten, ausnehmend schlagenden Argumenten durchpflügen sie die derzeit vorherrschende Szene ungemein gut. Unterstreicht das fachmännische aufbereiten der Stücke bis hinüber zum Knackpunkt dies ebenfalls geradeso rüber zu bekommen. Ist ihnen auf ganzer Front geglückt und die energetisch-fetzigen Songs dröhnen gewaltig ins Gehör. Solche mitreißenden Elemente findet man heutzutage nur mehr spärlich. Bewusst ist einem sehr wohl, dass es viele gute Bands gibt, viele versuchen frischen Wind ins Geschehen zu bringen.

Die Holländer zählen irgendwie für mich zu jenen Kapellen, welche es grundsätzlich geschafft haben, dem Metalcore ihren ausnahmslos persönlich-eigenen Stempel aufzudrücken. Klarerweise verbergen sich nun nicht die Breakdowns und Kicks, sondern vielmehr versucht sich die Meute in dem Bereich vieles zu einem starken Soundgemisch das ordentlich brennt zu vermischen. Diese grundsätzliche Vorgehensweise überzeugt eine breite Platte von Metal Liebhabern. Somit nicht bedingungslos astrein für den metallischen Power Ranger, zugleich Fans der Duftmarke Arch Enemy und Konsorten könnten durchaus gefallen an dem Song-Potpourri der Niederländer finden.

Der gehaltene Pegel mit technischem, kreativem, wiedererkennbarem und atmosphärischem Metalcore, als desgleichen gesellschaftsbezogenen Soundvibes ist gut gelungen. Die leichten, progressiven Schübe bieten viel Abwechslung und eine durchwegs bunte Klangvielfalt.

Worin sich das Zweitwerk immerhin gegenüber anderen Metalcore Kapellen unterscheidet, sind die fast durchgehenden gemischt-ambitionierten Soundarrangements, welche die Songs gerade in den ruhigeren Passagen untermalt, weitaus in tragischer wirkende Atmosphäre bzw. hoffnungslosere Komponenten erscheinen lässt. Dieses Wechselspiel ist tatsächlich als No Future Generation Sound zu bezeichnen und wurde mit vorliegend viel spitzfindiger Raffinesse eingebaut, solcherart dass man viel Abwechslung stetig abhält.

Trotzdem herrscht die Ohrwurmtauglichkeit ihrer Songs vor und dies obwohl man eben einen außerordentlich breiten, teils progressiveren Klang bietet. Absolut toller Einsatz auf allen Fronten seitens dieser holländischen Kapelle.

Fazit: Reichhaltiger Metalcore, welcher nicht unbedingt für den Metal Power Ranger ist, sondern für eine Vielzahl von Liebhabern der harten Musiksorte der modernen Art.

Tracklist:

01. Down On The Ropes 3:23
02. Echoes 4:39
03. Weaponized 3:54
04. No End In Sight 3:55
05. Blood And Salt 5:11
06. Corner Office Maniacs 0:54
07. The Future Need Us Not 3:29
08. Silent War 4:11
09. The Hell In Me 3:59
10. Songs Of Obscenity 4:12
11. Break And Dominate 4:18

Besetzung:

Caroline Westendorp (voc)
Rolf Perdok (guit)
Lucas Arnoldussen (bass)
Mathijs Tieken (drums)
Martijn Slegtenhorst (guit)

Internet:

The Charm The Fury Website

The Charm The Fury @ Facebook

The Charm The Fury @ Twitter

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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