Band: Bloodshed Walhalla
Titel: Thor
Label: Fog Foundation
VÖ: 27.01.17
Genre: Viking Metal
Bewertung: 3/5
Written by: Robert
One Man Projekte, vor allem aus Italien beäuge ich anhaltend sehr skeptisch. Vielen wird von anderen Szenemagazinen ein hohes Maß an Integrität und Gespür für außerordentliche Details attestiert. In unserer Redaktionsrunde haben wir das immer ausnehmend skeptisch gesehen und wurden mit unserer Skepsis niemals getäuscht. Bloodshed Walhalla sind das nächste Projekt im Stile des Viking Metal aus der Feder von Mastermind Drakhen. Zwischen 2006-2008 trug man nur den Bandnamen Bloodshed, seit 2008 kam das Wort Walhalla noch hinzu. Seit dem Full Length Release von „The Battle Will Never End“ war es etwas ruhig gewesen um den Solokünstler. Mit „Thor“ bricht er nun das Schweigen und legt erneut im epischen Viking Metal Sound einen Silberling nach.
Nun gut, was will er anders machen? Keine Frage, im Bereich dieses Genres gibt es eine Vielzahl von starken Kapellen und Vorreitern, welche das breite Feld abgegrast haben. Hier einen draufzulegen wird äußerst schwierig, auch wenn der Solokünstler es durchaus versteht die eigenen Wikingergedanken musikalisch umzusetzen.
Dass Drakhen kein Debütant ist merkt man schnell. Er verknüpft dynamische Vormärsche gekonnt mit atmosphärischen Passagen, die dem Werk einen leicht epischen Eindruck verpassen. Eine Vielzahl von Hintergrundsounds stehen dabei zur Verfügung die Stimmung gut zu halten die man gesetzt hat. Episches Kriegerflair mit einem gekonnten Händchen für nordische Melodien. Manko ist hierbei das Schlagzeug, welches fürwahr bloß als Taktgeber ist und dieses klingt nicht wirklich druckvoll. Eher klimpernd, welches dem durchwegs guten Gesamtsound deutlich den Reiz nimmt. Die gegenüber stehenden, metallischen Kriegersongs wären vom Grundgedanken her augenscheinliche Perlen.
Harmonisierende Viking und Black Metal Beats gehen Hand-übergreifend sofort zum Angriff auf die Lauschlappen. Die epischen Melodien sind gelungen und bereichern das Konzept des Italieners ausnehmend gut. Das Songwriting ist solide und ist im vorderen Drittel, leider, wie erwähnt, steht im Kontrast dazu die Schlagzeugarbeit, welche gelinde gesagt unterdurchschnittlich ist.
Wer sich für eine gut gewählte Balance aus schwarz metallischer Dynamik und weitschweifigem Epic-Ambiente begeistern kann, der wird doch einigermaßen über dieses Drumming hinwegsehen, da der Italiener außerordentlich gute Soundideen ins Konzept eingebaut hat. Teilweise kommen gewisse Parts ausgezeichnet Filmmusik lastig rüber und verstärkt mit den Metal-Ansätzen und Erweiterungen ist dies ein durchwegs tolles Konzept. Nicht der Revolutionshappen schlechthin, dennoch eine gute Beisteuerung im Genrebereich.
Fazit: An guten Soundideen und Umsetzungen mangelt es dem Italiener nicht, dagegen kann man über eine Vielzahl von Ideen der Produktion streiten.
Tracklist:
01. Farewell 04:40
02. Thor 06:59
03. Day by Day 17:11
04. And Then the Dark 07:58
05. Tyr 12:34
06. Nine Words 07:15
07. Northwinds 09:30
08. Return 04:14
Besetzung:
Drakhen (voc & all instruments)
Internet: