Band: Fit For An Autopsy
Titel: The Great Collapse
Label: Long Branch Records
VÖ: 18.03.17
Genre: Deathcore
Bewertung: 2,5/5
Written by: Robert
Dass der Deathcore beharrlich eine schwierige Sache für so manchen ist, verstehe ich nur zu gut. Gewisse Bands bewegen sich zwischen Genie und Wahnsinn. Die 2008 gegründete Truppe Fit for an Autopsy zählt eben ferner dazu. Bei unserer Redaktion hatten die Jungs immer einen schweren Stand, weil das Material dieser Art und Weise für sämtliche Redaktionskollegen nicht schlüssig war. Da waren wir uns einig und keiner geteilten Meinung, umso interessanter war es nun, was man mit dem neuen Silberling „The Great Collapse“ aus dem Zauberhut holen würde. Vorneweg, dass es hier keine Revolution gibt, steht außer Frage. Leider Gottes beruft man sich im neuen Jahr abermals dazu, dass man die Meute der geneigten Hörerschaft mit vielen technischen, oftmals zu vielen, nieder prügelt auf Teufel komm raus.
Gewisse Einlagen sind ja nicht schlecht und auch das Material auf dem neuesten Silberling darf man niemals als schlecht bezeichnen. Im Kontrast dazu gibt es leider oder Gott sei Dank, je nach Belieben, eine Vielzahl von hochkarätigen Acts, welche den Amis definitiv die Schau stehlen, ebenso im Bereich des Deathcore gelten viele Wegbereiter nach wie vor als das Non Plus Ultra. Fit For an Autopsy gehören beim besten Willen nicht dazu.
Die von ihnen veranschlagte Rhythmik ist zerquetschend ohne gleichen. Dass ist im Gegensatz dazu das einzige wo sie sich absetzen. Man bietet gewöhnlichen, schon x-mal gehörten Deathcore, wechselt zwar progressive im Sekundentakt, doch die Überleitungen sind ruppig, sodass man nicht recht in den Reigen rein findet. Wenn jemand dementsprechend das liebt, „most welcome“, dann ist das reinweg für diesen Paradiesvogel. Für jene die weitaus mehr Überleitung und Harmonisierung brauchen seien gewarnt, man wird durch die Bank vom Material der Amis überfahren. Kein roter Faden und eine, wie bereits erwähnt tausendmal gehörte Deathcore Rhythmik mit der man nicht wirklich Neuerungen bietet.
Die Idee den Sound dunkel und beunruhigend wirken zu lassen ist außerdem nicht sonderlich neu, oder gar originell. Keine Frage, dass die Jungs das Grundkonzept des Deathcore beherrschen will ich nicht bestreiten. Da zeigen sie fürwahr, dass sie ausgefeilt und eingespielt sind. Es hapert meiner Meinung nach allerdings an der Umsetzung und dem rüber bringen, denn dementsprechend wahrlich schlüssig ist das Material nicht und das kann zu einer wirklichen Tortur auf Dauer werden.
Es mag durchaus sein, dass dieses Material weitestgehend für jene Deathcore Recken ist, welche den alten Sound lieben. Doch von Old School will ich nicht sprechen, das wäre zu weit hergeholt. Vielmehr berufen sich die Jungs auf einen Reigen, welcher einfach abgefahren ist und man beim besten Willen keinen frischen Ansatz erkennt.
Zu guter Letzt sei erwähnt. Man kann von Geschmacksverwirrung sprechen, zugegeben, immerhin rufen wir uns die Vielzahl erstklassiger Deathcore Bands in Erinnerung, welche es verstehen den Zahn der Zeit zu treffen und trotzdem im klassischen Stil die Rübe polieren.
Fazit: Fit For an Autopsy mögen zwar zu den älteren Bands des Genres zählen, bieten dennoch auf dem neuen Album sicherlich gute Akzente. Es mangelt aber meiner Meinung nach an Harmonisierung und der Vielzahl von frischen Taktiken.
Tracklist:
01. Hydra
02. Heads Will Hang
03. Black Mammoth
04. Terraform
05. Iron Moon
06. When The Bulbs Burn Out
07. Too Late
08. Empty Still
09. Spiral
Besetzung:
Joe Badolato (voc)
Will Putney (guit)
Patrick Sheridan (guit)
Tim Howley (guit)
Peter Spinazola (bass)
Josean Orta (drums)
Internet:
Fit For An Autopsy @ MySpace