Band: Dying Eden
Titel: Omen
Label: Independent
VÖ: 05.04.17
Genre: Groove Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert
Beschaulich und ländlich ist es im Tiroler Zillertal. Das Tal, wer es nicht weiß, ist definitiv weniger für den Metal bekannt. Demgegenüber steht die breite Platte der Volksmusik im Vordergrund. Dem zu entrinnen war wohl die Devise der Jungspunde Dying Eden, welche sich auf ihren Groove Metal konzentriert haben und gegenüber der Tradition des Tales brachen. Die eifrigen Tiroler wurden 2012 von Markus Wechselberger (drums) und Alfred Oberwalder (guit) gegründet. Man hat sich in den letzten Jahren eher in unserem Landstrich rargemacht und sich komplett auf das Debüt konzentriert. Selbiges liegt mit dem Titel „Omen“ in meinen Händen und wurde unter Unterstützung von Thomas Buchberger (Ex-Serenity) in trockenen Tüchern gehoben. Alle Arrangements und die Aufnahmen wurden von den Burschen in persona inszeniert. Demnach müsste das Material eher schlicht und mit wenig pepp klingen? Mitnichten, für das, dass man alles selbst gemacht hat klingt der Silberling ausgesprochen imposant.
Zugegeben, mit einem professionellen Mastering würde die Scheibe um Ecken druckvoller klingen, doch auch so können die Zillertaler überzeugen. Die Anleihen der Techniken und Rhythmik hat viel Eigenständigkeit, was man der Combo hoch anrechnen muss. Während viele Nachwuchskapellen größeren Truppen nacheifern, versucht der Bandtross viele eigenständige Wege zu gehen. Die im höchstem maßen erdigen Songs haben viel Kraft und vom technischen Standpunkt aus gesehen, wissen die Herrschaften aus dem Zillertal genau wo der Nagel einzuschlagen ist.
Gute Variationen aus leicht progressiven und eingängigen Groove Metal Elementen sind massig vorhanden und lassen auf eine große Zukunft hoffen. Die treibende Kraft des Groove ist das dominante Zepter, mit dem man ordentlich zuschlägt. Was den Gesang betrifft hat man ebenfalls einen guten Mann verpflichten können. Selbiger passt wie die Faust aufs Auge und verhilft den Songs mit seiner Extranote das gewisse Etwas. Stete Tempowechsel lassen die Tracks etwas durchdachter klingen und vor allem die treibenden Vibes gehen im Mark und Bein über.
Individuelle Charakterzüge des Groove Metal wurden eingebaut und man legt nicht unbedingt astrein das Augenmerk auf moderne Akzente. Des Weiteren sind desgleichen knackige Power Attitüden erkennbar, welche man ungemein knackig mit dem Groove Anteil umwoben hat.
Zwischen geradlinigen Nackenbrechern und deutlich progressiveren Wechsel-Rhythmen wird hindurch jongliert und dieserart wird das Material niemals langweilig, ebenfalls nach mehrmaligen rein hören reizt man weiterhin den Hörer. Besonders zu erwähnen wären die verschleppten, melancholischen Grundstimmung, die man hier und da bei einigen Songparts eingebaut hat. Ein sehr unheilvolles Einläuten bzw. Unterbrechen. Durchaus ein weiteres Detail, welches genannt werden muss, denn es steigert den farbenbunten Anteil, mit dem die Zillertaler vorstellig werden.
Gewiss ist noch Luft nach oben hin offen und man ist am Beginn der Karriere, allerdings unterbreitet man mit dem Debüt schon mal eine gekonnte Kelle. Da dürfen wir uns reinweg auf die Fortsetzung freuen!
Fazit: Gekonnter Groove Metal, mit vielen Farbfacetten und Tinkturen. Picobello gemacht, wenngleich man mit einem professionellen Mastering um Ecken druckvoller durch die Boxen blasen würde. Anyway, Dying Eden erspielen sich locker ins Herz eines jeden Groove Metal Anhänger!
Tracklist:
01. Pending 01:42
02. Redemption 03:50
03. In Days of Fear 02:57
04. Prophets of War 03:09
05. The Phenom 03:28
06. Omen 03:36
07. Interlude 00:58
08. Rise 03:26
09. Affliction 02:28
10. Wrath Within 02:57
11. Empty Soul 03:28
12. Sacrifice 04:00
13. Farewell 01:54
Besetzung:
Alfred Fankhauser (voc)
Marcus Erler (guit & voc)
Markus Oberwalder (guit)
Markus Wechselberger (drums)
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