Pentakill – Grasp Of The Undying
Band: Pentakill
Titel: Grasp Of The Undying
Label: Independent
VÖ: 03.08.17
Genre: Power Metal
Bewertung: ohne Bewertung
Written by: Robert
Wenn ich lese, eine virtuelle Metalband, dann kommt mir sogleich das geimpfte, müssen wir heutzutage tatsächlich jeden Dreck kaufen, welcher uns unter die Nase gerieben wird. Zuerst Babymetal, dann dies unsäglich jämmerlichen Pop meets Metal Coveralben und nun eine Power Metal Band aus dem virtuellen Netz. Alleine die Bios zu den Bandmitgliedern zu lesen, hat den Geschmack eines Durchlesens einer Spielerinformation für die PS oder die X-Box. Warum werden nicht ernst zunehmenden Bands, welche real existieren besser promoted? Power Metal ist das Genre, welchem die virtuellen Barden hold sind. Hat es dieses Genre nicht an sich sowieso schwer in Sachen Durchsetzung und Überzeugungskraft? Eines muss man sich zugestehen und das zu meiner persönlichen Schande, der Sound, welcher auf der Scheibe „Grasp Of The Undying“ vorhanden ist, ist in Wahrheit nicht von schlechten Eltern.
Was eben als virtuelle Band angepriesen wird, ist in Wirklichkeit ein Projekt, bei welchem viele Metalvertreter mitwirken. Folglich eine Metal Oper, welche niemals auf einer Bühne steht, zumindest nicht im realen Leben. Ob wir gegenwärtig ein Konzert im Netz ankucken, wo man eventuell dann ebenfalls noch Karten kaufen müssen, ist ein übler Beigeschmack. Keine Frage die ersten beiden Songs wurden von niemanden geringeren als Jørn Lande ein gesungen, dass sich der Norweger jetzt schon für alles hergibt, ist mir sehr wohl schleierhaft.
Man darf mich nicht falsch verstehen, der Norweger ist ein Wahnsinnssänger, uneingeschränkt für jeden Verkauf braucht man sich ferner nicht gleich zu beteiligen. Nebst diesem Vorzeigesänger sind Noora Louhimo (Battle Beast) und Per Johansson (Third Eye/ Ureas) für die Gesänge einzelner Tracks dieser virtuellen Metaloper beteiligt. Hat für mich immer mehr den Anschein, als wolle man vom Stück des Avantasia Kuchens etwas abhaben. Denn die Songs und die Ausrichtung orientiert sich an diesem Projekt von Tobias Samet. Eines muss man gleich sagen, an diese Klänge kommt dieses Pentakill Projekt nicht ran.
Fairerweise ist zu sagen, der Klang ist gar nicht mal schlecht, da gewisse Songs und Arrangements kommen durchaus knackig ins Gehör uneingeschränkt sollte man für meinen Geschmack eher ernst zu nehmende Projekte unterstützen, welche dann Live ebenfalls live zu begutachten sind. Was wirklich Neues bringt dieses Projekt daneben nicht zustande, wenngleich man sich gewiss ein Potpourri an Musikern gesichert hat. Sind wir heute längst so weit, dass wir den Metalfan wahrhaftig alles andrehen wollen? Nein, meine Wenigkeit gibt dem Material insoweit eine Chance, dass es sich nicht schlecht anhört, nichtsdestoweniger für eine komplette Überzeugung ist man, nicht wegen des virtuellen Beigeschmacks meilenweit von einem Durchstarten entfernt.
Was das ganze Konzept betrifft, hat man restlos die unterste Schublade erreicht, Sorry, für meine Wenigkeit zählt dann doch nicht eine Metalband, welche man ernst zunehmend Live erleben kann und nicht nur auf dem Screen irgendeines Spiels. Wenn wir allerdings ebenso weit sind, dann sind auch Bandmitglieder von Guitar Hero und Rock Band in naher Zukunft Vertreter die ihr Unwesen treiben.
Eine Punktebewertung abzugeben verkneife ich mir, denn kann man solch ein Projekt de facto ernst nehmen?
Fazit: Wem soll man solch einen Ausverkauf unter die Nase reiben? Jene die schlechtweg alles kaufen und glauben THATS METAL, kleinen Kindern das Eis stehlen und Babymetal hören. Sorry bei all meinem diplomatischen Verständnis, hier zähle selbst ich mich zu den engstirnigen Verfechtern solcher Unterfangen.
Tracklist:
01. Cull 05:13
02. Mortal Reminder 04:04
03. Tear of the Goddess 03:55
04. Infinity Edge 03:52
05. Dead Man’s Plate 04:46
06. The Hex Core mk-2 03:25
07. The Bloodthirster 04:40
08. Frozen Heart 04:59
09. Rapid Firecannon 04:04
10. Blade of the Ruined King 07:00
Besetzung:
Karthus (voc)
Kayle (voc)
Mordekaiser (guit)
Sona (keys)
Yorick (bass)
Olaf (drums)
Internet:
Pentakill Website