Alpha Tiger – Alpha Tiger
Band: Alpha Tiger
Titel: Alpha Tiger
Label: SPV/Steamhammer
VÖ: 25.08.17
Genre: Heavy Metal
Bewertung: 3/5
Written by: Robert
Die Burschen von Alpha Tiger sind in unserem Redaktionsteam schon ein bunter Hund. Live, wie desgleichen auf Platte konnten die deutschen Hoffnungsträger des traditionellen Heavy Metal bis dato stets für befriedigte Gesichter sorgen. Mit dem gleichnamigen „Alpha Tiger“ versucht man neuerlich die Metaljünger für sich zu begeistern. Vermehrt und deutlich klassischer rückt man weg vom kernigen Heavy Metal und tendiert dazu, mehrheitlich einige klassische Rockroots aus den Mittachtzigern einzubauen. Erinnert mich an ein Konzept, welches von den Spaniern Tierra Santa ebenfalls verwendet wurde, es allerdings dazu führte, dass man berechtigt bald das Interesse verlor.
Fairerweise muss man sogleich sagen, Alpha Tiger haben sich nicht komplett diesem Konzept verschworen und lassen hier und da die von uns abgefeierten Heavy Roots der knackigen Art und Weise in den Vordergrund kommen. Trotzdem wirken die Songs deutlich durchdachter, für meinen Geschmack oftmals zu durchdacht und mehrmals durchgekaut. Verstehe nicht ganz, wieso man nicht dem alten Konzept treu geblieben ist, das machte echt Laune und war komplettes Bangerfutter vor dem Herrn. Dass man die klassischen Elemente des Hardrocks ebenfalls beherrscht will ich gar nicht bestreiten, also das wäre gelogen, nur in der Vereinigung wissen diese nicht so recht zu zünden.
Benjamin Jaino ist gewiss kein schlechter Sänger dagegen vermisst man die rotzige Stimme und die kräftigen Shouts von Stephan Dietrich komplett, weil diese hat der neue Mann am Mikro nicht inne. Beigeschlossen klingt das Material einfach zu brav und der rotzige Faktor der Vorgängerwerke ist geschrumpft, was ebenfalls ein Schritt ist, welchen wir nicht hundertprozentig nachvollziehen können. Zu artig versucht man sich an klassischen Hardrock Elementen der Marke Rainbow und Deep Purple, was erneut die von mir nicht nachzuvollziehende Ausrichtung von Tierra Santa verstärkt, denn das macht das Ganze weitaus weniger zum Bangerfutter und läuft bei mehreren Durchläufen uneingeschränkt mehr belanglos nebenbei. Die zündenden Faktoren wurden komplett von Bord gejagt und das war es ja für was die Jungspunde von Alpha Tiger gestanden und gelobt wurden.
Komplett in den Sand gesetzt hat man den Silberling nicht, das will meine Wenigkeit des Weiteren nicht sagen, bloß kommt der neue Rundling sehr schwierig ins Gehör und hat vom Blut geleckten Charme seine Vorgänger nicht abgefärbt. Dass man Spieltechnisch gut drauf ist, kann man abermals beweisen, nichtsdestotrotz kommt die Umsetzung für meinen Geschmack wesentlich niedlicher in Szene und man hat dem rotzigen Spirit komplett lebe wohl gesagt.
Fazit: Alpha Tiger haben eine Kurskorrektur vollzogen, welche nicht unbeträchtlich meine Wenigkeit, sondern ebenfalls viele Anhänger vor den Kopf gestoßen hat. Brauchbar, dennoch entgegengesetzt zu den Vorgängeralben ein markanter Schritt nach hinten.
Tracklist:
01. Road To Vega
02. Comatose
03. Feather In The Wind
04. Singularity
05. Aurora
06. To Wear A Crown
07. Vice
08. Welcome To Devil’s Town
09. My Dear Old Friend
10. If The Sun Refused To Shine
11. The Last Encore
Besetzung:
Peter Langforth (guit)
Benjamin Jaino (voc)
Alexander Backasch (guit)
Dirk Frei (bass)
David Schleif (drums)
Internet:
Alpha Tiger Website