Lesoir – Latitiude
Band: Lesoir
Titel: Latitiude
Label: Art Of Music/Soulfood
VÖ: 17.11.17
Genre: Progressive Rock
Bewertung: 5/5
Written by: Robert
„Latitude“ ist das nunmehr vierte Studioalbum des niederländischen Progressive Rock Quintettes LESOIR. Bereits der Vorgänger aus dem Jahr 2015 war eine Wohltat für jeden, welcher etwas abseits der Progressive Rock Norm was Neues sucht. Harmonische Melodieeinlagen, leicht Folk angehauchtes Klangmaterial verbinden die Niederländer ungemein gut.
Verbissen wird erneut auf die weitläufigen progressiven Melodien zurückgegriffen. Im Kontrast dazu versteht es die Progressive Klanggemeinschaft auf ein breites Spektakel abzuhalten und tendieren fernerhin es nicht zu stumpf schallen zu lassen.
Die klangliche Raffinesse blüht dabei enorm eingefangen auf, teilweise kommt die Band sogar nahezu an den theatralischen Klang vieler Rock/Metal Opern ran. Die pure Härte oder gar die kniffelige Groove Technik ist hierbei nicht im Programm. Vielmehr bauen die Holländer auf ein Konzept, welches wie eine klangliche Geschichte vertont wurde.
Vom Anfang an werden dunkle, verträumten und mysteriösen Soundeffekte am laufenden Band eingebaut. Diese dunkle Seite wird nur hier und da durch klarere Nebelschwaden abgelöst und genau deswegen klingen Lesoir folgendermaßen grenz-genial eingespielt. Der Dunstkreis der Dunkelheit beschert jedem Düsterheimer, zumindest was die Melodien und Klänge betrifft eine Gänsehaut. Gesanglich steht Fronterin Maartje Meessen auf einer anderen Ebene. Keine Angst, sie trällert nicht einen als Tarja Möchtegernprinzessin runter. Ihre Bandbreite reicht von lieblich bis hinüber in den theatralischen Bereich. Des Weiteren versteht die holde Niederländerin es, die genannten Gesangsvariationen obendrein mit leichten Rockröhren Effekten auszuschmücken.
Die Progressive-Elemente sind stets präsent, werden im Gegensatz obendrein deutlich harmonischer und niemals ruppig darüber gestreut. Diese Truppe versteht es einfach dem geneigten Fan des Progressive Rock ein reichhaltiges Programm abzuhalten, ohne irgendwie einmal zu exzessive komplex zu dröhnen.
Was wesentlich dominanter ins Gehör stößt, ist die Tatsache, dass die Musiker vermehrt den epischen Sound mit effektvoll intensivierender Dramaturgie zu vermengen. Das ist vom künstlerischen Standpunkt aus gesehen eine gekonnte Wertsteigerung. War der Vorgänger schon erste Sahne, so konnte die Combo etliches an klanglicher Raffinesse hinzugeben.
Fazit: „Latitude“ von Lesoir ist eine durch und durch massive Rockbeschallung im Bereich zwischen Progressive, Epic und dramaturgischen Melodien!
Tracklist:
01. Modern Goddess
02. In the Game
03. Icon
04. In their Eyes
05. Gone and Forgotten
06. Eden’s Garden
07. Zeros and Ones
08. Kissed by Sunlight
09. Cheap Trade
10. Comforting Rain
11. Latitude
12. Faith Is
13. Cradle Song
Besetzung:
Maartje Meessen (voc, flute & piano)
Ingo Dassen (guit)
Eleen Bartholomeus (voc, guit & keys)
Ingo Jetten (bass)
Bob van Heumen (drums)
Internet:
Lesoir Website
Lesoir @ Reverbnation