The Amity Affliction – Misery
Band: The Amity Affliction
Titel: Misery
Label: Roadrunner Records
VÖ: 24/08/2018
Genre: Post-Hardcore
Bewertung: 2/5
Über den neuesten Release „Misery“ der Post-Hardcore Fraktion The Amity Affliction ist ja eine ausufernde Diskussion einhergegangen. Liegt meiner Meinung danach, dass viele Die Hard Fans erneut einen bahnbrechenden Reigen zum Hausmauer einreißen erwartet hätten. Geworden ist es dennoch anders. Denn als absolute Abrissbirne kann meine Wenigkeit „Misery“ nicht betiteln. Klarerweise und für viele enttäuschte ist der Grundkonsens gegebenenfalls dabei, wenngleich der Sound der Band im Jahr 2018 weichgespülter klingt. Über dies ließe sich zweifelsohne streiten, erfahrungsgemäß begeben sich hier und da unsere heißgeliebten Härtetruppen auf fluffig-rosiges Terrain. Dass die Band allerdings es folgendermaßen poppig klingen lässt, hätte selbst ich mir nicht erwartet. Viele Mainstream Chrouse wurden mit den allseits bekannten Post-Hardcore Härtevibes vermischt. Funktionieren zwar, freilich klingt Homogen deutlich anders.
Besonders der vorliegend weichgespülte Sound geht daher beispielsweise nicht ins Gedächtnis. Warum sich die Band zu solch einem Schritt entschloss? Geldsorgen oder wollte die Truppe in der Teenie Ecke Fuß fassen? Weis der Geier, was den Jungs über die Leber gelaufen ist, nichtsdestoweniger mit solch einer Vorstellung kann die Band fürwahr brausen gehen. Besonders die Technoshouts, hat es eine integrierte Post-Hardcore Band heutzutage wirklich notwendig so etwas einzubauen? Wollte die Truppe irgendwie in die Top of the Pops? Dass sie dadurch einen Shitstorm mit solchen Songs auf sich gezogen hat, verstehe ich zwar nicht, bekanntermaßen sollte sich jede Band musikalisch nicht beirren lassen.
Dagegen und dies steht vorrangig, mit diesem Schritt in eine unorthodoxe Soundnische drängend, hat sich die Band keinen Gefallen getan. Vielmehr rufen Bands mit solchen Schritten und wagemutigen Fußstapfen den Zorn der alteingesessenen Fans hervor. Keine Frage und das steht für die Experimentierfreudigkeit der Band. Schlecht umgesetzt hat es die Kapelle nicht, nur was nutzt das, wenn sich eine Post-Hardcore Band sich ins Land von My Little Pony für Teenie Rebellen fortbewegt?
Das neue Album wird auch Amity‚s erstes seit dem Weggang des Schlagzeugers Ryan Burt sein, der die Band im Februar dieses Jahres unter Berufung auf psychische Probleme verlassen hat. Ob dies nun ein Grund für die neue Soundausrichtung ist? Wünschenswert wäre es, dass die Band wieder zu alten Glanztaten zurückkehrt und dem rosigen Zuckerwattesound Abkehr schwört. Nichts gegen Teenie Bands der harten Sorte, doch dies sollten Amity Affliction anderen überlassen, vor allem wenn die geneigte Fangemeinde um gute Glanzstücke der härteren Post-Hardcore Sorte weiß und nicht solch ein flauschiges Gemisch das die Combo hier gezaubert hat.
Der knallharte Schnitt wird definitiv viele erschrecken und daneben meine Wenigkeit glaubte schon das es sich hierbei um einen Werbegag handle. Dem ist leider nicht und hier liegt wahrhaftig ein flauschiges Amity Affliction vor, welches der Fan auslassen kann. Da solltet ihr indessen lieber erneut „This Could Be Heartbreak“ in eurem Player drehen lassen.
Fazit: Rebellion im My Little Pony Land, anders kann es meine Wenigkeit nicht betiteln. „Misery“ ist das wohl weich-gespülteste Album der Band The Amity Affliction! Geht gar nicht!
Tracklist
01. Ivy (Doomsday)
02. Feels Like I’m Dying
03. Holier Than Heaven
04. Misery
05. Kick Rocks
06. Black Cloud
06. Black Cloud
07. D.I.E.
08. Drag The Lake
09. Beltsville Blues
10. Burn Alive
11. Nothing Left
12. The Gifthorse
Besetzung
Joel Birch (vocals)
Ahren Stringer (bass, vocals)
Dan Brown (guitar)