KLYNT – Thunderous

Band: KLYNT
Titel: Thunderous
Label: Kvlt & Kaos Productions
VÖ: 11/10/24
Genre: Heavy Metal/Power Metal/Thrash Metal

Bewertung:

4,5/5

Die Grazer Edelstahlkocher KLYNT (ohne Eastwood) haben jüngst ihr neues Album „Thunderous“ auf den vorweihnachtlichen Gabentisch gelegt. Schon bisher kam die steirische Truppe mit ihrem Mix aus Power, Thrash und Heavy Metal bei uns gut weg. Es stellt sich also die Frage, ob die Band um Sänger Dadu und Gitarrist Flavi anno 2024 noch einen Zahn zulegen kann.

Mit den 1980ern in die Zukunft

Auch auf „Thunderous“ hat der Fünfer eine Legierung aus oldschooligem Metal der 1980er und Thrash angerührt. Der Sound drückt und die Produktion ist – zumindest für meine Ohren – transparent und wenig artifiziell. Stimme und Instrumente bekommen passend Raum, wirken so gut zusammen. Auf dieser Ebene von Produktion und Sound hat man gegenüber den früheren Releases definitiv zugelegt.

Und wie sieht’s mit dem Songwriting aus? Nach ausgiebiger Probefahrt des Teils in der digitalen Stereoanlage namens Spotify kann ich auch hier vor allem Daumen nach oben vergeben. Was in „World Destroyer“ mit einem markigen Scream und angethrashten Riffs beginnt, leitet dann schnurstracks zu meinen persönlichen Fave der Scheibe „Dagger“ über. Der Song geht mit starkem Refrain ins Ohr und bleibt da auch mal eine ganze Weile.

Weiter geht’s mit acht Tracks, die stilistisch allesamt den Mix bieten, für den man KLYNT kennt. Mal etwas mehr melodisch, so dass man sich im Traditionsstrom von JUDAS PRIEST verortet; dann wieder thrashiger, was mich vom Riffing her teils an METAL CHURCH erinnerte. Man weiß, wovor man sich zu verbeugen hat und macht aus dem Hofknicks vor den alten Helden was spannendes Neues. Man kann also mit den 1980ern in die Zukunft gehen.

Traditionalisten dürfen weinen

Es ist ein Album geworden, das man ohne Skip-Taste durchhören kann. Auf der zweiten Seite (wovon man ja heute eigentlich nicht mehr astrein sprechen kann) sticht vor allem das epische „Taureon“ hervor, das mit über neun Minuten als längster Song ins Ziel gallopiert. Auch das vorab ausgekoppelte „Gunslingers“ mit Western-Thema macht ordentlich Laune.

Summa summarum machen die Grazer mit „Thunderous“ einen großen Schritt vorwärts in ihrer Entwicklung. Man hat allgemein den Eindruck, dass die Band organisch zusammengewachsen ist, wodurch sich ein runder Höreindruck ergibt – und das nicht nur, weil eine CD rund ist. Besonders sticht die Gitarrenarbeit von Flavi und Patrick hervor. Die Riffs  beissen kraftvoll zu wie in der Blend-a-ed-Werbung, wo es die Songs brauchen, und die Soli lassen Traditionalisten ein paar Tränchen vergießen.

 Der Wunsch nach mehr Reibeisen

Es hätte fast für die ganze Punktzahl gereicht. Ich habe aber den Eindruck, dass da noch weiteres Entwicklungspotenzial vorhanden ist. Nämlich dann, wenn man mehr dem epischeren Pfad von „Monument“ folgen und Sänger Dadu noch ein bisschen mehr Richtung rauerer Vocals gehen würde. Wenn die wie in „Dagger“ mit Screams kombiniert werden, gibt das einen sehr effektiven Kontrast – ein bisschen mehr Reibeisen in der Stimme würd‘ ich mir daher noch wünschen.

FAZIT: Mit „Thunderous“ legen KLYNT das Highlight ihrer bisherigen Karriere vor, eine definitive Hörempfehlung.

Tracklist

01. World Destroyer
02. Dagger
03. Sacrifeist
04. Payment In Blood
05. Thoth Cast His Course
06. Gunslingers
07. Monument
08. Taureon
09. Killdiedeath
10. Thunderous

Besetzung

Dadu – Vocals
Patrick Hiebler – Guitar
Flavius Miron – Guitar
Gregor Pilgram – Bass
Alexander Fürbaß – Drums

Internet

KLYNT – Thunderous CD Review

dr.peda
dr.pedahttps://www.metalunderground.at
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