Band: Exorcism
Titel: World In Sin
Label: Dream Records
VÖ: 01.06.15
Genre: Heavy Doom Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Thorsten
Wer schon immer wissen wollte, wie sich die BLACK SABBATH Mannschaft von 1987-1990 anstatt mit Tony Martin sondern härter mit DIO anhört, sollte sich EXORCISM´s aktuelle EP „World In Sin“ zu Gemüte führen. Ja, hier und da scheint auch ein bissl Candlemass und Rainbow durch, und das ist auch der einzige Haken an der sonst sehr guten EP:
Es, groovt, es doomt, es rockt,…aber es erinnert einfach alles an die Großtaten anderer, bereits dagewesener Bands.
Der Serbe Csaba Zvekan sollte uns bekannt sein von Bands wie RAVEN LORD oder METAL MACHINE. Aber vor allem auch durch das 2014er Debüt von EXORCISM, „I Am God“.
Ein guter Musiker der auch ebenso gute Musiker um sich herum schart um ein noch viel besseres Werk abliefern zu können.
Letztendlich ist die EP „World In Sin“ (limitiert auf 666 Stück) auch ein solides gutes Werk geworden, doch wird es wg. Belanglosigkeit wohl eher schnell wieder in Vergessenheit geraten, denn DIO / RAINBOW / BLACK SABBATH Tributes gibt es genug, auch wenn das Album / die EP nicht offiziell ein Tribut darstellen soll.
Aber es ergibt sich einfach so…
Egal welchen Song ich höre: Es erinnert stets und ständig an die genannten Helden und Großmeister und das nervt! Ich bin der Meinung, dass sich hier zu sehr an die Einflüsse, bzw. Vorbilder gehalten wurde, weshalb jedwede eigene Note verloren gegangen ist.
Ehrlich, es klingt nicht schlecht, Black Sabbath Sounds etwas aufgefrischt mit einer Note Candlemass veredelt durch meine heiligen Hallen tönen zu lassen, doch kommt bei mir schnell Frust und Langeweile auf, wenn ich jedes Mal den Wunsch habe, die Originale zu hören.
Ich würde auch nicht behaupten, das hier mit Absicht eiskalt nur kopiert werden sollte, ich glaube schon, das sich das alles irgendwie ergeben hat…!
Und wenn man den Spaß auch noch selbst produziert, aufnimmt, verliert man u.U. noch mehr die Übersicht auf´s ganze Werk; Es fehlen vllt. die Stimmen und Meinungen von außen, die einem auch mal ehrlich sagen:
Klingt geil, aber das habe ich schon mal gehört…
Ich habe keine wirkliche Ahnung, wie ich die EP benoten soll, denn handwerklich ist alles bestens…
Eine etwas härtere Version Black Sabbath´s, etwas Frische durch mehr doomige und groovige Härte, doch letztendlich:
Landet doch wieder Black Sabbath im Schacht!
Das Cover-Artwork verfälscht meiner Meinung nach etwas den Eindruck über´s Genre des Silberlings. Es wirkt düsterer, als die sich darauf befindliche Mucke, aber es weiß zu gefallen und hat damit auch seine Berechtigung, denn etwas finsterer ist der Grundtenor ja!
Aber ich wünsche mir mit der Stimme etwas mehr Eigenständigkeit!
Wenn man schon mit einer sehr ähnlichen Stimme zu tun hat, dann sollte man doch auf langer Sicht hin versuchen, etwas konkret selbständiges zu schaffen, anstatt (vielleicht unbewusst?) auf bereits ausgelatschten Pfaden zu wandeln!
Aber das ist nur meine Meinung, handwerklich gibt’s nix zu meckern aber ein voller Fünfer wird das nicht…auch wenn die hörbare Hingabe Csaba´s passt und auch mitreissen kann… Wenn ich Sabbath hören will, lege ich Sabbath ein. Wenn ich EXORCISM hören möchte, dann lege ich EXORCISM ein.
Das dies nichts mit Engstirnigkeit zu tun hat, solltet IHR am besten selbst antesten, denn Eure Ohren hat das Werk mindestens verdient!
„I Am God“ fand ich bedeutend selbständiger klingend und wird von mir auch immer mal wieder gern gehört, was aber nicht heißen soll, das hier irgendwas schlecht ist!
Nur nicht eigen genug…
4 von 5 Punkte sind für eine EP trotz allem nicht zu verachten, denn die sind auf Grund der musikalischen Leistung definitiv verdient!
Und ich hoffe, das der anstehende Langdreher (sowas folgt doch eigentlich nach ´ner EP?) mich eher und fetter umblasen wird…
Hörenswert sind die knappen 24 Minuten Spielzeit allemal!!
Tracklist:
01. World in Sin 04:47
02. Black Day in Paradise 04:15
03. Virtual Freedom 03:23
04. Sahara 04:15
05. Black Star 06:44
Besetzung:
Csaba Zvekan (voc)
Internet:
Exorcism Website