Band: 7Days
Titel: Into Forever
Label: LILJEGREN RECORDS
VÖ: 2010
Genre: Progressive/Power Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert
Der als Workaholic bekannte Komponist, Gitarrist und Grafiker Markus Sigfridsson (Harmony, Darkwater) steht mit seinem 7 Days Projekt wieder auf der Matte und in der Hinterhand hat er das zweite Machwerk „Into Forever“. Wie üblich hat Herr Sigfridsson einige musikalische Talente um sich geschart. Gemeinsam mit Daniel Flores (drums), Kaspar Dahlqvist (keys), Andreas Passmark (bass), Thomas Vikström (voc), Christian Liljegren (voc) und Erik Tordsson (voc) wurde die Langrille ein gezimmert. Das Ergebnis ist ein für die Ewigkeit geschaffenes, anderes Epos für den Plattenteller des melodischen Heavy Metal Fan.
Mit dem Intro „Through Dark And Light” wird der Epos begonnen und dabei ist der Titel Programm. Sanftmütig und bedrohlich zugleicht wird die erste Schneise gelungen geschlagen.
Auch der Start von „Into Forever“ ist kurzzeitig von einer sanftmütigen Spielweise geprägt. Doch sogleich greift man sehr herb und barsch durch. Das bahnrechende, dreckige Riffing das man dabei abliefert ist einfach göttlich. Nur die dreckige Variante wird aber beileibe nicht geboten und so gibt es auch reichlich ausgeschmückte clear Passagen. Beide geben sich ständig ein Wechselspiel und dabei wird eine reichhaltige Palette an Klängen geboten denen man sich nicht verschließen sollte. Komplexe Strukturen die man mit gutem Ideenreichtum auf einen Punkt bringt.
Ruhig und beschaulich ist auch der Anfang von „The Innocence In Me“ ausgerichtet worden. Auch hier greift man kurzerhand wieder kräftiger durch. Vom komplexen Stil hat man sich etwas verabschiedet und fährt nun eine deutlich gängigere Schiene weiter. Sicher kann man sich sicher sein das auch bei diesem Track nichts zu simpel klingt. Allerdings klingen alle Techniken und Elemente deutlich straighter und auf den Punkt gebracht. Wesentlich ist auch der hymnische Anteil nach oben geschnellt was das monumentale Feeling sehr gut verstärkt.
Sehr beschwingend wird nun „You Hold The Key“ vom Stapel gelassen. Vermehrt drängt man nun in eine etwas rockigere Fortsetzung des Konzepts. Dies vollzieht man vorerst im stampfenden, kräftigen Rhythmus, bevor man alles unter Feuer setzt und mit mehr Speed unterm Hinterteil weiter werkt. Auch die bombastischen Arrangements verstärken das Interesse am Track selbst und wurden in einem ausgewogenen Maß eingebaut. Ein gutes Wechselspiel zwischen Power, Melodic Metal/Rock wird uns am schnellen Laufband geboten.
Eine gehörige Symphonic Spritze hat nun „Enter A Dream“ bekommen. Diese Injektion in den durchaus flotten, voran treibenden Grundkörper des Stücks wertet den Track sehr gut auf. Ständig wartet man mit einer steilen Berg und Talfahrt auf. Viel wird geboten bzw. auf einen Nenner gebracht, dennoch wird man zu keinem Zeitpunkt überfordert und kann alles locker aufnehmen. Auch muss man sich nicht mehrmals ins Stück rein hören um auf den Geschmack zu kommen. Man kommt zwar bei mehrmaligen Durchläufen auf mehrere Details im Stück drauf, doch lange muss man sich wie gesagt nicht aufs Stück konzentrieren das es einem gefällt.
„Crossing“ dient als kurze Überleitung und wird uns in einer folkloristischen – symphonischen Mischform zum Besten gegeben. Guter Stimmungsmacher der das Interesse auf das Folgende zu wecken vermag.
Im eher raueren, als auch ein bisschen ungestümem Wechselspiel schreitet man mit „We Cry No More“ voran. Der dreckige Grundrhythmus sticht dabei ein weiteres ganz besonders hervor und man geizt auch hierbei nicht mit erweiternden Reizen aus der Symphonic, als auch Bombast Kiste.
Nahtlos mündet der Vorgänger in den Nachleger „Under The Sun“. Vom Fleck weg startet man die Motoren und bringt sie sofort auf Hochtouren. Die im Hintergrund mitlaufenden Symphonic – Bombast Läufe passt man gekonnt an den Rhythmus an und verstärken ein druckvolles wie Gold glänzendes Meisterstück par excellence.
Sehr heroisch startet man „Scattered Mind“, welcher von einem satten, sehr stattlichen Chorgesang geprägt ist. Lediglich das Keyboard klingt etwas zu abgelutscht und erinnert an alte C-64 Spiele. Dennoch selbiges gibt man sogleich in den Hintergrund und vielmehr kehrt man zur gewohnten Spieltechnik der wechselhaften Art zurück. Bis auf den kleinen Ausrutscher kann man auch hier ordentlich punkten und überzeugen.
Das mit 19:40 Minuten lange epochale Stück „Final Wisdom“ steht am vorletzten Platz und wird sehr lieblich, als auch etwas romantischer begonnen. Bei diesem Track werden alle Geschütze und Reserven in die Schlacht geworfen. In mehreren Triebwerksphasen führt man uns durch das Machwerk und jede Zündstufe zündet mit einer ordentlichen Explosion.
Den Schlussstrich zieht man mit „What Matters“, welches wie der zweite Part des Vorgängers klingt. Raue und kernig wird der Start vollzogen, doch dann zeigt man sich von einer sehr sanftmütigen Art, welche wiederum auf die gestartete Grundlinie zurück führt.
Fazit: Tolles Epos das uns vom Großmeister kredenzt wurde. Man kann sich vorm Einfallsreichtum und der farbenvielfallt nur tief verneigen. Wenn eine Metal Oper dann entweder von Tobias Sammet oder von Markus Sigfridsson. Solche Werke schreiben Musikgeschichte und wurden wie eingangs erwähnt für die Ewigkeit geschrieben.
Tracklist:
01. Through Dark And Light
02. Into Forever
03. The Innocence In Me
04. You Hold The Key
05. Enter A Dream
06. Crossing
07. We Cry No More
08. Under The Sun
09. Scattered Mind
10. Final Wisdom
11. What Matters
Besetzung:
Markus Sigfridsson (guit & keys)
Daniel Flores (drums)
Kaspar Dahlqvist (keys)
Andreas Passmark (bass)
Thomas Vikström (voc)
Christian Liljegren (voc)
Erik Tordsson (voc)
Internet:
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