Band: Adorned Brood
Titel: Asgard
Label: Black Bards Entertainment
VÖ: 2010
Genre: Folk Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Die Herrschaften von Adorned Brood sind zielstrebig, mit frischem Wind am werken. Die Grevenbroicher sind bereits nach einem Jahr wieder zurück und einmal gestärkt durch Black Bards Entertainment hat man etwas Neues für die Massen. Gut, ganz so neu ist „Asgard“ gar nicht, denn der Release wurde bereits 2000 veröffentlicht. Nun hat man eine erneute Auflage ihres neuen Labels aus dem Schmiedefeuer gehoben und da darf man gespannt sein was wohl Markus Frost (voc & bass), Ingeborg Baumgärtel (voc & flute), Thorsten Derks (guit), Mirko Klier (guit) und Tim Baumgärtel (drums) diesmal parat haben. Die Wiederveröffentlichung des Silberlings soll am 09.10.09 von satten gehen und dürfte vor allem jene Freizeitkrieger und Kettenhemdträger interessieren die den Output noch nicht ihr Eigen nennen.
Mit einem klassischen, folkloristischen „Intro“ wird uns schon mal viel Gusto gemacht, wenn auch sehr ruhig und lieblich, doch wer die Herrschaften von Adorned Brood kennt, weiß dass man nicht lange auf sich warten lässt. Dreckig und rau rattert der Nachfolger „A God Ruled Time“ aus den Boxen. Temporeiches Stück mit rauen Ecken und Kanten, welches mit einigen hymnischen Refrainchören verstärkt wurde. Der Frontmann raunzt sich einen ab und dabei spuckt er Galle und Gischt und das macht das gewisse Etwas aus. Für die Besinnung und Besänftigung dienen einige Flötenlinien die aber nicht so dominant sind und nach einem etwas längeren Einsatz vom dreckig, rauen Spiel abgelöst werden. Deutlich mehre Kohleschippen wurden bei „Asgard“ nachgeworfen. Druckvolle, aufwühlende Nummer mit vielen Black Metal lastigen Gitarreneinsätzen der etwas melodischeren Art, auch wenn man sich hin und wieder zu vielen Schretterorgien hinreißen lässt. Der gewisse hymnische Charakter darf auch nicht fehlen, wobei dieser aber nur sehr verhalten mit Refraingesängen eingestanzt wurde. Die Oberhand behalten so, dreckige Elemente und diese laden zum kompletten ausrasten ein. Mit „Black Beasts“ hat man den längsten Song auf den Silberling gepackt und nun werden etwas mittelalterliche Wege eingeschlagen, vor allem durch die lieblichen Frauengesänge kommt etwas Minnesängerromantik auf. Die ruhige Schiene wird etwa bis zu 1:30 Minuten gefahren, denn dann säbelt man uns die Rübe erneut mit bretterndem, hartem Spiel ab. Von dieser nun eingeschlagenen Schiene lässt man sich kaum abbringen und die Damen hat ihre liebe Mühe mit dem lieblichen Flötenspiel ihre Kollege etwas zu beschwichtigen. Für kurze Zeit gelingt ihr dass auch und schon befindet man sich in einem etwas längeren Mittelpart, der mit vielen heroischen Chorgesängen ausgestattet wurde. Doch nach diesem Part heißt es auch schon wieder, Leute rafft euch auf und schüttelt eure Birne bis die Nackenmuskulatur schmerzt. Klassische Klavierklänge und liebliche Querflöteneinsatz, welcher von einem akustischen Gitarrenspiel begleitet wird dienen nun bei „Twilight in Midgard“ als Eröffnung. Dieses längere Zwischenspiel kommt mit fast gar keinem Vocalbeitrag aus und so werden nur einige Chöre zum Einsatz gebracht, bevor es sehr wild und Black Metal Lastig mit „Pride Was My Desire“ weiter geht. Dieser sehr räudige Muntermacher hat es ordentlich in sich. Speedige Rhythmen bläst man uns mit einer eisigen Brise um die Ohren, welche nur kurz durch besonnene Stopps abgelöst werden, bevor man erneut viel Dampf macht und zum Bangen bis zum Exzess einlädt. Ruhig und lieblich gibt man sich nun als Ablöse beim nachkommenden „The Ambush“. Doch die Einleitung bzw. ihr Flair trügt, denn bereits nach etlichen Sekunden machen sich die Krieger aus Nord Rhein Westfahlen wieder auf um den Hörer mit knackigen, dreckigen Wutausbrüchen das Haupt abzutrennen. Gelingt der Truppe spielend und schon hat man uns ohne viel Aufsehen in den bangenden Part des Songs gehievt, welcher nur durch vielerlei Flötenspielerei erweitert wurde. Sanfte akustische Klänge bescheren zur Eröffnung von „Magic Nights“ ein sehr liebliches Klangbild, welches für Genießer gedacht ist. Die ruhige, akustische Schiene wird beibehalten und auch etliche klassische Klavierklänge kommen verstärkt zum Einsatz. Dröhnend und wild knallt man uns nun „Mighty Swords“ vor den Latz. Dreckiger, räudiger kann eine Nummer nicht ausfallen und das macht den Track auch so spritzig, denn man rotiert hier im Stand und ackert sich bis zum schweißtreibenden Exzess den Arsch ab. Erneute, kurze, liebliche Flötenspielerei ist hier der Garant für eine kurze Besonnenheit, doch schon ackert der Trupp wieder wie wild durchs restliche Programm. Nahtlos geht es zum Zwischenintermezzo „Arrival“ über, welches eher als Intro für das folgende „Die Wiederkehr“ ist. Ruhig und dennoch bedrohlich wird der letzte Track im Bunde gestartet, doch auch etliche liebliche Melodien wehen einem hier um die Ohren. Dennoch sollte man auf der Hut sein, denn nach etwa einer Minute kreischt sich der Frontmann wieder im rotzigen Stil das innerste selbst raus. Doch auch lieblichere Momente bzw. Frauengesänge kommen zum Einsatz und dadurch liefert man als Beendigung viele farbenbunte Klänge ab, die den erneuten Aufguss des Albums wuchtig und druckvoll klingen lassen.
Fazit: Adorned Brood sollten in keiner Sammlung der Freizeitwikingergemeinde fehlen. Wer den 2000er Output nicht hat, sollte ihn sich nun via Black Bards Entertainment zulegen.
Tracklist
01. Intro 02:39
02. Storm 05:39
03. Am Grunde Des Meeres 03:53
04. Sons of the Damned 05:24
05. Noor 05:42
06. Adorned Brood 04:24
07. Schiff Der Toten 05:26
08. Trollmelody 03:55
09. Under Yggdrasil 05:26
10. Drunken Sailor 02:30
Besetzung
Markus Frost (voc & bass)
Ingeborg Baumgärtel (voc & flute)
Thorsten Derks (guit)
Mirko Klier (guit)
Tim Baumgärtel (drums)
Internet
Adorned Brood Website
Adorned Brood @ MySpace