Band: Adorned Brood
Titel: Noor
Label: Black Bards Entertainment
VÖ: 2008
Genre: Folk Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert
He ihr Freizeitwikinger da draußen aufgepasst! Adorned Brood sind nach zwei Jahren wieder zurück und haben einen Gustohappen in Sachen Pagan/Viking Metal eingezimmert der sich hören lassen kann. Unter dem Banner von Black Bards Entertainment hat man das nunmehr sechste Album eingespielt. Wer auf heroische Klänge mit vielen rauen Elementen steht, der sollte den 27.11.08 dick anstreichen, denn an diesem Tag wird das Album welches von Markus Frost (voc & bass), Ingeborg Baumgärtel (voc & flute), Thorsten Derks (guit), Mirko Klier (guit) und Tim Baumgärtel (drums) aus dem Feuer gehoben wurde erscheinen.
Das „Intro“ welches mit Meeresrauschen und einem heroischen Soundklang glänzt, ist eine gute Einleitung und man bekommt binnen Sekunden Lust nach seinem Helm und seiner Streitaxt zu greifen und auf Beutezug zu gehen. Mit einer ordentlichen Breitseite des rauen und speedigen Metal dieses Genres wird gleich beim anschließenden „Storm“ weiter gemacht. Viele folkloristische Elemente finden Verwendung und werten das Ganze um Zacken auf. Die wechselnden Gesangseinlagen sind sehr gut und breit gefächert. So bieten uns hier die Herrschaften einen guten Querschnitt aus Frauengesängen, tiefen Growls, infernalem Gekreische und klaren, wenn auch sehr rauen Klargesängen. Die zusätzlich sehr melodischen Gitarrenlinen machen ihr übriges. Man schöpft gleich zu Beginn aus den Vollen und galoppiert dabei in der Masse mit einem sehr hohen Tempo daher. Sehr an viele alte Matrosenlieder bzw. an verschiedene Lagerfeuerlieder erinnert nun „Am Grunde Des Meeres“. Vom Konzept her erinnert mich das Ganze ein wenig an „7 Tage lang“, denn auch hier wird der Song erst nach einigen Sekunden gesteigert. Befindet man sich am Anfang noch auf sehr folkloristischen Pfaden, so preschen die Herrschaften gleich nach einigen Sekunden mit einem atemberaubenden Tempo aus den Boxen. Einige Wechsel hat man hier parat und die Band kehrt immer wieder in folkige Ecke zurück, hier verweilt man aber nur kurzzeitig, bevor es wieder recht flott weiter geht. Das aufkommende Polkafeeling zum Ende hin ist eine sehr gute Draufgabe und denke mir das die Fans bei den Konzerten hier ordentlich abtanzen und bangen werden. Recht verhalten ist der Beginn von „Sons of the Damned“, danach unterbreitet man uns eine volle Breitseite von fieser und dunkler Härte. Mit ordentlichem, fast schon Black Metal lastigen Beats schrettern hier die German Viking Metaller. Die Unterbrechung aus diesem speedigen Track findet man nur im Refrain, der mit einem sehr netten Frauengesang überzeugen kann. Der Titeltrack „Noor“ steht an fünfter Stelle, welcher durch ein Riffgewitter eingeläutet wird. Dreckige, raue Härte steht auch hier an der Tagesordnung und genau für diese Elemente sind die Herrschaften seit „Hiltia“ bekannt und beliebt. Die zusätzlich aufkommenden galoppierenden Tempowechsel sind eine weitere Bereicherung. Die Abwechslung von rauen und Kreischgesängen sind sehr ausgewogen in Szene gesetzt worden. Die breite Facette hat man aber durch den Einsatz der Flöte, als auch den heroischen Refrainchor geschaffen. Tadellos kann man nur sagen und das Kettenhemd überstreifen um Richtung Walhalla aufzubrechen. Ein ordentlicher Nackenbrecher ist auch „Adorned Brood“ geworden. Trotzdem das man hier sehr dreckig und rau werkelt kommen auch hier vermehrt Melodien zum Vorschein, wenn auch weniger oft als bei den Vorgängerstücken. Die Geschwindigkeit wird nun bei „Schiff Der Toten“ ein wenig gedrosselt. Dafür stampft dieser Midtempotrack ordentlich heroisch daher. Die kurzen Ruhephasen werden immer wieder durch Gesänge unterbrochen, die ein wenig Lagerfeuerromantik aufkommen lassen. Gleich im Anschluss begibt sich aber das Schiff wieder auf die heroische Midtempofahrt. Mit einem Klangintro, das mich ein wenig an den Soundtrack von, der Herr der Ringe erinnert, startet nun „Trollmelody“. Schluss mit lustig ist aber gleich beim einsetzen des fiesen Kreischgesangs. Die immer wieder einsetzenden Chorgesänge und die Flötenuntermalung sind eine absolute Bereicherung im Gesamtsound des Stücks. Das zum Ende hin abgelieferte Riffgewitter ist ein Hörgenuss dem man sich nicht entziehen sollte. Sehr modern und folkloristisch angehaucht ist nun der vorletzte Song, der sich „Under Yggdrasil“ nennt. Die üble Härte hat aber auch hier die Oberhand, jedoch wird sie deutlich öfters abgelöst als bei den vorangegangenen Tracks. Ein weiteres Mal an „7 Tage lang“ wird man nun abschließend bei „Drunken Sailor“ erinnert. Dieses alte Seemänner Sauflied müsste auch einige alte Piraten von den Toten auferwecken und zusammen mit allen Wikinger Kriegern aus Walhalla auf den Kreuzzug ziehen lassen.
Fazit: Wem Adorned Brood bis dato gefallen haben, der wird auch hier weiterhin viel Freude haben. Doch auch die restlichen Pagan/Viking Fans sollten sich diese Band vormerken und nach dem Anspielen werden sich auch viele neue Fans mit diesem Album die kommenden langen Winterabende versüßen. Guter harter Codex Regius muss nicht immer aus Skandinavien kommen, das zeigt uns diese Band spielend.
Tracklist
01. Intro 02:39
02. Storm 05:39
03. Am Grunde Des Meeres 03:53
04. Sons of the Damned 05:24
05. Noor 05:42
06. Adorned Brood 04:24
07. Schiff Der Toten 05:26
08. Trollmelody 03:55
09. Under Yggdrasil 05:26
10. Drunken Sailor 02:30
Besetzung
Markus Frost (voc & bass)
Ingeborg Baumgärtel (voc & flute)
Thorsten Derks (guit)
Mirko Klier (guit)
Tim Baumgärtel (drums)
Internet
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