Band: Agent Fresco
Titel: Destrier
Label: Long Branch Records/SPV
VÖ: 07.08.15
Genre: Post-Rock/Experimental
Bewertung: 5/5
Written by: Robert
Agent Fresco wird als das Post Rock/Metal Projekt schlechthin abgefeiert. Persönlich bin ich noch nie in Berührung mit dem Protagonisten von Arnór Dan Arnarson gekommen. „Destrier“ ist somit meine Feuertaufe. Man hört sogleich, dass seine Art der musikalischen Kunst sicherlich nichts für reinrassige Metaller ist. Zu weit blickt er über den Tellerand, dies ist aber meiner Meinung nach im Musikbusiness nicht schlecht, denn er bietet eine Klangkunst, welche einfach gewaltig ist. Der Opener vor allem lässt viele zeitgenössische Filmmusiktracks alt und lasch aussehen. Gehörig unterbreitet er uns einen progressiven Soundteppich, welchen man aufsaugt. Zwar ist er durchaus ein Tellerrandgucker, aber und das ist das Gute, er schießt etliche Rock und Metal Fragmente immer wieder nach, um ja nicht zu sehr in den breitentauglichen Soundklang zu driften. Dies heißt, man versieht seinen Dienst auf einer breiten Front, greift auch gerne auf adrette Vibes aus dem massentauglichen Sektor zurück, vermischt dies aber gekonnt mit einem fabulösen Technikgriff und so kann man die Tracks superb genießen, ohne sich dabei irgendwann von zu komplexen Soundattitüden überfahren zu lassen. Das ist wirklich mal eine Soundkunst und da können sich Protagonisten aus dem Post Sektor von ihm durchaus ein Scheibchen abschneiden. Kleinere experimentelle Soundausflüge erschließen sich sofort und dies ist einfach das Gewaltige an der Fähigkeit der mitwirkenden bei dieser Formation. Definitiv ist Post Rock/Metal nicht eine Art der musikalischen Untermalung der man leichter folgen kann, in diesem Fall ist es aber so, dass man sicherlich weite Spagatsprünge wagt, die Zusammenführung aber sehr einfach anzuhören ist. Somit mal eine Kost, welche man sich auch als nicht unbedingter Fan des Progressiven bzw. Post Musikgenre anhören und genießen kann. Viele harmonische Parts und Linien versetzen einen in einen chilligen Zustand, bevor es zu etlichen aufbäumenden Eruptionen kommt, welche einen wieder wachrütteln. Eine tolle Berg und Talfahrt und mit spitzfindigen Wechselparts wird das Album zu einem brillanten Rundling im genannten Style, welchen man durchaus einer breiteren Masse an Musikliebhabern empfehlen kann, welche auch über den Tellerrand blicken können.
Fazit: Wirklich brillant was uns hier als musikalische Kunst unter die Nase gerieben wird. Freilich nicht für den reinrassigen Metaller und Rocker gedacht, aber wer von sich selbst behauptet oftmals auch klangliche Kunstwerke genießen zu wollen ein guter Grund sich dieses Album zuzulegen.
Tracklist:
01. Let Them See Us
02. Dark Water
03. Pyre
04. Destrier
05. Wait For Me
06. Howls
07. The Autumn Red
08. Citadel
09. See Hell
10. Let Fall The Curtain
11. Bemoan
12. Angst
13. Death Rattle
14. Mono No Aware
Besetzung:
Arnór Dan Arnarson (voc)
Hrafnkell Örn Guðjónsson (drums)
Vignir Rafn Hilmarsson (bass)
Þórarinn Guðnason (guit, piano & programming)
Internet:
Agent Fresco Website
Agent Fresco @ Last FM