Band: Angel Blake
Titel: The Descended
Label: Dynamic Arts Records
VÖ: 2008
Genre: Heavy Metal
Bewertung: 5/5
Written by: Robert
Evergrey mit etwas mehr Power Metal Schiene ist genau eure Richtung? Dann kann ich euch Angel Blake aus Schweden nur wärmstens ans Herz legen. Die Landsmänner der oben genannten Truppe haben sich 2004 zusammen getan, um fortan ihren melancholischen Metal etwas härter klingen zu lassen. Mit dem Debüt „Angel Blake“ haben Tobias Jansson (voc), Marko Tervonen (guit), Anders Edlund (bass), Örjan Wressel (contrabass & backing voc) und Janne Saarenpää (drums) beachtliche Resonanzen einfahren können. Nun ist man nach zwei Jahren mit „The Descended“ zurück.
Sehr zackig klingt Track Nummero Uno, welcher sich „Anywhere but here“ nennt. Gut wenn man sich den Namen des Tracks durchliest, trifft das bei dieser Truppe zu. Denn überall wird kopiert nur nicht hier. Im Hause Angel Blake fährt man zwar eine bekannte Power Metal Schiene, diese wird aber mit vielen melancholischen Elementen verfeinert. Durch eben diese Kombi ist ein sehr heavy ausgestattetes Material entstanden, welches zum Bangen herzlichst einlädt. Die Verfeinerung des gesamten Track erfolgt aber durch die wechselnden Vocaleinsätze. So verbindet man hier viele Gesangslinien, es kommen von Power Metal Shouts bis hin zu gefühlvollen, tiefgründigen Gesängen vor und diese verbinden sich sehr passgenau. Mit einem Grammophonintro und einem sehr düster wirkenden Nachbrenner wird nun „Defensless“ eingeläutet, danach lassen es die Schweden wieder ordentlich krachen. Sehr düster und rotzig wirkt man hier und das kommt dem Gesamteindruck sehr zu gute. Die bekannte Vocalkombination wird weiterhin toll aufgefahren und die Jungs weisen durch viele gute Soundideen bestens zu überzeugen. Doch auch einige melodische Momente sind auszumachen, vor allem bei einigen Riffs wird hier melodisch gefiedelt. Der Großteil der Gitarrenarbeit ist sehr dreckig und tiefer getrimmt ausgefallen, was den Track etwas komplexer und moderner wirken lässt. Mit verspielten Gitarrenarrangements und dem sofortigen driften in eine melancholische, ruhige Ecke glänzt man bei „Again“. Ein sehr gefühlvolles Stück mit vielen groovigen Ausreißern. Die Vocals kommen sehr tiefgründig und dunkel zum Einsatz. Was heißt dass die Power Metal Schiene hier komplett verlassen wurde. Genug gerastet bei „When All the Lights are Out“ wird nun wieder etwas mehr Fahrt aufgenommen. Die Eröffnung wartet mit einem sauberen Power Metal Midtempopart auf, danach verbindet man wieder bestens die Barriere Power und Melancholic Metal. Tiefgründige Gesangsstrukturen hat man hier gut mit Power Metal Rhythmen vermengt und unterm Strich ist den Jungs eine sehr gute abwechselnde Nummer gelungen. Ruhig und beschaulich wird nun „Alone“ eröffnet. Die eingeschlagene Richtung wird zwar im Großen und Ganzen beibehalten, jedoch kommen viele klare, flottere Ausbrecher zum Einsatz. So ist den Herrschaften eine gute Midtemponummer gelungen die von der Ausrichtung her dem Vorgänger zwar ähnelt, aber eigene Akzente setzt. Beginnt „Wasn’t Meant to Last“ noch etwas ruhiger und melancholischer, so wird nach einigen Sekunden eine sehr rockige Richtung eingeschlagen. Bei den Gesangsstrukturen haben die melancholischen deutlich die Oberhand bekommen. „In Silence – Augerum“ ist nun wieder eine sehr tiefgründige, ruhige und verträumte Nummer. Die sehr lieblichen Klänge werden durch weibliche Vocals untermalt, während uns hier der Frontmann auf eine Reise in unser innerstes selbst entführt. Ein wahres Genussstück ist der Band hier gelungen, welches man vollends genießen sollte. Genug gerastet, denn als Muntermacher ist nun „The Descended“ an die achte Stelle gerückt worden. Bei dieser Nummer wird das Gaspedal wieder ordentlich gedrückt und man rockt hier etwas mehr. Auch in diesen Gefilden wissen die Herrschaften aus dem Wasa und Ikea Land zu überzeugen. Die Notbremse wurde nun bei „Silent Voice“ gezogen. Hier ist man wieder auf den verträumten Zug aufgesprungen und man reist mit ihm auf eine sehr genüssliche Reise. Doch nur einen auf lieblich machen die Jungs nicht und so werden an und ab einige härtere Ausreißer geboten. Der Rausschmeißer nennt sich „You’ll Never need to Feel Again“ und wird mit einem superben Gitarrenspiel eröffnet. Im Anschluss wird eine sehr groovige Richtung eingeschlagen. Melancholie an allen Ecken und Enden und diese Strukturen hat man sehr gut mit groovigen Rhythmen ergänzt.
Fazit: Wer Evergrey liebt wird auch an Angel Blake gefallen finden. Wer auf eine gute Bandbreite von Power Metal und Melancholie steht, der ist hier genau richtig
Tracklist:
01. Anywhere But Here 05:00
02. Defenseless 04:00
03. Again 04:57
04. When All the Lights Are Out 04:39
05. Alone 05:17
06. Wasn’t Meant to Last 04:41
07. In Silence – Augerum 02:15
08. The Descended 04:32
09. Silent Voice 04:21
10. You’ll Never Need to Feel Again 06:49
Besetzung:
Tobias Jansson (voc)
Marko Tervonen (guit)
Anders Edlund (bass)
Örjan Wressel (contrabass & backing voc)
Janne Saarenpää (drums)
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