Band: Ankor
Titel: Beyond the Silence of These Years
Label: Selfreleased
VÖ: 12.05.17
Genre: Metal/Rock/Alternative
Bewertung: 5/5
Written By: Robert
Die 2003 formierten Ankor aus Madrid sind mir absolut bekannt und bis dato stets superb ins Gehör geschlittert. „My Own Angel“ (2011) und “Last Song For Venus“ (2013) waren extreme Schmankerl in Sachen gut formierter Alternative Rock/Metal, welchen man hier und da mit leichten Hardcore Brisen versehen hatte. Das dabei die Sängerin Rosa de la Cruz einen großen Anteil an dem Genuss des Materials mit ihrer Stimme hatte ist zwar nicht selbstverständlich, doch so war es gelinde gesagt. Nun die Jahre sind recht schnell vorübergegangen und etwas still war es geworden. Jetzt liegt er also vor mir, der neueste Silberling der Spanier, mit dem Titel „Beyond the Silence of These Years“
Jessica Naomi Williams von der Band Lasagabuster aus Bristol wurde von der spanischen Combo als neue Sängerin bereits 2014 rekrutiert, trotzdem gehört habe ich bis dato im neuen Betätigungsfeld noch nichts von der Britin. Dies ändert sich nun und selbstredend werden Vergleiche mit ihrer Vorgängerin getätigt. Im Grundprinzip kommen beide Stimmen gleich zur Geltung, bedeutet nichts Anderes, als das die pfiffige Britin sich ihrem neuen Betätigungsfeld und der Vorgehensweise ihrer Vorgängerin bewusst ist und sich der Grundlinie gut anpasst. Bedeutet allerdings nicht, dass sie die Spanierin kopiert, eher im Gegenteil, sie setzt mit ihrem frechen Auftreten einen frischen Wind ins Konzept der Truppe.
Dies offeriert der Bandtross im gleichen Atemzug, bekanntermaßen war man noch bei den ersten beiden Scheiben wesentlich klassischer angehaucht und probierte sich in vielen Gestaden mit einer gut ausgewählten Anzahl von Keyboard Ansätzen und Elektro- Vermischungen. Beim neuesten Output von Ankor gibt sich die Band als gut und mehrheitlich erweiterte Einheit. Die Spielweise ist definitiv dieselbe und man erkennt die Band vom Fleck weg, dennoch zeugen viele gereifte und kantigere Ein- und Ansätze von einer wohlwollend zu betrachtenden Weiterentwicklung.
Besonders der Härtegrad ist gut gestiegen und die mit der Britin haben die Spanier einen guten Griff getan, während sie auf der einen Seite aufmerksam lieblich und teilweise frech-pfiffig singt, vorliegend kann die gute Jessica ferner ordentlich ins Mikro brüllen, sodass man erschrocken auf das Bandbild blickt. Dieses neckische Mädchen kann ja wirklich Gischt und Galle spucken. Passt zum neuen Konzept von Ankor auf „Beyond The Slience Of These Years“ wie die Faust aufs Auge. Zur Überzeugung des neuen Härtegemisches empfehle ich „Lost Soul“, denn bei diesem Song zeugt man von einer gekonnt, harten Hardcore Mischung.
Generell ist ab dem ersten Drittel der Härteschrauben ordentlich angezogen worden. Nur auf schnödes Weibchengebrüll und Knüppelei bauen die Spanier dagegen nicht und dementsprechend offeriert man einen perfekt abgestimmten, facettenreichen Soundklang, welcher vom Fleck weg in den Bann zieht.
Man muss schon sagen, Ankor haben diesmal rein gar nichts anbrennen lassen und die Band interne Weiterentwicklung kommt wie gerufen, um sich gegenüber anderen Bands abzusetzen. Großartiges Scheibchen mit vielen schönen Rundungen, als des Weiteren harschen, kantigen Soundergänzungen.
Fazit: Ankor haben mit „Beyond The Silence Of These Years“ einen prächtigen Happen geschaffen, den man einer breiteren Masse an Alternative, sowie verspielten Hardcore Freunden empfehlen kann.
Tracklist:
01. The Monster I Am 03:59
02. Love Is Not Forever 04:11
03. Lost Soul 04:00
04. Nana 04:20
05. Shhh… (I’m Not Gonna Lose It) 03:40
06. Kiss Me Goodnight 04:49
07. From Marbles to Cocaine 04:31
08. The Legend of Charles the Giant 02:51
09. Endless Road 03:14
10. Unique & Equal 04:35
11. Interstellar 04:22
Besetzung:
Jessie Williams (voc)
David Romeu (guit)
Fito Martínez (guit)
Ra Tache (drums & keys)
Internet:
Ankor Website
Ankor @ MySpace