Band: AnsoticcA
Titel: Rise
Label: SAOL
VÖ: 2010
Genre: Gothic Metal
Bewertung: 3,5/5
Written by: Robert
Wie heißt es da beim Beipackzettel von AnsoticcA „wer glaubte, dass sich im Gothic Metal Genre nicht mehr viel bewegen könne, wird von dieser Band überrascht“. Das bezweifle ich leider, denn in diesem Genre ist schon alles gesagt aber immer wieder bestechen Bands mit einer guten Spieltechnik und gekonnten Alben. Somit stehen auch Carie van Heden (voc), Adrian Delborg (guit), Jay Zee (bass), Maarten de Vries (synth & programm) und Zack Rabarti (drums) vielen ihre Szenekollegen in nichts nach und servieren uns ein solides Gothic Metal Album. Der Vorteil von „Rise“ gegenüber einer Vielzahl von Genrealben ist seine Sound mäßige Ausrichtung. Wo andere Kollegen auf glatt poliertes Material zurückgreifen die mittlerweile, auch durch den Jaulgesang vieler Frontdamen einen Brechreiz als sonst was hervorrufen, bestechen diese Vertreter durch eine kantigere, bodenständige Arbeit.
Eröffnet wird das Album durch ein klassisches Intro in Sachen Gothic Metal. „A New Dawn“ könnte auf jeder x-beliebigen Langrille stehen. Nichts besonderes, aber wohl das Maß der Dinge um ein Genrealbum zu eröffnen.
Kerniger Sound, mit scharfen Ecken und Kanten steht beim ersten regulären Track „Endless Sacrifice“ im Vordergrund. Gute herzhaft vorgetragene Musik, welche durch einen verträumten, aber nicht nervenden Gesang der Frontdame verstärkt wird. Solche Gesangsarbeit in diesem Genre lobe ich mir, denn wo andere Fronterinnen dermaßen nerven, bezaubert uns hier selbige mit einem lieblichen, bodenständigen Gesang. Auch die schroffen Zwischen Shouts des männlichen Kollegen verstärken ein buntes Soundgemisch das zu beeindrucken weiß.
Um Ecken rollender, als auch schroffer was die Rhythmik anbelangt schießt man nun „Heaven Burns“ hinterher. Lieblichere Passagen dürfen da nicht fehlen ist klar, werden auch geboten, vereinen sich aber mit den erst genannten Roots zu einer stattlichen Mischung mit der man gute Akzente setzen kann.
Verspielter Eingang steht zu Beginn von „Rise“ im Vordergrund. Hierbei bevorzugt man besänftigende, romantische Vibes die man uns mit einer leichten Melancholie vorträgt. Auf diesen Start baut man auch weiterhin auf und klingt sehr traurig, als auch entspannend. Netter Kuschelsong, der nicht zur Schnulze mutiert und somit superb aufzunehmen ist.
Irish Folk Einschlag, mit wuchtigen Hintergrundarrangements bescheren uns bei der Folgenummer „I’m Alive“ einen ganz besonderen Hör Spaß. Der etwas lieblichere Eingang wird zwar immer mehr ins Abseits gedrängt, dafür fördert man wieder dunklere – melancholischere Soundfragmente zu Tage. Auch das gewisse Maß an hymnischer Arbeit steht den anderen in nichts nach und wird gekonnt mit ins Boot genommen. Abgerundet wird dies durch eine herzhaftere Rhythmusarbeit bevor man das Wechsel dich Spiel von neuem durchführt.
Verzogene, progressive Züge läuten „In Silence“ ein, gefolgt ist diese Line von einer klassischen Weiterführung im Gothic Metal Bereich. Allerdings liebäugelt man auch weiterhin in die progressive Richtung und verzaubert uns mit Zick Fragmenten die einen laut aufhorchen lassen und zu gefallen wissen. Vor allem die tolle Kombination macht es aus und unterstreich das Potential der Truppe mit der sie zu Werke geht.
Gute Abgehmucke steht nun als Ablöse mit „Faces (On Fire)“ parat. Treibende, raue – erdige Beats knallt man uns mit einer guten Tempoauswahl um die Ohren. Durch die Bank behält man den Druck am Gaspedal bei, doch auch leicht – idyllische Züge sind eingearbeitet worden und passen sich dem restlichen Sound sehr gut an.
Mit „Open Your Eyes“ schießt man einen klassischen Gothic Metal Track hinterher. Gute, solide Bobmastarbeit verstärkt man mit tollen Harmonien. Sicher nicht weltbewegend, aber doch gut aufzunehmen.
Nahtlos mündet alles nun ins folgende „Our Time“. Klassischer Klaviereingang, welcher durch einen guten Harmoniesound unterwandert wird steht vorerst im Vordergrund. Verdrängt wird dieser durch eine treibende Fortsetzung im Programm, wobei alles Register gezogen werden. Bombastgranaten am Laufenden Band löscht man durch idyllischere Einlagen, bevor man die Misch– Wechselkombination erneut durchführt.
Mit bodenständiger Gothic Metal Arbeit, zersetzt mit starken Bombastschüben kredenzt man uns nun „Tears Of A Clown“. Belanglos? Auf keinen Fall vor allem die druckvollen Passagen gehen sehr gut ins Gehör und können an allen Fronten überzeugen.
Dunkel und bedrohlich wird nun „Open The Gates“ angestimmt. Nach der Einleitung prescht man mit viel Tempo dahin und das mit leichten skandinavischen Einflüssen. Bretternde Rhythmik trifft stets auf satte Bombastschübe und abgerundet wird das durch romantische Breaks. Gute Farbzusammenstellung mit der man gute Akzente setzen kann.
„Willing To Believe“ ist eine deutlich lieblichere Fortsetzung des Programms. Idyllischer Soundklang der uns mit dem Gesang der Fronterin schmackhaft gemacht wird und zu bezaubern weiß. Solche ruhigen Tracks mögen zwar schnulziger rüber kommen, aber gut zu recht gemacht bestechen diese mit einem guten Soundklang, so wie es uns in diesem Fall vorgetragen wird.
Ach du lieber Olli, genau so ist es mir in den Sinn gekommen und so wird dann auch noch das Album beendet. „Weight Of The World“ ist eine Bombasthymne vor dem Herrn und das mit vielen scharfen Ecken und Kanten. Solche Tracks sind einfach grenzgenial und verleiten sein Haupt zu kräuseln. Die Mixtur zwischen stattlichen und schroffen Linien ist einfach toll und kann komplett begeistern. Das Highlight schlechthin auf diesem Machwerk.
Fazit: Zwischen Mittelmaß und obere Liga sind immer Welten dazwischen. Im vorderen Drittel mischen AnsoticcA ganz eindeutig mit und heben sich von einer breiten Masse locker hinweg. Das Album kann sich jeder Gothic Metal Fan locker zulegen und dabei macht man mit Sicherheit nichts falsch.
Tracklist:
01. A New Dawn
02. Endless Sacrifice
03. Heaven Burns
04. Rise
05. I’m Alive
06. In Silence
07. Faces (On Fire)
08. Open Your Eyes
09. Our Time
10. Tears Of A Clown
11. Open The Gates
12. Willing To Believe
13. Weight Of The World
Besetzung:
Carie van Heden (voc)
Adrian Delborg (guit)
Jay Zee (bass)
Maarten de Vries (synth & programm)
Zack Rabarti (drums)
Internet:
Ansoticca @ MySpace