Band: ĀRDEAT 🇮🇹
Titel: Apotheosis
Label: Wormeholedeath Records
VÖ: 20/12/24
Genre: Black/Death Metal
»Apotheosis«, die zweite EP von ĀRDEAT entspringt den Tiefen der italienischen Schwarzwurzelszene und verbindet die Wildheit des Black und Death Metal mit einem frischen, gleichwohl formidablen Ansatz. Die 2021 gegründete Band, bestehend aus Enrico Pinelli (Gesang), Julian Polonioli (Gitarren), Cristian Della Noce (Gitarren), Riccardo Cremaschini (Bass) und Andrea Adriano Salvagni (Schlagzeug), präsentieren ein Werk, das zwischen unerbittlicher Aggression und atmosphärischen Feinheiten pendelt.
Kraftvolle Intensität
Das Album beginnt mit einer kraftvollen Intensität, angetrieben von donnernden Drums und messerscharfen Gitarrenriffs. ĀRDEAT zeigen auf der zweiten EP ein außergewöhnliches musikalisches Können, mit komplizierter Gitarrenarbeit und dynamischem Schlagzeugspiel, das die Tracks vorantreibt. Das Gitarrenduo Polonioli und Della Noce liefert eine wütende Wand aus Riffs, die rasante Geschwindigkeit mit eindringlichen Melodien verbinden. Die Rhythmusgruppe, angetrieben von Cremaschinis Bass und Salvagnis unerbittlichem Schlagzeugspiel, legt ein solides Fundament, das dem Album Tiefe und Kraft verleiht.
Brutalität und melodische Momente
»Apotheosis« entfaltet sich durch eine Reihe von Tracks, die Brutalität und melodische Momente der Introspektion effektiv miteinander verbinden. Es gibt herausragende Momente, vor allem in Songs wie »Hyperion« und »Ignis Fatum«, die ihre Fähigkeit unter Beweis stellen, Wut und atmosphärische Passagen miteinander zu verbinden. Allerdings neigen einige Songs dazu, aneinander vorbeizulaufen, und es fehlt ihnen an markanten Hooks, die sie einprägsamer machen könnten, was eine übliche Herausforderung für solche Alben ist.
Ein Highlight ist Enrico Pinellis Gesangsleistung, die zwischen gutturalen Growls und hohen Schreien oszilliert und die rohen Emotionen und das Chaos des Genres hervorruft. Seine Fähigkeit, sowohl Wut als desgleichen Sehnsucht zu vermitteln, ist überzeugend und zieht den Hörer in die thematische Tiefe des Albums.
In den Texten von »Apotheosis« geht es um Themen wie Existenzialismus, Dunkelheit und die menschliche Erfahrung, die sowohl im Black und ebenfalls im Death Metal eine wichtige Rolle spielen. Die Tracks tauchen in die Tiefen der Verzweiflung und den Kampf um Transzendenz ein und reflektieren sowohl persönliche als auch universelle Kämpfe. Die Texte sind zwar fesselnd, lassen aber gelegentlich die poetische Nuance vermissen, die das Geschichtenerzählen im Metal aufwerten kann.
Unbestreitbar aggressiv
Die Produktionsqualität von »Apotheosis« ist ausgefeilt, ohne die für Black und Death Metal typische rohe Energie zu opfern. Der Mix erlaubt es jedem Instrument zu glänzen, während die dichte, beklemmende Atmosphäre, die das Genre charakterisiert, erhalten bleibt. Das Album tauscht das starke Vertrauen in die Studiofinesse gegen einen authentischen Sound, der sich organisch und eindringlich anfühlt. Während die Tracks des Albums unbestreitbar aggressiv sind, weist das Songwriting ein erfrischendes Maß an Komplexität auf. Die Übergänge zwischen rasanten Abschnitten und melodischen Zwischenspielen halten den Hörer oft auf Trab. Manchmal wirkt die Formel jedoch annähernd vorhersehbar und folgt einem Muster, das der Gesamtwirkung abträglich ist.
»Apotheosis« ist ein solider Einstieg in die Black/Death-Metal-Landschaft und zeigt eine Band, die noch dabei ist, ihre Identität zu verfeinern. Mit einigen vertrauten Tropen und Momenten der Brillanz haben ĀRDEAT eine lobenswerte Grundlage für zukünftige Projekte gelegt. Diese italienische sollte man im Auge behalten, wenn sie in ihrem Handwerk reift, denn das Songwriting und die Arrangements bieten noch Raum für Wachstum. Ihr Potenzial deutet darauf hin, dass zukünftige Veröffentlichungen gewiss zu etwas Besonderem in der Black/Death-Metal-Szene führen könnten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ĀRDEAT eine Band sind, die man auf ihrem musikalischen Weg im Auge behalten sollte, und mit dem Potenzial für tiefere Erkundungen in zukünftigen Veröffentlichungen könnten sie ihren bereits beeindruckenden Stil wirklich halbwegs außergewöhnlicher verfeinern.
Fazit: Fans von Black/Death Metal sollten »Apotheosis« von ĀRDEAT wegen der einnehmenden Musikalität und der mitreißenden emotionalen Unterströmungen anhören.
Tracklist
01. Sic Transit Gloria Mundi
02. Hyperion
03. Ignis Fatum
04. Nell’Ora dell’Epilogo
05. Hekate
06. Apotheosis
07. Et in Arcadia Ego
08. Atlantide MMXXIV (Bonus Track)
Besetzung
Enrico Pinelli – vocals
Julian Polonioli – Guitars
Cristian Della Noce – Guitars
Riccardo Cremaschini – Bass
Andrea Adriano Salvagni – Drums