AROGYA – Genesis
Band: Arogya
Titel: Genesis
Label: Out of Line
VÖ: 23/04/21
Genre: Dark Synth Rock
Bewertung: 3,5/5
AROGYA packen für ihr drittes Studioalbum „Genesis“ wieder die Synthesizer aus, lassen ihren Rock dabei trotzdem frisch und modern klingen.
AROGYA stammen aus Indien und sind dort die erste Dark-Synth-Rockband ihrer Art. Gegründet wurde die Band 2014 und hat als independent avant-garde Nepali Arena Rockband zwei Alben veröffentlicht.
Ihre neueste Kreation „Genesis“ markiert einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte des Quintetts. Arogya stehen aktuell unter Vertrag mit dem deutschen Label Out of Line Music und haben, um ihre Reichweite zu vergrößern, ihre Texte auf Englisch verfasst. Hinzu kommt ein Fokus auf visuelle Elemente: Die Masken und Outfits unterstreichen elegant ihren dunklen, modernen aber gleichzeitig nostalgischen Musikstil. Das Ergebnis ist ein bunter Mix aus Rock, Metal, Industrial, Pop und Electro.
Wie viele andere Musikgruppen, wollen auch Arogya einen ganz neuen Sound schaffen. Ihr drittes Album deswegen aber gleich nach der Schöpfungsgeschichte zu benennen, ist dann doch sehr übermotiviert. Darüber hinaus ist das Albumcover eindeutig eine Anspielung an Michelangelos Gemälde der Erschaffung Adams… man kann’s auch übertreiben.
„Genesis“ ist zwar im Großen und Ganzen ein solides Rockalbum, aber nichts, dass man als etwas komplett Neues bezeichnen würde. Die zehn Titel orientieren sich an klassischen Rock-Songstrukturen. Es kommt daher ganz darauf an, wie man mit diesem Grundgerüst arbeitet und es formt, um daraus etwas zu kreieren, das sich einzigartig anhört.
Bei Arogya trägt der Synthesizer stark dazu bei, dem klassischen Gerüst etwas Charakteristisches zu verleihen. Der Synthesizer ist in jedem einzelnen Song vertreten und fügt sich organisch in die musikalische Kulisse ein. Er treibt die Lieder voran, trägt zur Stimmung bei und verleiht den Songs so mehr Individualität. Die Gitarren werden dadurch leider oft verschluckt und es bleibt ein überdominantes Zusammenspiel aus Synthesizer, Drums und Vocals zurück.
„Genesis“ bietet eine gute Bandbreite verschiedenster Stimmungen, die zwischen ausgelassen-heroischen und nachdenklich-melancholischen Titel balanciert. Die meistens Songs wirken in sich stimmig und werden sich aufgrund ihrer eingängigen Melodien und Refrains schnell ins Gedächtnis brennen. Zu meinen persönlichen Favoriten zählen die Single „Broken“, „Misery’s Lair“ und „Lies“. Die drei Titel verbinden eine bittere Note dank der Lyrics und eingängige Refrains.
Am schwächsten ist für mich „Charade“, das gleichzeitig das experimentellste aller Lieder ist. Arogya wollten vielleicht mehr Härte in ihr Album packen und sich von einer anderen Seite zeigen. Dabei haben sie allerdings nur ein chaotisches, formloses Stück zusammengebastelt, das absolut nicht dazu passt.
Die Vocals sind viel zu hoch geraten und wirken stellenweise, als hätte man sie vorgespult. Nach den Strophen folgt ein Breakdown, der in Growls mündet, von wo aus es aber zuerst nicht weiter geht, sondern man wieder zurück in die Strophe fällt, bevor dem Song dasselbe Schicksal noch einmal ereilt wird. Beim zweiten Mal wird der Break weiter ausgebaut, aber auch das rettet den Titel nicht und er endet in dem traurigen Versuch, etwas Nu Metal bzw. Metalcore einzubauen.
Fazit: „Genesis“ von AROGYA ist ein gutes Synth-Rockalbum, dem es aber an Einzigartigkeit und Tiefe fehlt.
Tracklist
01. Sky Afar
02. Broken
03. Dust
04. Lonely Night Descends
05. Dark World
06. Misery’s Lair
07. Charade
08. Lies
09. Break Free
10. Throne
Besetzung
Rain (Vocals)
Deadnoxx (Guitar)
Mr. G (Guitar)
Bipz (Bass)
Rui (Drums)