Band: ARSGOATIA 🇦🇹
Titel: Agitators Of Hysteria
Label: Ván Records
VÖ: 02/02/25
Genre: Black Metal
Black-Metal-Liebhaber aufgepasst: ARSGOATIA treten mit ihrem neuesten diabolischen Werk »Agitators Of Hysteria« aus dem Schatten unserer Alpenrepublik hervor. Einem unnachgiebigen Zeugnis für den unnachgiebigen Geist des Black Metal. Die alchemistische Mischung aus eindringlichen Melodien, krachenden Riffs und Kehlen zerfetzendem Gesang ergibt eine ebenso chaotische wie fesselnde Klanglandschaft.
Fähigkeit, sowohl ein Gefühl des Grauens als auch des Hochgefühls hervorzurufen
Ein hervorstechender Aspekt von »Agitators Of Hysteria« ist die Fähigkeit, sowohl ein Gefühl des Grauens als auch des Hochgefühls hervorzurufen. Das Album pendelt zwischen hämmernden Blastbeats und melodischeren Einlagen und zeigt die Vielseitigkeit von ARSGOATIA. Der duale Gesangsansatz, bei dem T.K.’s durchdringende Schreie B.R.’s tiefe Growls ergänzen, fügt der klanglichen Erzählung eine zusätzliche Ebene der Komplexität hinzu und verstärkt die allgemeine Atmosphäre der Hysterie, die der Titel verspricht.
Von Anfang an wird der Hörer in einen Wirbelwind der Intensität gestoßen, angeheizt durch das kompetente musikalische Können von B.R., T.K., C.K. und G.P.. Die Produktion, die von Michael Zech in den Q7 Studios fachkundig durchgeführt wurde, fängt die rohe Energie der Band ein und gewährleistet gleichzeitig Klarheit und Tiefe. Jedes Instrument nimmt seinen eigenen Platz ein, sodass die komplizierte Gitarrenarbeit und das donnernde Schlagzeugspiel glänzen können, ohne den gutturalen, verzweifelten Gesang zu überschatten.
Härte, gepaart mit Momenten der Dissonanz
Schon mit dem Eröffnungstrack »Anointing of the Sick« setzen ARSGOATIA eine Vorahnung in die Welt, in der das Chaos regiert, mit zackigen Gitarrenriffs und eindringlichem Gesang. Die Produktion ist straff und präzise, sodass jedes Instrument inmitten der Disharmonie zur Geltung kommt, ohne dabei die rohe Energie zu verlieren, nach der sich Black-Metal-Fans sehnen. Die schiere Härte, gepaart mit Momenten der Dissonanz, schafft eine Atmosphäre, die zwischen eindringlicher Schönheit und beunruhigender Aggression schwankt.
Im weiteren Verlauf des Albums vertiefen Tracks wie »Hunting the Nephilim« und »The Beating Heart Is a Lonely Hunter« die thematischen und klanglichen Erkundungen des Genres. Die rhythmischen Feinheiten von C.K.’s Schlagzeugspiel bilden ein solides Fundament für T.K. und G.P.’s Gitarrenarbeit, die zwischen rasanter Geschwindigkeit und atmosphärischen Melodien pendelt. B.R.’s Gesang ist intensiv und kraftvoll, seine Growls und Schreie durchschneiden die Instrumentierung mit Grausamkeit.
Das Album wurde von dem renommierten V. Santura in den Woodshed Studios gemastert und besitzt einen ausgefeilten und doch organischen Sound. Die atmosphärischen Elemente sind wunderschön geschichtet und bilden eine reiche Kulisse, vor der sich die Aggression der Band entfaltet.
Gefühl des Unbehagens als klangliche Kunst
Textlich schreckt »Agitators Of Hysteria« nicht vor Kontroversen zurück. Tracks wie »Cunt and Cocaine« und »Golden Clit of Abomination« regen zum Nachdenken an und lösen starke Reaktionen aus, indem sie gesellschaftliche Normen und Tabus kritisieren. Ein Gefühl der Rebellion zieht sich durch das gesamte Album, das sich mit Themen wie Verderbtheit, existenziellem Grauen und introspektiver Verzweiflung beschäftigt. ARSGOATIA fängt dieses Gefühl des Unbehagens durch ihre Kunst ein und ermutigt den Hörer, sich den Schatten zu stellen, die unter der Oberfläche liegen.
Während jeder Track zum düsteren Gesamtbild des Albums beiträgt, ist »Coronation Oath« ein herausragender Moment. Hier zeigt ARSGOATIA, dass sie in der Lage sind, melodischer gestaltete Elemente in ihren Black-Metal-Sound zu integrieren. Hinzu kommen vielerlei Beigaben aus dem Old-School-Thash-Metal. Das Zusammenspiel der Gitarren (streckenweise an SLAYER erinnernd) steigert sich zu einem atmosphärischen Höhepunkt und unterstreicht das musikalische Können und die emotionale Tiefe der Band.
Imposante Black-Metal-Raserei
Insgesamt ist »Agitators Of Hysteria« ein imponierender Beitrag für die Black Metal-Szene, der das Potenzial von ARSGOATIA zeigt, die Grenzen des Genres herauszufordern und gleichzeitig seinen Wurzeln treu zu bleiben. Mit einer beeindruckenden Produktion und einer noch beeindruckenderen musikalischen Leistung ist dieses Album ein Muss für Fans des Genres und Neulinge gleichermaßen. Wenn die letzten Töne in der Stille verklingen, kann man sich des Gefühls nicht erwehren, dass ARSGOATIA nicht nur eine Band, sondern eine Erfahrung ist – eine, die den Hörer nach mehr verlangen lässt.
Fazit: ARSGOATIAs »Agitators Of Hysteria« ist ein schonungsloses Eintauchen in die Tiefen des Black Metal, das sich über Konventionen hinwegsetzt und gleichzeitig die Wurzeln des Genres respektiert.
Tracklist
01. Anointing of the Sick
02. Empty Eyes Creation
03. Cunt and Cocaine
04. Coronation Oath
05. Hunting the Nephilim
06. The Beating Heart Is a Lonely Hunter
07. Golden Clit of Abomination
Besetzung
B.R. – Vocals, Bass
T.K. – Guitar, Vocals
C.K. – Drums
G.P. – Guitar