Band: Artizan
Titel: Curse of the Artizan
Label: Pure Steel Records
VÖ: 2011
Genre: Heavy Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Die aus Jacksonville, Florida stammenden Artizan zelebrieren schon seit 2008 einen feinen US Metal und mit der Demo „Artizan“ aus dem Jahr 2009 konnte man schon einige Underground Siege verbuchen. Via Pure Steel Records serviert man uns nach Ostern den aktuellen Debüt Silberling. Passend natürlich das man bei diesem Label angeheuert hat, denn selbiges hatte in der Vergangenheit einige Perlen zu Tage befördert. So schillert auch diese Formation wie ein Rohdiamant und das beinhaltete Material von „Curse of the Artizan“ bietet besten Kraftstoff für den traditionellen Fan des Genres und natürlich genügend Gesprächsstoff für alle KIT Geher.
Ruhig und mit bedrohlichem Klang wird im satten Gitarrenmelodiesoundkleid „Trade the World“ angestimmt. Kerniger US Metal folgt dem Ganzen natürlich auf dem Fuße, dabei wird aber auch ein gewisses Maß aus dem NWOBHM Lager sehr schnelle bemerkbar. Die hymnischen Rangierungen werden durch herzhaftere Rhythmik gut aufgewertet bzw. immer wieder abgelöst. Somit ist eine gute Wechselspielthematik entstanden die den Old Schooler eine Gänsehaut beschert.
Etwas straighter und mit mehr Fäuste reckendem Power Metal wurde „Rise“ gespickt. Die Chor lastigen Refrains bieten das nötige Mitgröl Feeling dem man sich als geneigter Fan nur zu gerne hingibt. Doch auch weitläufige, verspielte Melodiesolis kommen an und ab etwas länger zum Zuge und werten das Programm ungemein auf.
Rau und absolut durchgreifend galoppiert die Mannschaft mit „The Man in Black“ weiter voran. Beherzter Kraftstoff zum Abhotten und das obwohl man das Midtempo nur ganz leicht verlässt. Die rauen Linien werden durch den glasklaren Gesang des Fronters sehr gut komplettiert und so wirkt das Stück auf der einen Seite nicht übertrieben rau und auf der anderen durch die raue Rhythmik nicht zu glatt poliert. Gutes Augenmaß das man hierbei eingesetzt hat.
Durch das leichte, ruhige, akustische Gitarrenspiel versprüht man zu Beginn von „Fire“ eine gemütliche Runde. Man merkt aber sofort dass es sich hier vorerst um eine ruhige, hymnische Ausrichtung handelt. Nach gut einer Minute fegt man im stampfenden, teils weiterhin hymnischen Klang ausgerichteten Sound dahin.
Das rollende „Fading Story“ pfeffert man sogleich hinterher. Die erneut sehr NWOBHM orientierten Linien wertet man auf ein Neues mit klassischem US Metal Sound auf. Teilweise wagt man sich sogar auf eine rockige Weiterführung vor. Die dadurch entstandene stampfende Ausrichtung würzt man ebenfalls mit sehr klanglich guten, hymnischen Ergänzungen auf.
Sehr verspielt und leicht melodisch beginnt man „Game within a Game“, welches einmal mehr vorerst im rockigen Soundufer halt macht. Doch vermehrt wagt man sich in den kernigeren Midtempobereich vor. Hierbei sind leichte hymnische aber auch gut sortierte Doomeinflüsse dem Ganzen sehr behilflich. Rhythmisch zeigt man sich von einer sehr farbenbunten Facetten und lässt dabei nichts anbrennen.
Die Soundüberleitung „Torment“ bereitet klanglich sehr gut auf den Schlusstrack des Albums vor.
Nahtlos mündet somit alles im fast zehnminütigen „Curse of the Artizan“ bei dem man eine breite Klangartillerie auffährt. Alle noch so vereinzelten Klangeinflüsse setzt man teils wechseln, teils verbinden ein. Die dadurch geschaffene monumentale Klangorientierung überzeugt selbst den letzten Meckerer. Sauber kann man da nur sagen und dabei wird nichts außeracht gelassen.
Fazit: Schöner US Metal der in keiner Sammlung fehlen sollte. Die Florida Jungs wissen wie man den Old Schooler auch mit teilweise klaren Ansätzen überzeugen kann.
Tracklist
01. Trade the World 6:44
02. Rise 4:27
03. The Man in Black 6:34
04. Fire 7:24
05. Fading Story 6:17
06. Game within a Game 6:36
07. Torment 0:57
08. Curse of the Artizan 9:50
Besetzung
Tom Braden (voc)
Ty Tammeus (drums)
Shamus McConney (guit)
Steffen Robitzsch (guit)
Jonathan Jennings Jr. (bass)