ASH OF ASHES – Traces
Band: ASH OF ASHES
Titel: Traces
Label: Kalthallen Tonträger/Lichtpfade
VÖ: 13/05/22
Genre: Epic Skaldic Metal
Wer hat nicht oftmals diese Träume und Sehnsüchte, weit über die Steppe zu reiten, oder gar im hohen Norden mit dem Drachenschiff auf Kaperfahrt zu gehen. Dazu braucht es den passenden Soundtrack und diesen liefern ASH OF ASHES mit „Traces“. Im Fährwasser des Epic Skaldic Metal präsentieren uns die Sauerländer ihr neuestes Werk. Bereits mit „Down The White Waters“ hat meine Wenigkeit sogleich die vollen Punkte verteilt und dies gerechtfertigt. Das Epic Pagan Projekt bestreitet gegenwärtig einen weiteren Weg und lädt zur heidnischen Kaperfahrt ein.
Quorthon wäre auf den Jünger definitiv stolz gewesen
Abermals kommen viele Fragmente zum Einsatz, die einen Quorthon von BATHORY schmerzlich vermissen lassen und da fragt man sich, was wäre gewesen, wenn Mastermind Markus Skroch alias Skaldir gemeinsame Sache mit Quorthon gemacht hätte. Denke, es wäre genau das herausgekommen, was Markus mit seiner neuen Scheibe hier nun vorlegt.
Weniger ist mehr und dies beweisen ASH OF ASHES durchaus
Progressiver Blackened Melodic Death Metal mit einer Prise Epic und etwas Doom Metal in einer Schnittmenge mit eisigen Windböen peitschen dem Hörer entgehen und begeistern vollends. Was bei vielen Genrekollegen in einem endlosen Symphonic-Soundteppich münden würde, wurde für dieses Album merklich bodenständiger umgesetzt. Dies beweist, mit weniger ist oftmals mehr herauszuholen und da biegt es einem bei den pathetischen Parts die Wikingerhörner nach hinten.
Ausgezeichnete Umsetzung der nordischen Soundeinflüsse und klarerweise weckt der Mastermind hier die Fantasie beim Hören des Albums. Mal eisig-härter, mal pathetisch-heroisch wird eine facettenreiche Klangkunst geboten, die einen richtiggehend fesselt.
Innovative, epische Musikeinflüsse als wuchtiges Gemisch
Von Anfang an zeigt „Traces“ seine epischen und nordischen Musikeinflüsse, ohne allerdings irgendwie zu bekannt vorzukommen. Der persönliche Stempel war bereits beim Vorgänger das Ding von Mr. Skrock und beim neuesten Silberling hat sich dies Gott sei Dank nicht geändert. Viele eigenständige Ideen und Umsetzungen lassen zu keiner Zeit den Hörer in Verlegenheit geraten dieses Projekt mit anderen Genrebands zu vergleichen.
Bodenständigkeit trotz vieler Einschläge
Trotz des epischen Einschlages schaffen ASH OF ASHES es neuerlich bodenständig zu bleiben und im Gegensatz hierzu mächtig was herzumachen. Großartiges Songwriting und ein Händchen für epische Melodien machen viel her und die bittere Härte kommt ebenfalls niemals zu kurz. Kurzum, gut zusammengefügt und mit einer prächtigen Soundkunst schippert das Drachenschiff weiterhin ehern dahin. Die erkennbaren Einflüsse und die Breitwand-Epik, als auch das technisch beeindruckende Händchen wird wie beim Pokern ohne Umschweife als All-In ausgespielt. Die perfekte Produktion perfekt und das facettenreiche Songmaterial wissen vom ersten bis zum letzten Track zu unterhalten und hierbei wird der Spannungsbogen weit gezogen.
Fazit: ASH OF ASHES bieten mit „Traces“ ein wundervolles Album, das mit einem ausgewogenen und druckvollen Klangbild begeistert.
Tracklist
01. Beyond White Waters (instrumental)
02. Under the Midnight Sun
03. Into Eternity (feat. Lars Jensen)
04. The Eternal Traveller
05. Evermore
06. Vem kan segla förutan vind (trad., feat. Thomas Clifford)
07. A Lion Guards Our Names
08. Southbound
09. To Those Long Forgotten (feat. Rúnahild & Christopher Rakkestad)
Besetzung
Skaldir – vocals, guitars, keyboards, bass
Morten – lyrics, vocals
Stryx – Drums
Sethras – Guitars