Band: Ashent
Titel: Deconstructive
Label: Lion Music
VÖ: 2009
Genre: Progressive Metal
Bewertung: 5/5
Written by: Robert
Für alle Progressive Metal Fans haben Lion Music einen neuen Kracher für uns im März. Die Italiener Ashent frönen mit großer Leidenschaft dem Soundexperimentellen Metal und arbeiten schon seit 2001 an ihrer Kariere. Normalerweise kommt aus Italien eher dieser Träller Metal, doch diese Burschen haben sich etwas besonderes einfallen lassen. Sicher machen die Jungs etwas melodiösere Musik, diese haben sie aber mit einigen düsteren und rauen Elementen angereichert. Weiters gibt es nicht nur schöne Gesangsmelodien sondern auch etliche Growls die das Ganze etwas komplexer wirken lassen. Steve Braun (voc), Onofrio Falanga (guit), Cristiano Bergamo (guit), Davide Buso (drums), Gianpaolo Falanga (bass & growl) und Paolo Torresani (keys) sind nach dem ersten Streich „Flaws of Elation“ (2006) mit ihrem neuesten Machwerk „Deconstructive“ zurück welches am 20. März erscheinen wird.
Eine recht speedige Nummer mit viel Pfiff hat man in Form von „Sinking Beneath“ an die erste Stelle gepackt. Raues und erdiges Riffgeschrettere was hier erhallt. Normalerweise müssten viele Hasser beim Wort Progressive sofort das Weite suchen. Doch hier sei man gewarnt dass man dabei etwas ganz leckeres verpasst. Die Truppe klingt sehr modern angehaucht, sprich werkelt irgendwo im Melodic/Power Metal, welcher nur dezent mit etlichen, progressiven Elementen angereichert wurde. Was vor allem eine Wucht ist sind die Duett Vocals, auf der einen Seite glänzt Fronter Steve mit einer sehr warmherzigen Stimme, während sein Kumpel Gianpaolo ordentlich ins Mikro brüllt und das Material dadurch um Kanten härter wirkt. Keine Mogelpackung, hier gibt man sich zwar sehr modern, besinnt sich aber auch auf etliche traditionelle Klänge. Diese Bandbreite verbindet die Truppe sehr gut und dadurch klingt alles herrlich erfrischend. Um Ecken düsterer, wenn auch deutlich reserviert geht es nun mit „Imperfect“ weiter. Doch auch im stampfenden Mittelteil weis die Truppe zu glänzen und wechselt des Öfteren vom melancholischen in den rauen Bereich. Der Hauptanteil der Melodie kommt hier eindeutig vom Tastenmann der seine Kumpels an der Leine hält um nicht in den zu dreckigen Bereich zu driften. Vor allem das Gitarrenspiel wirkt äußerst Götheborg Metal lastig und erinnert ein wenig an In Flames und Soilwork. Doch dies ist wohl das einzige was die Italiener mit den Horden aus dem Norden gemeinsam haben. Sehr ruhig und beschaulich mit verzerrtem Sound beginnt „Ephemera“, im Anschluss werkelt man ein weiteres Mal sehr düster angehaucht, auch wenn man mit dem kurzen akustischen Teil das Ganze in der Waage hält. Doch bei verklingen dieser Elemente wird es wieder eisig kalt und man werkelt zwar im Midtempobereich, dieser ist aber bis auf die klaren Vocals äußerst dreckig ausgerichtet. Etliche Bombastarrangements hat man als Zusatz eingebaut die, die Nummer um Ecken aufwerten. Sehr orchestral geht es beim Zwischenintro „To Develop Self-Creativity“ zu. Dieses kurze Instrumentale Stück ist für absolute Genießer. Bei „The Resonance Of Life“ röhrt wieder alles schön bretternd, wenn auch der Bombastanteil deutlich dominanter wird. Dass man nicht in die zu kitschige Ecke wechselt dafür sorgen die Beiden Äxteschwinger die ein ordentliches Brett fahren. Auch die Wechselvocals finden etwas stärker die Oberhand und jetzt komme ich erst drauf an wen mich Herr Braun erinnert. Irgendwie setzt er genau dieselben Eckpfeiler wie ein gewisser Andi Derris bei „The Dark Ride“. So kommt es öfters vor das dieser Junge in eine melancholische Ecke schlittert wo er ebenfalls eine sehr gute Figur macht. Etwas fröhlicher geht es bei „Cassandra“ zu, doch auch hier lässt man sich weiters von der dunkleren Seite der Macht verführen, auch wenn man nach und nach etwas fröhlicher klingt als es bei den Vorgängernummern der Fall war. Sehr speedig und rau geht es nun mit „Spectral Vanity“ weiter. Hier lässt man sich wieder dazu verleiten mehr das Gaspedal zu drücken und die sanfteren Elemente wurden fasst komplett von Bord geworfen und der Basser brüllt wieder herrlich infernal ins Mikro das einem Hören und Sehen vergeht. Bei „How Could It Feel Like This?“ wurde die Notbremse gezogen und man schippert das erste Mal im experimentellen, progressiveren Fährwasser dahin. Sehr lieblich ist hier die Masse ausgerichtet und als besonderen Aufguss gibt es schöne, sanfte Streicherarrangements. Genug gerastet denn als Wachrüttler gibt es nun das instrumentale, flotte Stück „Ebb And Flow Of Awareness“ wo die Rhythmusfraktion mit etlichen Zuckerln aufwartet. „Starlinked Innerness“ ist ebenfalls etwas mehr zur Entspannung und für den Genuss. Dennoch balladesk geht es die Mannschaft auf keinen Fall an. Würde eher behaupten hier handelt es sich um ein sanfteres Stück mit vielen scharfen Ecken und Kanten. An vorletzter Stelle gibt es nun mit „Eclipsing Binary“ eine Nummer wo man seine Rübe zu schretternden Riffs und einem ordentlichen Brett schütteln kann. Der Ausklang findet nun mit „Music For Departure“ statt. Klassisches Klavierspiel wird hier durch einen düsteren Bombastsound begleitet und so könnte man von einem Outro bzw. Epiloge sprechen.
Fazit: Ashent sind genau für jene, denen astreiner Progressive Metal zu überzogen klingt und man dennoch auf einige Experimente nicht verzichten will. Die Burschen haben auf ihrem zweiten Album Material gepackt das auch etliche Power bzw. Melodic Metal Fans überzeugen könnte.
Tracklist:
01. Sinking Beneath 3:54
02. Imperfect 4:18
03. Ephemera 4:17
04. To Develop Self-Creativity 1:42
05. The Resonance Of Life 4:48
06. Cassandra 5:07
07. Spectral Vanity 5:27
08. How Could It Feel Like This? 4:28
09. Ebb And Flow Of Awareness 2:51
10. Starlinked Innerness 6:17
11. Eclipsing Binary 4:07
12. Music For Departure 2:30
Besetzung:
Steve Braun (voc)
Onofrio Falanga (guit)
Cristiano Bergamo (guit)
Davide Buso (drums)
Gianpaolo Falanga (bass & growl)
Gilles Boscolo (keys)
Internet:
Ashent Website
Ashent @ MySpace