Band: Asphyx
Titel: Death… The Brutal Way
Label: Century Media
VÖ: 2009
Genre: Death/Doom Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Der Juni dürfte für all jene dass Monat sein die auf Old School Death Metal stehen. Die Stoßgebete wurden erhört und nach der Reunion der holländischen Death Metal Speerspitze Asphyx gibt es nun ein Album. Doch nicht nur die Reunion dürfte für einen Freudentaumel sorgen. Auch die Wiederkehr von Martin Van Drunen mit seiner kauzigen Stimme ist ein weiteres Highlight in diesem Jahr. Gut auch die vier Alben ohne den Burschen waren nicht von schlechten Eltern, doch ohne Martin fehlte einfach irgendwas. Es ist leider immer so wenn Shouter oder Sänger einige Alben bzw. das Material der Truppe prägen ist es für folgende immer schwer zu überzeugen. Niemand stellt die Klasse von „Embrace to Death“ und den anderen in Frage, doch an Klassikern wie „The Rack“ und „Last One on Earth“ konnten sie leider nie rankommen. Lediglich Schlagwerker Bob Bagus (drums) ist noch vom Urline Up übrig geblieben. Somit hat man noch zusätzlich mit Paul Baayens (guit) und Wannes Gubbels (bass) der nur mehr den Tieftöner beübt verstärkt. „Death… The Brutal Way“ heißt der neue Kracher und wird am 19.06.09 via Century Media in den Regalen stehen. Also an alle Liebhaber des Old School Death Metal da draußen, begebt euch schon einmal in die Startlöcher.
Nach all den Jahren haben die Holländer nichts an ihrem Charme verloren und das wird bereits beim erschallen der ersten Töne von „Scorbutics“ glasklar. Man mag zu Martins Stimme stehen wie man will, entweder man liebt sie, oder man hasst sie. Für meinen Teil konnte mich der Kerl immer schon auf seine eigene Art und Weise überzeugen, ganz egal in welchen Bands er mitgewirkt hat. Die Nummer selbst rattert in bester Manier daher, so wie man mich schon damals mit den ersten beiden Alben überzeugen konnte. Wobei man für meinen Teil sich hier wohl eher an das erste sehr stark orientiert hat. Denn genauso wie bei diesem brettert die Truppe dahin, um plötzlich wie von der Tarantel gestochen loszulegen und umzuwüten. Weiter geht es nun mit dem galoppierenden „The Herald“ das mit einigen schleppenden Parts für eine kurze Unterbrechung sorgt. Doch diese Breaks sind vom Tempo her nicht wie ein Kaugummi, nein nur eben etwas gedrosselter und auch hier gibt es wieder einige Adrenalinausbrüche, wo die Holländer ordentlich dahin sägen und wie ein Panzerkommando auf voller Fahrt wirken. Ein ganz besonderes Augenmerk sollte man aber auch den kurzen schleppenden Breaks mit doomigen Gitarrenlinien widmen, wo man sich sehr verspielt zeigt. Zackiger und weites gehend dreckig schiebt man uns nun „Bloodswamp“ in den Rachen. Rotzige Death Metal Nummer mit vielen scharfen Ecken und Kanten. Das Rotzfeeling wird zwar von der Rhythmusfraktion sehr groß geschrieben, doch Van Drunen ist und bleibt ein Hauptbestandteil dass, das Material so wirken lässt wie in guten alten Tagen. Ohne Umschweife leitet man nun über zum sägenden Teil von „Death The Brutal Way“. Deutlich mehr Tempo wird hier gemacht und das Trio rotiert hier auf einer sehr Speedigen Schiene dahin. Rotzfrech wirkt es dennoch, wobei man bei diesem Song eher auf viel Geschwindigkeit und dreckige Songfragmente geachtet hat und eine gute Abwechslung bietet, denn hier wird durchgehend ohne Pause Druck gemacht und lädt zum infernalen Bangen ein. Mit einer Gitarrenriffeinleitung wie ein Donnerwetter knallt man uns in Form von „Asphyx II (They Died As They Marched)“ die nächste Granate vor den Latz. War man noch beim Vorgänger durchwegs bestrebt Dampf zu machen, so bietet man hier quer durch die Palette schleppende Fragmente, die ordentlich von Mr. Van Drunen eingeraunzt werden, dass einem Hören und Sehen vergeht. Hier wird im besten, schleppenden Death Metal marschiert und das Gefühl wie es der Titel aussagt spiegelt sich hier sehr gut und authentisch wieder. Mit einem Riffinferno wird nun „Eisenbahnmörser“ eingeläutet und wie ein Zug auf voller Fahrt wird auch hier gewerkelt. Vom Titel her hätte ich auf eine Weiterführung auf „M.S. Bismark“ geschlossen, doch die Jungs geben hier durchwegs mehr Stoff, als bei dem von mir so heiß verehrten Klassiker. Nur kurz und dennoch prägnant gibt es einige Breaks, doch hier dominieren schnelle Death Rhythmen das Kriegsgeschehen und der Möser auf den Schienen feuert aus allen Rohren. Sehr ruhig und schaurig ist die Einleitung von „Black Hole Storm“ ausgefallen. Der düstere Sound und das klassische Klavierspiel lassen es schon erahnen und somit sei man auch auf der Hut, denn nach 50 Sekunden gibt es wieder ein Donnerwetter in bester Asphyx Manier. Nach der lang gezogenen Weiterführung, nimmt aber das Tempo immer mehr an Geschwindigkeit zu und von nun ab brettern die Holländer ein Programm das sich gewaschen hat, welches einmal mehr mit bekannten Doomunterbrechungen aufgewertet wird. Vor allem der klassische Klaviereinsatz ist eine neue Sache die ich noch nicht von den Jungs kannte. Doch lange legt man nicht wert auf Neuerungen und schon geht die Speedfahrt wieder im typischen Sound weiter. „Riflegun Redeemer“ wurde nun wieder mit einem Gitarreninferno ausgestattet, welches sich einfach in den Gehörgang dröhnt das die Trommelfelle platzten. Erst nach und nach werden die Raketenschübe gezündet, doch nach etlichen Sekunden ist die Lenkwaffe Namens Asphyx von niemandem mehr aufzuhalten und bahnt sich mit ihrer speedigen Geschwindigkeit den todbringenden Weg. Vom Beginn her sehr ähnlich, wenn auch deutlich klarer wird nun „Cape Horn“ nachgeschoben. Dennoch das Tempo wird hier nur merklich gesteigert und man galoppiert hier sehr stampfend dahin. Dies aber mit soviel rotzfrechem Charme das es alten Death Fans ein zufriedenes Grinsen ins Gesicht zaubern wird. Längere schleppende Parts gelten hier als Abwechslung und erst langsam steigert man wieder das Spiel. „The Saw, The Torture, The Pain“ ist der leider viel zu frühe Abschluss. O.k. Sicher ist auch schon der zehnte Track, doch nach all den Jahren kann man einfach nicht genug von den holländischen Deathern bekommen. Im Zombietempo wird erst einmal die Eröffnung schön langsam und zäh einem bis in den Magen gedrückt. Selbiges macht man stückchenweise, doch leider ohne Gesang des Fronters.
Fazit: Hell Fucking Yeah Asphyx sind zurück und das mit einem Album dass sich gewaschen hat und in keiner Death Metal Sammlung fehlen sollte. Da erinnert sich meine Person sehr gerne an das Jahr 1991 zurück, wo man zu den Klängen von „The Rack“ sein Rübe bis ins unermessliche geschüttelt hat. Genau dieses Feeling wird in die heutige Zeit mit Death… The Brutal Way befördert und sollte für jüngere Fans ein Aufruf sein, mal in Sachen Old School Death Metal einen Lauschangriff zu starten. Ältere Verehrer dieser Richtung können hier getrost, blind zugreifen, die bekommen die Vollbedienung schlechthin.
Tracklist:
01. Scorbutics 04:26
02. The Herald 03:33
03. Bloodswamp 03:56
04. Death The Brutal Way 03:52
05. Asphyx II (They Died As They Marched) 06:40
06. Eisenbahnmörser 05:42
07. Black Hole Storm 05:35
08. Riflegun Redeemer 05:40
09. Cape Horn 06:53
10. The Saw, The Torture, The Pain 03:10
Besetzung:
Martin Van Drunen (voc)
Wannes Gubbels (bass)
Bob Bagchus (drums)
Paul Baayens (guit)
Internet:
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