Band: Beardown
Titel: 57´Borderland
Label: Selfreleased
VÖ: 2013
Genre: Hardcore
Bewertung: 3/5
Written by: Nicole Fritz
„Nichts zu verlieren, nichts zu bereuen. Es muss weitergehen. Vier Freunde, die kompromisslos geraden HC in die Welt dreschen finden eine neue Stimme. Beardown schreiben wir auf unsere Flagge. Im Kollektiv entsteht dreckig schwitzender East Coast Sound, der nicht jedes Klischee erfüllen will. Alles läuft D.I.Y., für die Subkultur und für ’ne gute Zeit. Nazis und Szenepolizisten können uns gestohlen bleiben. Unsere Wurzeln werden nicht verleugnet und unsere Werte weiterhin hoch gehalten. Für uns geht es um Spaß, Freundschaft und Solidarität.“
„Don’t lose sight – Beardown“
So präsentieren sich die vier Jungs aus Siegen im deutschen Nordrhein- Westfahlen auf ihrer Facebook- Seite, über die ich beim Recherchieren gestoßen bin. Beardown, das sind Michael an den Vocals, Simon bearbeitet die Drums, Matthias den Bass und Peer spielt die Saiten der Gitarre. So ein Internet- Auftritt macht natürlich neugierig, also Kopfhörer geschnappt und in die EP der Jungs, „57´ Borderland“ reingehört.
Die EP startet mit „Misunderstood“. In meinen Augen ein doch recht zaghafter Start, der trotz der Versuche einer gewaltigen Stimme doch sehr von der Gitarre und den Drums dominiert wird. Die Stimmlage bewegt sich in einer Ebene, gut gesungen, aber eben ohne besondere Höhen und Tiefen. Trotz dieses doch recht eigenwilligen Stils lädt dieser Song von Anfang an zum Bangen ein. Noch nicht ganz von den Jungs überzeugt, höre ich in den zweiten Song, „Envy“ hinein. Hier steigert sich das Tempo ein wenig, auch die Stimme von Michael zeigt hier ein wenig mehr Variation. Dennoch merkt man, im direkten Vergleich zu den sehr wuchtigen, sehr gut gespielten Drums, dass hier ein wenig mehr Kraft und Volumen in den Vocals nicht schaden würde. Dennoch spricht mich der Stil irgendwie an, als ich zu „Hammer & Nail“ komme. In derselben Gangart und Tonlage wie die Vorgänger gehalten, ist dennoch eine deutliche musikalische Steigerung zu bemerken. Dieser Track dauert rund eine Minute länger als die anderen, was auch subjektiv deutlich zu spüren ist. Trotzdem hat auch er ein Ende, und ich komme zum Namensgeber der EP, „57´ Borderland“. Dieser Track hat seine Funktion als Namensgeber der EP verdient. Auch wenn sich mir die Message nicht ganz erschließt, zeigt er durch seine Takt-/ Tempowechsel und immer wieder aufflackernde stimmliche und instrumentelle Variationen das Potential der Band. Einziges kleines Manko: die Backgroundvocals klingen teilweise wie ein Chor, was den stilistischen Eindruck ein bisschen stört. Da es ja „nur“ eine EP, und kein ganzes Album ist, komme ich auch schon zum letzten Song, „Still Got That Life“. Ein, im Gegensatz zu den Vorgängern, ein temporeicherer Song, der zum Mitsingen, zu Up & Down und mehr einlädt. Die Message dieses Tracks ist eingängig, und schon beim zweiten Reinhören ist man voll dabei, obwohl, oder gerade deswegen, dieser Song sich wieder in einer ziemlich eintönigen Ebene präsentiert.
Fazit: Ein Lob an die vier Jungs, die nichts auf Konventionen geben, die ihr eigenes Ding durchziehen und damit glücklich sind. Musikalisch noch ein wenig ausbaufähig, vor allem die Vocals haben mich noch nicht ganz überzeugt. Die Jungs sind aber sicher ein Geheimtipp für die Zukunft, und ich bin gespannt, wie es mit den vieren weitergeht. Bewertung 3/5
Tracklist:
01. Misunderstood
02. Envy
03. Hammer & Nail
04. 57′ Borderland
05. Still Got That Life
Besetzung:
Michael (voc)
Simon (drums)
Matthias (bass)
Peer (guit)
Internet:
Beardown Website