Black Soul Horde – Land Of Demise
Wenn man mich fragt, was ich von Heavy Metal aus Griechenland halte, dann kommt zumeist ein „Joah!“.
Dann und wann, je nach Band, lasse ich mich auch mal zu einem „Wow!!“ durchringen.
Bei BLACK SOUL HORDE indes sprengen in der Skala der typisch preussischen,
minimalistischen Begeisterungsrufe allerdings den Rahmen.
Hier würde ich doch glatt zu einem „AAAAAAAAAAH!!!!!!“ tendieren,
denn der Zweitling der Griechen hat einfach alles, was man als Metalfan jedweder Generation braucht.
Der Klang ist retro, hat aber ordentlich Wumms und insbesondere die epischen Breaks kommen fett in die Gehörgänge.
Des weiteren macht Sänger Jim Kotsis (Achtung, schlechter Witz!) seinem Namen keine Ehre,
sondern klingt, als hätte der junge Ozzy Unterricht beim alten Dickinson genommen
und sich das Eine oder Andere beim Tyrant abgeluchst.
Ich weiß gar nicht, wo ich hier anfangen soll…
Beim Judas Priest -lastigen, mit alter Omen – Epik durchseuchten Opener,
dem folgenden Meisterwerk Into The Badlands,
welches eine unheilige Symbiose aus Iron Maiden, Judas Priest und Black Sabbath feilbietet
oder dem epischen Power Metal Nackenschlag A Neverending Story?
Und erst recht habe ich keine Ahnung, wo ich aufhören müsste.
Alleine die Brücke in Troops Of The Damned ist vertonte Gänsehaut!
Soulships hätte sogar nicht nur musikalisch sondern auch qualitativ
auf Number Of The Beast oder Piece Of Mind stehen können
und bietet zudem mit den Kreischgesang im Hintergrund eine eigene Facette.
Ebenfalls gut gemacht ist die Leather Rebel – Reminiszenz
am Beginn von The Frail And The Weak,
die nach den ersten verstrichenen Sekunden in Omen zu Battle Cry – Zeiten mündet.
Geiler ist nur Lord Of All Darkness, welches klingt als wäre Ozzy 1988 zu Judas Priest gestoßen.
BLACK SOUL HORDE schaffen es hier, altbekanntes nicht nur neu aufzuwärmen,
sie backen den Kuchen mit den bekannten Zutaten selbst,
indem sie alle unverzichtbaren, all diese großartigen Zutaten der Metalgeschichte auf ihre Weise verarbeiten.
Wer die geballte Power vom Omen, Black Sabbath, Judas Priest und Iron Maiden braucht:
LAND OF DEMISE ist das Konzentrat!
Und wer auf jüngere Bands wie Ironflame, Visigoth, Dexter Ward und Hrom schwört,
darf einen weiteren Platz auf dem Altar freimachen.
Tracklist
01. Stone Giants
02. Into The Badlands
03. A Neverending Journey
04. Troops Of The Damned
05. Soulships
06. The Frail And The Weak
07. Lord Of All Darkness
08. Iron Will
Besetzung
Jim Kotsis – Gesang
Costas Papapyrou – Führungsgitarren
John Tsiakopoulos – Gitarren, Bassgitarre, Gesang
Gäste:
Vasilis Nanos – Schlagzeug