Band: Black Temple
Titel: It All Ends
Label: Century Media Records
Genre: Noise Rock
VÖ: 28.08.15
Bewertung: 4/5
Written by: Robert
Primitive Aggression, sowie eine derbe Mischung gehören zum Mischverhältnis der Schweden wohl wie die Butter auf das tägliche Brot. Mit Anders Frieden hat man ja einen Rückhalt und da könnte man gleich denke, aufgrund dessen, da sie ja mit In Flames auf Tour gehen, dass ihr Material sehr ähnlich ist. Nicht mal im Geringsten hatte Anders einen Einfluss auf seine Schützlinge. Eher im Gegenteil ihre Variation ist sehr breit gefächert und man bedient sich eben niemals dem Göteborg Metaleinfluss. Ihre Mixtur wandelt zwischen Melancholie, Hass und einem enormen progressiven Ausmaß im Sound. Dies verfeinert man noch mit satten Grooves, welche auch von vielen Sludge und Stoner Metal Formationen verwendet wurde. Es ist wie es ist, mal abseits anderer Truppen mal was anderes. Dies wiederum verlangt viel Können und davon nähren die Burschen durchaus und bringen das Ganze auch sehr gut zu Protokoll. Eine Schubladisierung ist sehr schwierig, denn sehr breit gefächert bedienen sich die Burschen etlicher Metal und Rock Elemente. Die Fusion haben sie wahrlich gut hingebracht und man offeriert viel Verständnis und Qualität im psychodelischen, wie auch progressiven Ufer. Sie selbst bezeichnen ihre Mischung als eine Art Noise Rock. Ja gut kann man so eigentlich stehen lassen, wenngleich hier eben bedeutend mehr drinnen ist. Dass die Tracks jetzt nicht fürs lockere reinhören geschaffen sind wird man sicherlich verstehen und erahnen, aber dass es dann wirklich ein trockenes Unterfangen ist, sich mit eben diesem Material auseinanderzusetzen hätte wohl niemand gedacht. Es braucht wirklich etliche Anläufe, aber und das muss man den Schweden hoch anrechnen, sie wissen wie man gut verschachtelt und immer wieder das Interesse an ihrem Sound weckt. Zwischen kleineren Messerspitzen an traditionellen 70er Einflüssen, gesellen sich etliche moderne Akzente. Die Hauseigene Umsetzung ist aber wirklich gut geworden, wenngleich einige Tracks und Parts auch nach dem x-ten Durchlauf nicht so recht zünden wollen. Der Großteil ist aber eben eine massive Kampfansage an andere Kollegen, die hier ständig anderen Großen hinterherrennen. Ob genau diese Umsetzung an frischen Fragmenten und etlichen Technikeinflüssen der Weisheit letzter Schluss ist, wird wohl eher die Zeit zeigen. Eines ist gewisse, für das neue Werk von Black Temple braucht man viel Zeit, denn lockeres rein/raus Spielchen kann man woanders machen, mit ihnen aber unwiderruflich nicht. Die beeindruckende Dynamik macht es aber eben bei den Jungs aus, sodass man wirklich sehr lange vor dem Player verharrt. Die Melange aus rauen Brocken, aber auch etwas deutlich polierten Passagen ist gewaltig und bringt die Bude wahrlich zum Beben.
Fazit: Nicht wirklich was Lockeres für den Alltag, aber die Musikkunst die man hier auf einen Silberling gebracht hat, steht wirklich für den Einfallsreichtum der Schweden. Zwischen Noise, Sludge, sowie Stoner Fragmenten wurden gekonnte psychodelische, wie auch progressive Einwürfe eingebaut. Das Gebräu ist somit sehr bitter, aber auch lecker.
Tracklist:
01. Unlikely Event
02. Acid Rain
03. Great Things
04. Difficult Journey
05. Oncoming Fire
06. Lowpoints
07. Sleep With The Stars
08. 100 Years
09. Sleepy River
Besetzung:
Marcus Witold (guit)
Jesper Karlsson (drums)
Jonas Pedersen (bass)
Internet:
Black Temple Website