Band: BLAZEMTH 🇪🇸
Titel: Gehenna
Label: Negra Nit Distro
VÖ: 23/12/24
Genre: Black Metal
Die aus Spanien stammende und 1994 gegründete Band BLAZEMTH liefert mit ihrem neuesten Album »Gehenna«, das über Negra Nit Distro veröffentlicht wird, einen soliden Beitrag für das Black-Metal-Genre. Die vierköpfige Band, bestehend aus Shunh (Gitarre), Ferran Moya (Gesang und Gitarre), Francisco José Mármol Ruiz-Ruano (Bass) und Ricardo Mena (Schlagzeug), präsentieren ein Werk, das sowohl intensiv als ebenfalls atmosphärisch ist.
BLAZEMTH vereinen die traditionellen Elemente des Black-Metal mit einzigartigen Merkmalen, die sie von anderen Bands abhebet. Die Gitarrenarbeit von Shunh ist ein bemerkenswertes Highlight und zeichnet sich durch einen rauen, beißenden Ton aus, der die Themen Dunkelheit und Verzweiflung, die ein Synonym für das Genre sind, effektiv zum Ausdruck bringt. Moyas Gesangsleistung ergänzt die Instrumentierung gut und ruft mit seinem rauen, raspeligen Timbre den gequälten Geist des Black Metal hervor.
Dunkle und eindringliche Landschaft
»Gehenna« entführt den Hörer in eine dunkle und eindringliche Landschaft, die von BLAZEMTHs charakteristischem Sound geprägt ist, der aggressive Riffs mit melancholischen Melodien verbindet. Die Gitarren, die von Shunh und Moya gekonnt bedient werden, erzeugen ein Wechselspiel aus Wildheit und Schönheit, das sowohl fesselnd als desgleichen nachdenklich stimmt.
Die Rhythmusgruppe, bestehend aus dem Bass von Mármol Ruiz-Ruano und dem Schlagzeug von Mena, bildet ein solides Rückgrat. Menas Schlagzeugspiel ist knackig und aggressiv und treibt die Songs mit unerbittlicher Energie voran, während der Bass den Arrangements eine zusätzliche Tiefe verleiht, die den Gesamteindruck noch verstärkt.
Bekannte Black-Metal-Tropen
Während »Gehenna« herausragende Tracks enthält, die die Fähigkeit der Band unterstreichen, eine fesselnde Atmosphäre zu schaffen, gibt es Momente, in denen sich das Songwriting ein wenig formelhaft anfühlt. Das Album schreitet durch bekannte Black-Metal-Tropen, und während die Ausführung lobenswert ist, fehlt es gelegentlich an der Innovation, die es über die Standards des Genres hinausheben würde.
Aufgenommen und abgemischt von Eloi Boucherie (bekannt für seine Arbeit mit Bands wie VIDRES A LA SANG und WHITE STONES) bei Farm Of Sounds, profitiert »Gehenna« von einem ausgefeilten Sound, der die rohe Ästhetik des Genres nicht beeinträchtigt. Die Produktion schafft eine lobenswerte Balance, die es jedem Instrument erlaubt, zu glänzen, ohne die düstere Textur zu verlieren, die Fans des Black Metal so schätzen.
Trotz der Stärken von »Gehenna« hat man manchmal das Gefühl, dass sich das Album zu sehr an etablierte Black-Metal-Gestaden hält, was zu Momenten führen kann, in denen die Musik vertraut wirkt. Während einige Tracks mit einzigartigen Übergängen und melodischen Momenten hervorstechen, gibt es Passagen, die von mehr Innovation profitieren könnten, um den Hörer wirklich zu fesseln.
Lobenswerte Leistung
»Gehenna« ist eine lobenswerte Leistung von BLAZEMTH, die eine starke Beherrschung der Klanglandschaft des Black Metal zeigt. Das Album ist ein Muss für Genre-Liebhaber, auch wenn es für diejenigen, die etwas radikal anderes suchen, nicht unbedingt neue Wege beschreitet. Ich würde dieses Album mit 3 von 5 Punkten bewerten, da es erfolgreich die Intensität und den Ethos des Black-Metal vermittelt und gleichzeitig Raum für zukünftige Entwicklungen lässt.
Fazit: BLAZEMTHs »Gehenna« ist ein solider Eintrag in den Black-Metal-Kanon, der gekonnte Musikalität und ein tiefes Verständnis für die Ästhetik des Genres zeigt.
Tracklist
01. Enok
02. To the Valley
03. Thy Hell
04. We All Die Guilty
05. Into the Crypt of Yggdrasyl
06. I Am Fire, I Am Death
07. Incantation
08. The Graven
09. Nifelheim
Besetzung
Shunh – Guitar
Ferran Moya – Vocals & Vocals
Francisco José Mármol Ruiz-Ruano – Bass
Ricardo Mena – Drums