Blut aus Nord – 777 – The Desanctification

Band: Blut aus Nord
Titel: 777 – The Desanctification
Label: Debemur Morti Productions
VÖ: 2011
Genre: Black/Industrial Metal/Dark Ambient Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Blut aus Nord aha etwa eine deutschsprachige Gruppe? Oh das sind ja Franzosen, auch eher untypisch, denn aus dem Rheinland stammt man auch nicht sondern aus der Normandie. Gut legen wir mal den Bandnamen ad acta und widmen wir uns mehr der Musik der französischen Kapelle. Hier steht doch glatt was von Black Metal. Gut da denkt meiner einer wieder an ein True lastiges, ordentliches Geschepper, aber nein wenn man genauer hinblickt verrät das Cover schon das hier weit mehr drinnen ist als pure, nordische, als auch eisige Härte. Eigentlich gibt es die Band schon seit gut 15 Jahren, doch nur vom Namen her wusste ich das so eine Band existiert und unter atmosphärischen Dunkelliebhabern haben die Burschen aus Frankreich einen sehr guten Namen. Na das kann ja nichts Schlechtes bedeuten oder? Nein man muss aber gleich anmerken wenn man mit sphärischen Dunkelmelodien und weitläufigen, teils sehr doomigen Linien nichts anzufangen weiß sollte man hier einen großen Bogen um das Material von Blut aus Nord machen. Militante Simultane Black Metal Beats aus dem Dunkeluniversum wurden hier auf dem Seziertisch komplett auseinander genommen und beim Zusammenbau selbiger hat man das Ganze komplett anders strukturiert. Dies klingt immer nach einer sehr komplexen Ausrichtung und das ist es auch. Man braucht wirklich viel Zeit um in den Genuss solcher Linien zu kommen. Auch muss man durchaus bereit sein sich solche schrägeren, als auch streckenweise sehr gedankenverlorenen Soundstricke anzutun. Die Franzosen verstehen es zwar dass man das ganze sehr gut aufbereitet, doch einfach locker vom Hocker kann man damit nur wenigen was fürs Gehör bringen. Um gleich dies zu entkräften, schlecht ist das Material durchaus nicht, doch die sehr langatmigen Linien und Kurskorrekturen sind eindeutige für eine Spreu von Ambient und Experimental Black Metaller geschaffen. Dieser Klientel bietet man aber genau das was sie fürs tägliche Brot brauchen. Ausgegoren, ausgereift und sehr weitläufig wird eine dunkle Soundlandschaft vorgelegt in der man sich sehr gerne verliert. Rigorose Black Metal Beats paart man mit apokalyptischen Post-Rock Allüren und dabei kommen auch sehr raffinierte Doom Schlagargumente zum Tragen. Selten erlebt man solch eine Bandbreite aus dem Bereich. Nun erleben vielleicht schon aber die meisten scheitern an solch einem Mammutprojekt kläglich. Extravagantes Klangrasseln also und dieses verfärbt die Truppe sehr ausgeklügelt und an andere Stelle verschönert man es immer wieder, somit ist ein sehr gutes Gezerre entstanden das man auf sich erst in Ruhe entfalten lassen muss. Unglaubliches Potential welches sich hierbei verbirgt und erst nach dem dritten Durchlauf wird einem so richtig bewusst welches klangraffinierte Monumentalwerk aus der Schwarzwurzelszene hier im Player liegt. Die sehr nordischen Doom orientierten Melodien sind vor allem bei mir der klare Favorit und erinnern ganz leicht an die Band Ahab. Doch gar so zäh wie diese wird nicht ins Gefecht gegangen. Nein vielmehr bietet man einer leichter verdaubare Abform einer ähnlichen Ausrichtung des schwermütigen Härteklangs.

Fazit: Selten erlebt man so hochwertiges Ambient Kraftfutter der atmosphärischen Machart. Ein breiter Klangteppich wird dabei vorgelegt gegen den man nicht so schnell anstinken kann. Die französischen Bands dieser Machart machen immer mehr Aufsehen und das verwundert keinen. Sicherlich wird man dabei keine breite Masse ansprechen, muss man aber auch nicht den eingefleischten Kennern ist bewusst, dass man mit solch einer Art von schwarzer Soundkunst auf einen guten, treuen Kundenstock zurückgreifen kann.

Tracklist:

01. Epitome VII 07:31
02. Epitome VIII 06:27
03. Epitome IX 02:07
04. Epitome X 07:22
05. Epitome XI 06:15
06. Epitome XII 05:57
07. Epitome XIII 07:08

Besetzung:

Vindsval (voc & guit)
W.D. Feld (drums, electronics & keys)
GhÖst (bass)

Internet:

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Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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