Boanerges – Hora Novena

Band: Boanerges
Titel: Hora Novena
Label: Selfreleased
VÖ: 2009
Genre: Power Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Chris Egger

Es ist ja wohl nichts Neues, wenn man als Österreicher Bands aus Argentinien nicht kennt. So ist es mir auch bei der Power Metal Band Boanerges, die es doch schon seit fast 20 Jahren gibt, und ihrem neuen Album Hora Novena gegangen.

Nach dem gut 2-minütigen Intro Consumado Es, welches auch gut zu Nightwish passen würde, geht es gleich mit Un Mundo Differente in hohem Tempo los. Leichte Ähnlichkeiten mit Avantasia und auch Stratovarius kann man schon feststellen, ehe der Gesang von Gabriela Sepulveda dann schon eher in Richtung Sinergy geht. Etwas ungewohnt sind natürlich die spanischen Texte, macht den Gesamtsound aber durchaus interessant. Ein guter Start bei dem es überhaupt nichts zu kritisieren gibt. Beim Titelstück Hora Novena geht es dann schon etwas langsamer zur Sache, wobei man natürlich wieder Parallelen zu Sinergy ziehen muss. Etwas schräg klingt hier der Backgroundgesang, wäre wohl besser gewesen, wenn man darauf verzichtet hätte. Der Song kann leider nicht mit dem davor mithalten, trotzdem ist es aber solider Power Metal. Bei Todo Pasa Nadie Sabe tritt dann auch mal das dezent aber sehr gut eingesetzte Keyboard etwas mehr in den Vordergrund. Das Tempo wurde zum Stück vorher kaum verändert. Teilweise klingt man hier auch etwas progressive, eher man dann in der Mitte doch das Tempo etwas erhöht und auch mal ein Keyboard/Gitarren-Solo Duell liefert. Vor allem aber der Erhöhung des Tempos wird ein wirklich starker Power Metal Song daraus. Vidas Marcadas wechselt immer zwischen schnelleren und langsameren Parts und klingt auch in den langsamen Teilen schon relativ poppig. Trotzdem ist das Stück Live sicher sehr gut für die Stimmung. Weiters positiv zu erwähnen sind hier die Gitarrensoli in diesem Song. Mucho Max Por Vivir beginnt mit Klaviertönen, bei denen man schon eine Ballade erwarten kann. Auch nach Einsatz des Gesanges und der restlichen Instrumente wird klar, dass es sich um eine waschechte Power Metal Ballade handelt. Ich bin auch der Meinung, dass das Stück auch nicht schlecht auf ein Avantasia Album passen würde, wirklich sehr gut gelungen. Tierras Liberadas klingt nach kurzem Schlagzeug/Gitarren Intro schon fast nach Lacuna Coil. Hier gibt es schon große Ähnlichkeiten zu den Italienern, und das nicht nur zu Beginn lang (das Gitarrensolo mal ausgenommen). Nicht unbedingt überzeugend, es passt einfach nicht zu dem restlichen bisher gebotenen. Siglo Virtual klingt instrumental wie eine schlechte Nightwish Kopie, bis jedoch durch den Refrain eine nicht so schlechte Power Metal Nummer daraus wird. Kann mich leider nicht überzeugen. Mit Klavier und Streichern geht es dann mit El Valor Del Presidente weiter und wieder wird klar, dass es sich um eine Ballade handelt. Zum ersten Mal werden auch Akustikgitarren verwendet um das Ganze noch etwas ruhiger zu halten. Der Einsatz von Schlagzeug und dem Einbau eines Gitarrensolos ändert auch nichts an der Tatsache, dass es sich doch auch um ein Stück irgendeines Popsternchens handeln könnte. Erst der Einsatz der verzerrten Gitarren und einer kleinen Erhöhung des Tempos lässt dann schon eine Zuordnung zu einer Metalband zu. Extrano Quijote geht dann wieder mit hohem Tempo weiter und lässt hier einen Vergleich mit Sonata Arctica und auch wieder Sinergy zu. Zum ersten Mal kommt auch mal eine männliche Stimme dazu, die aber nur kurz in Erscheinung tritt. Gegen Ende des Stückes kommen noch kleine Stücke Stratovarius dazu, ohne dass das Stück natürlich weiterhin sehr eigenständig klingt. Suena klingt vor allem durch die Keyboards wieder etwas nach Stratovarius, ohne wieder zu stark an die Finnen zu erinnern. Ein solides Power Metal Stück, das uns hier geboten wird, ohne jedoch großartig zu überzeugen. Das akustisch gehaltene La Profecia Complida ist dann eher langweilig und wirkt durch die übertriebenen Akustik-Gitarrensoli nicht unbedingt wie der perfekte Abschluss. Wieder könnte dieses Stück auch von irgendeinem Popsternchen gesungen worden sein.

Fazit: Durchwegs positiv was die Argentinier hier liefern, irgendwie merkt man doch die lange Erfahrung. Leider schweifen sie aber teilweise zu sehr in Richtung Pop ab, oder man klingt teilweise nach anderen Bands die eher nicht in ihrem Genre daheim sind. Trotzdem kann man mit Un Mundo Differente, die Ballade Mucho Max Por Vivir und teilweise auch Todo Pasa Nadie Sabe durchaus Highlights bieten. Leider ist auch mit La Profecia Cumplida ein überhaupt nicht zum Rest passendes Stück dabei.

Tracklist:

01. Consumado Es 02:36
02. Un Mundo Diferente 05:56
03. Hora Novena 04:32
04. Todo Pasa Nadie Sabe 04:47
05. Vidas Marcadas 04:30
06. Mucho mas por Vivir 05:41
07. Tierras Liberadas 07:06
08. Siglo Virtual 04:59
09. El Valor del Presente 06:28
10. Extraño Quijote 05:50
11. Sueña 06:04
12. La Profecia Cumplida (Acoustic)* 05:46

Besetzung:

Marcelo Rodríguez (bass)
Gabriela Sepúlveda (voc)
Gastón Morales (keys)
Walter Estébez (guit)
Javier Fracchia (guit)
Alberto Sabbatini (drums)

Internet:

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