BULLET FOR MY VALENTINE – Gravity
Band: BULLET FOR MY VALENTINE
Titel: Gravity
Label: Spinefarm Records
VÖ: 29/06/2018
Genre: Modern Metal
Bewertung: 3.5/5
Written by: Robert
Bullet For My Valentine eine moderne Metal Institution, welche aufgrund der Vielzahl von Rekrutierungen junger Metal Fans nicht wegzudenken ist. Bei Beginn der Karriere teilten sich die Waliser den Rookie Status mit Trivium und fochten und buhlten fortan um die Gunst der jüngeren Metal Generation. Da meine Wenigkeit wohl eher zum älteren Eisen zählt, war mir das Gemeckeren eigentlich so gut wie egal. Weniger war der letzte Streich der Jungs von Trivium glänzend, wo die Waliser den Schritt nutzten und sich einen Vorsprung verschafften. Alte Qualitäten der Band wurden hierbei merklich in den Vordergrund gestellt und das kam breit gefächert gut bei der Masse an.
„Gravitiy“ nennt sich der neueste Streich und mit einem deutlich verdutzten Blick auf den Beipackzettel ziehe ich mir das Material der Waliser ins Gehör. Im neuen Jahr haben die Jungs merklich ihre Schrauben gedreht und die Justierungen umgeordnet. Das klingt alles andere als schlecht, wenngleich deutlich untypischer, als dass was wir von den Briten bis dato zu hören bekamen. Die Jungs zeigen gesteigerte Reife und einen Hang zu kleineren Klangexperimenten. Das muss der Rezensent der Truppe hoch anrechnen. Aufgrund des größtenteils sehr Bullet typischen Vorgängers klingt das neueste Album komplett durcheinander gewürfelt und mit neuem Schwung versehen.
Ideenreichtum kannten beim Songwritingprozess ohne Zweifel keine Grenzen und genau deswegen klingt „Gravity“ merklich experimentierfreudiger. Hinzu kommen viele Mainstream Peitschenhiebe, welche den Reigen für eingeschworene Die Hard Metal Fans zu einer Farce machen werden. Hierzu braucht es für den Hörer einen kleinen Ansatzpunkt für das Tellerrandgucken, dann kommt das Material in all seinen Facetten superb ins Gehör.
Die bekannten Metalcore avancierte Schienen wurde dominanter in den Hintergrund gestellt und fortan kommen melodischere Metal Ansätze zum Vorzug. Angereichert mit Soundpaletten, welche meine Wenigkeit von gewissen Songs von 30 Seconds To Mars kennt, wurden ebenfalls eingebaut. Genau diese machen den neuesten Silberling merklich Mainstream lastiger. Finde ich gar nicht mal so schlecht, denn die gute, ausgewogene Waage wird von den Walisern prächtig gehalten.
Die Säuberung der dreckigen Breaks und Lines ergibt somit im neuen Jahr eine deutlich durchdachtes Soundpartitionsunterfangen. Der Hörer, wie desgleichen der Rezensent ist hin- und hergerissen. Einerseits geile Ideen und andererseits die immer dominanter werdenden Mainstream Allüren. Hierbei ist es fürwahr schwierig alle Daumen nach oben zu strecken. Etliche Songs sind ausgezeichnet, andere wiederum mit einigen Durchhängern.
Fazit: „Gravity“ ist definitiv das experimentierfreudigste, allerdings nicht beste Album in der Karriere von Bullet For My Valentine.
Tracklist
01. Leap Of Faith
02. Over It
03. Letting You Go
04. Not Dead Yet
05. The Very Last Time
06. Piece of Me
07. Under Again
08. Gravity
09. Coma
10. Don’t Need You
11. Breathe Underwater
Besetzung
Matthew Tuck (voc & guit)
Michael Paget (guit & voc)
Jamie Mathias (bass & voc)
Jason Bowld (drums)