Cadet Carter – Anthems For The Weak
Band: Cadet Carter
Titel: Anthems For The Weak
Label: 8 Ohm Records
VÖ: 15/07/22
Genre: Pop/Rock/Punk
CADET CARTER aus München sollen laut Angaben im Netz der Emo/Pop-Punk-Szene angehören. Grundsätzlich nicht meine Baustelle, allerdings ist deren neuestes Werk „Anthems For The Weak“ nicht wirklich in diesen Bereich einzustufen. Im Kontrast hierzu sind definitiv poppige Attitüden im Material verankert. Der Gegenpol klingt eher in Richtung Modern/Alternative Rock, welcher mit fluffigen Punk Effekten angereichert wurde.
Die Krux nach mehrmaligem Hören
Beschwingende Klänge schallen gleich beim Opener „In The Clear“ durch die Boxen und verleihen eine wohlige Wärme, die einen bezirzt und locker mitschwingen lässt. Gute Einleitung ins Album, welches nach weit mehr hoffen lässt. Das gestartete Programm wird grundsätzlich wie ein roter Faden durchs Album verwendet und hier ist schlussendlich die Krux nach mehrmaligem Hören begraben.
Unmissverständlich wird auf lockere, straighte Effekte gebaut
Lockere Soundklänge quer durch das Album gehen gut ins Gehör, wenngleich nicht die Neuerfindung vor dem Herrn. CADET CARTER wissen ihr Publikum zu unterhalten und legen die Maßstäbe fest und halten sich vollständig an diese. Dies mag annähernd vorhersehbar klingen, was es in gewissem Ausmaß tut. Keine großartigen Überraschungen, geschweige denn Ausreißer in den härteren Bereich schränken das Programm merklich ein. Anstatt technisch anspruchsvollere Klänge zu servieren, setzt die Band im vorliegenden Fall unmissverständlich auf lockere, straighte Effekte. Für eine lockere Hörrunde gut, für einen bahnbrechenden Durchbruch für meinen Geschmack etwas zu wenig.
Weniger ist oftmals mehr
Die Münchner Truppe schlägt „Anthems For The Weak“ einen melodischen, auf Eingängigkeit getrimmten Weg ein, der für eher für jüngere Generation geschaffen ist. Darüber hinaus muss man sich fürwahr durch einige Pop-Attitüden kämpfen, welche dem Die Hard Rock/Metal Freund nahezu sauer aufstoßen. Grundsätzlich braucht es einen breiten Tellerrandblick. Als schlecht kann man den eingeschlagenen Weg definitiv bezeichnen, geläufig locker vom Hocker sind die Klänge wiedergegeben und bei einem lauschigen Partyabend kann solche Mucke locker im Hintergrund mitlaufen. Dennoch fände es der Rezensent gut, wenn rauere Ecken und Kanten eingebaut würden. Die schnellen, eingängigen Melodien und Hooks setzen sich im Kopf fest, einen merklichen Härteschub als Gegenpol täte das Material hingegen gut. Die Trademarks einiger, großer Vorbilder aus demselben Genre-Eck werden verinnerlicht und durchwegs gut mit eigenen Linien versetzt, sodass man zu keinem Zeitpunkt von einer schlaffen Kopie sprechen kann. Mit einer glatten Produktion versehen ist das Material ausgefeilter, wenngleich weniger oftmals mehr ist.
Zwar muss man sagen, dass die Melodien und Mitsingrefrains auf „Anthems For The Weak“ ihre Berechtigung haben, im Gegensatz dazu, sich auf Gedeih und Verderb dem zuzuwenden, wirkt das Material nach einigen Durchläufen abgenudelt und lässt das Interesse merklich schwinden. Gut, locker aufnehmbare Songs mögen ein guter Schub sein, ein Vorhaben, das den Jungs aus München aber nur bedingt gelingt. Zu oft wirkt ihr Vorgehen dabei zu aufgesetzt und zu sehr gewollt.
Fazit: „Anthems For The Weak“ von CADET CARTER ist eine brauchbare Runde im modernen Rock/Punk Bereich.
Tracklist
01. In The Clear
02. A Million Times
03. The Best Part
04. Stumbling
05. Sailing Without Swaying
06. Blinding City Lights
07. Defence All The Way
08. Strangeways
09. Pieces
10. Break Away
Besetzung
Dominik „Nick“ Sauter – Vocals & Guitar
Bastian Scholl – Guitar
Pascal „Passy“ Theisen – Bass
Benny Paska – Drums