Band: Cain’s Offering
Titel: Stormcrow
Label: Frontiers Music
VÖ: 15.05.15
Genre: Melodic Power Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Thorsten
Wenn SONATA ARCTICA & STRATOVARIUS heiraten würden, könnte das gemeinsame Baby Cain´s Offering heissen und vllt. auch Alben wie „Stormcrow“ in die Welt setzen.
Es könnte gemunkelt werden, ob es sich denn nun um ein besseres Sonata Arctica Album handelt oder ein besserer Stratovarius Ableger das Licht der Welt / das Gehör der Musikfans erreicht, denn dieses feine Studioprojekt wurde vor knapp 5 Jahren von Janni Liimatainen (u.a. Sonata Arctica) und Timo Kotipelto (Stratovarius) inkl. einiger jeweiligen Bandmember ins Leben gerufen.
Auf dem Debüt „Gather The Faithful“ waren nicht ganz die selben Musiker wie aktuell am Start, doch wuseln die Kollegen irgendwo alle in den selben Vierteln, Gegenden und auch Bands rum und der Gründungskern Liimatainen/Kotipelto/Johansson besteht anno 2015 auch noch.
Um recht zügig auf den Punkt zu kommen:
Herr Kotipelto ist jetzt schon sehr sehr lange im Geschäft, warum hat er es niemals in Angriff angenommen, einen Englischkurs zu absolvieren?
Ich liebe Stratovarius doch könnte mir das komplette Backprogramm besser gefallen, wenn es auch Karaoke-Versionen geben würde oder: Herr Kotipelto würde endlich an seiner Aussprache arbeiten. Mich verwundert es auch sehr, dass NIEMAND Ihn darauf in den vielen Jahren ansprach…
Er ist ein begnadeter Sänger der es drauf hat, melodische Metalsongs ins rechte Licht zu setzen. Aber die Aussprache ist unter aller…!
Egal, denn sieht man mal von dieseem „Manko“ ab, würde ich tatsächlich auch behaupten, dass Cain´s Offering ein in die Musikwelt passendes Ambivalent zu beiden Hauptbands ist.
Weniger Metal als Stratovarius und etwas weniger Queen als Sonata Arctica wobei ich auch gleich anmerken muss, dass hier nicht auf ältere Spielweisen der Finnen um Janni zurückgegriffen wird.
Ein wirklich gut durchdachtes Album welches von der ersten bis zur letzten Note natürlich an die Hauptbands der Beteiligten erinnert, aber sich immer noch weit genug von Klonvorwürfen distanzieren kann.
Leider schaffen es die Finnen nicht, einen Hit, einen permanenten Ohrwurm auf dem Silberling zu verewigen so dass die CD zwar Spaß beim Hören macht, aber danach auch wieder „Dunkeltuten“ angesagt ist, sprich:
Was habe ich eben gehört? Klang nach Sonata und Stratovarius…!
Dieses Manko zieht sich leider durch das gesamte Album, auch wenn es produktionstechnisch / handwerklich nix zu meckern gibt, sind ja auch keine Neulinge o.ä. an den Instrumenten beschäftigt.
Aber die Hauptinitiatoren drücken einfach zuviel Trademarks Ihrer Hauptbrötchengeber in dieses Baby, welches eigentlich noch etwas mehr Eigenständigkeit verdient hätte!
Denn wer braucht schon Stratovarius oder Sonata Arctica 2.0???
Dann sind mir packende neue Scheiben der betreffenden Bands weitaus lieber, oder Herr Kotipelto macht endlich ´nen „Aussprache-Test“…
Besonders fiel mir persönlich auf, dass ich nach dem instrumentalen Beginn der Songs immer damit rechnete, dass Tony Kakko von Sonata Arctica jetzt ins Horn bläst, anstatt der Timo…
Anhand dieser Vorfälle kann man wohl von ausgehen, dass sich Cain´s Offering musikalisch doch eher auf Sonata Arcticas Spuren befinden, während der Gesang eindeutig auf Stratovarius´ Konto geht!
Ja, das könnte das Baby einer großen Hochzeit sein…
Aber leider viel zu unspektakulär, zahnlos ausgefallen. Mir fehlt die schnelle Eingängigkeit mit der sich Power und Melodic Metal sowie Rock skandinavischer Machart auszeichnete.
Hier geht die vorhandene Melodie leider etwas durch Sperrigkeit und kitschiges Verlieren in langweiligen sowie mächtig aufgepumpten Balladen verloren, was auch mein persönliches Problem der letzten Sonata Alben war, ist! Stratovarius hatten mit dem „Problem“ auch ´ne Weile zu kämpfen, es wirkte beinahe wie:
Keine Melodien sondern mehr Breaks usw, damit sich JEDER Musiker mit seinen Ideen ganz besonders einbringen kann…!
In solchen Fällen sind „Supergroups“ und Projekte eigentlich ´ne feine Sache, können sich die Beteiligten doch dort austoben und den Hauptbands Ihren gewohnten, gewollten und erwarteten Sound lassen!
Und so überlasse ich es den Melodic Metal Gefolge, dem nicht schlechten, aber auch nicht überragenden aktuellen Machwerk von Cain´s Offering, „Stormcrow“, eine faire Chance zu geben.
Von mir gibt es knappe 4 von 5 Punkten, weil ich an mehreren Enden und Ecken Verbesserung benötige.
Ich bin aber auch verwöhnt…siehe meine Meinung zu Timo Kotipeltos Englischkünsten… 😉
Tracklist:
01. Stormcrow 06:15
02. The Best of Times 04:33
03. A Night to Forget 04:29
04. I Will Build You a Rome 04:41
05. Too Tired to Run 06:14
06. Constellation of Tears 05:30
07. Antemortem 05:19
08. My Heart Beats for No One 04:35
09. I Am Legion 05:59
10. Rising Sun 05:42
11. On the Shore 04:18
Besetzung:
Timo Kotipelto (voc)
Jani Liimatainen (guit)
Jonas Kuhlberg (bass)
Jani Hurula (drums)
Jens Johansson (keys)
Internet:
Cain’s Offering @ MySpace