Wretch – Man Or Machine
Band: Wretch
Titel: Man Or Machine
Label: Pure Steel Records
VÖ.: 15. März 2019
Genre: US Power Metal
Bewertung: 4,5/5
WRETCH und Kontinuität schlossen sich seit 35 Jahren eigentlich aus, doch auf die alten Tage kommt man nicht nur mit dem dritten Album in fünf Jahren bei der gleichen Plattenfirma daher,
man präsentiert nach The Hunt mit MAN OR MACHINE auch noch das zweite Album mit dem selben Sänger!
Dies gleich einer Sensation, zumal Juan Ricardo (RITUAL, SUNLESS SKY) abermals eine großartige Performance darbietet. Was die Band seit jeher (ausgenommen das starke Zweitwerk Warriors) ausmachte,
war die einzigartige Mixtur aus gnadenloser Rhythmik, harten Gitarren und zauberhaften Melodien.
So war, ist und bleibt das 2006 erschienene (und kürzlich von Pure Steel Records neu aufgelegte) Debüt Reborn eines der Aushängeschilder des US – amerikanischen Heavy Metals und bis dato das einzige Meisterwerk dieses Genre in diesem Jahrtausend.
Hauptgrund dafür sind neben der einzigartigen Saitenbearbeitung Nick Giannakos`und der erbarmungslosen Taktgebung Jeff Curentons der ebenso aggressive Gesangsstil Colin Watsons.
MAN OR MACHINE führt den Weg, der auf The Hunt eingeschlagen wurde, konsequent fort und ist stilistisch noch näher am Meilenstein dran.
Man führe sich nur den eröffnenden Titeltrack zu Gemüte, der jeden Metaller nicht nur musikalisch in die Knie zwingt.
Überhaupt befinden sich auf dem Album lyrisch wie kompositorisch fast nur Perlen. Destroyer Of Worlds, Strike Force One, der Titeltrack und die Inquisitor Trilogie hätten auch auf dem Erstwerk stehen können und zeugen zudem textlich von geistiger Reife. Sozialkritik die nicht nervt, sondern zum Nachdenken anregt.
Die unbändige und höchst melodische Huldigung an das Label, Schwarzenberg, ist ein Speed Melodic Metal Gourmethappen, den selbst HELLOWEEN nie besser hinbekommen würden und das in melancholische Gefilde eintauchende, aber dennoch harte Requiem Aeternam reißt ebenfalls voll mit.
MAN OR MACHINE dürfte somit keinen Metaller kalt lassen, egal ob er US Metal oder Euro Metal vorzieht.
Die aktuelle Scheibe ist qualitativ wie stilistisch verdammt nah am Debüt. An zwei Sachen für die Höchstnote fehlt es mir jedoch persönlich: Einen weiteren eigenen Song anstelle des zugegebenermaßen sehr starken JUDAS PRIEST – Covers und, ohne einen der besten Sänger des Genres und dessen teilweise grandiose Leistung hier in Abrede stellen zu wollen, die Aggression eines Colin Watson.
Tracklist
01. Man Or Machine
02. Destroyer Of Worlds
03. Schwarzenberg
04. Steeler
05. Strike Force One
06. Requiem Aeternam
07. The Inquisitor Trilogy Part I: Castle
Black
08. The Inquisitor Trilogy Part II: The
Inquisitor
09. The Inquisitor Trilogy Part III: Fire,
Water, Salt and Earth
10. Man Or Machine (Acoustic) –
Hidden Track
Besetzung
Juan Ricardo – Gesang
Michael Mjölnir Stephenson – Gitarren, Keyboard
Tim Frederick – Bass, Hintergrundgesang
Nick Giannakos – Gitarren
Jeff Curenton – Schlagzeug