Band: CHABTAN
Titel: The Kiss Of Coatlicue
Label: Mighty Music
VÖ: 25.05.15
Genre: Metalcore/Melodic Core/Melodic Death Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Peter
Das Coverbildchen, das hier neben dem Text steht, ziert die Debütlangrille der französischen Truppe von CHABTAN, getauft auf den Titel The Kiss Of Coatlicue. Man wollte eine moderne französische Metalplatte machen, steht da im Schummelzettel, den die Plattenfirma mir mit der Promo mit auf den Weg schickte. Nun ja, man nehme also einen recht fetten Soundtopf (sollte schon die akustischen Ausmaße eines dicken Spaghettitopfes haben) und dann haut man da eben hinein, was man so für eine moderne Metalplatte braucht. Das sind, erstens, eine ordentliche Menge Ikeadtod-inspirierte Gitarrenleads, dazu noch ’ne kräftige Dosis Knüppelpassagen. Um, zweitens, musikalisch zu würzen, nehme man eine gute Mischung aus gutturalen Growls (die ruhig noch „growliger“ ausfallen hätten können) und auch Klargesang. Nun gut, soweit das Standardrezept für eine eher melodische Metalcore-Platte. Um jetzt das Audiogericht abzurunden, braucht es die individuelle ätherische Geheimzutat der Rezeptur, die eben etwa im Falle von Coca Cola dieses seit über hundert Jahren zu DEM Cola schlechthin macht.
Die Burschen von CHABTAN waren hier durchaus gewieft – sie sind bei ihrer Geheimzutat transparenter als Coca Cola; sie nahmen nämlich das thematische Konzept mesoamerikanischer Mythen, die nach Kolumbus‘ Ankunft eher über den Jordan gingen. Dazu will man so französisch sein, dass es schon weh tut; aber – hey! – ich muss sagen, die Aktion ist durchaus gelungen. Auf ihrem Debüt wissen die Jungs durch gelungenes und catchy Songwriting sowie solides technisches Instrumentenhandwerk zu begeistern. Das bringt nicht jede Band auf ihrem Erstling zustande. Was mir noch etwas fehlt, um wirklich das ganz eigene Ding zu landen, ist ein Überhit, der eine oder andere Aha-Moment, der die Band dann eben zu CHABTAN aus Paris macht, ohne Gefahr zu laufen, akustisch verwechselt zu werden. Aber eine gute Metalcore-Platte ist den Jungs allemal geglückt. Ich denke, da wird noch mehr aus Paris über den Rhein und weiter über die Donau kommen!
Tracklist:
01. The Nahual’s Omen
02. Ixtab
03. Born From Vucub Caquix
04. Astral Monsters
05. Anthropomorphic Beast
06. The Kiss Of Coatlicue
07. Follow The Darkest Way
08. Ah Puch Reign
09. Reptile
10. Obsidian Butterfly
11. Visions Of The Snake
Besetzung:
Cristofer Rousseau – Vocals
Jean-Philippe Porteux – Guitar
Dimitri Merly – Guitar
Laurent Gasperetti – Bass
Yanis Bergheul – Drums
CHABTAN im Internet: