Band: Chained
Titel: Chained
Label: Chained Productions
VÖ: 2011
Genre: Thrash/Groove Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert
Chained heißt eine neue Band aus den Staaten, welche uns über den Teich geballte Power, Thrash und Groove feuern. 2006 Gegründet vollführt auf dem Album „Chained“ ein Programm mit aggressiven Riffs, teils bluesigem Groove und vielen Thrash Anleihen.
Wie eine stampfende Bestie kommt man zu Beginn von „My Saviour, My Lord“ daher. Rotz n‘ Roll mit einer dermaßen räudigen Breitseite das es einem sofort alle Sicherungen raus knallt. Vor allem der rollende Thrash Effekt im Midtempobereich besticht mit einem Genussfeeling dem man sich nicht verwehren sollte.
Mit Marschtakt wird „Shattered Minds“ angestimmt und von neuem schöpft man aus dem dreckigen Farbtopf. Dennoch agiert der Trupp hierbei deutlich kerniger, als auch treibender. Die erneut gebotenen Groove Fragmente vermischt man gekonnt mit flotten Beats die irgendwo zwischen Rock, Power und Thrash Metal angesiedelt sind. Will nichts anderes heißen als das man sich von den drei Elementen reichlich bedient und unter einen Nenner bringt. Stimmlich erinnert mich der Bursche hinterm Mikro etwas an den leider viel zu früh verstorbenen Paul Baloff.
Weiter geht es mit dem shakigen „Grateful Sinner“. Weiterhin besinnt man sich auf jene Linie mit der man ins Gefecht gezogen ist. Dazu sind einige shakige, als auch leichte funkige Einflüsse hinzu geflossen. Durch die Bank bietet man somit ein Programm wo man recht kräftig das Tanzbein schwingen und abhotten kann.
Leicht Southern und Country lastig wird „Tearing Down My Walls” angestimmt und dabei zaubert man ein Feeling hervor das laut aufhorchen lässt. Tiefgründig und angepisst, zumindest so scheint es brüllt und knarzt der Frontmann hier ins Mikro. Dementsprechend passen sich auch die werten Kollegen an. Somit Stimmungsmusik für beschissene Momente des Lebens, die ja heutzutage immer häufiger werden. Gemütsmusik die man sich gönnen sollte und dabei etwas entspannter alles abstreifen kann was einen bedrückt.
Genug dem wankelmütigen Gefühl hingegeben? Hoffe ich, denn mit „Drained“ ballert der Trupp komplett thrashig speedig daher. Gute Abgehmucke zu der man herzhaft die Rübe mit schütteln lassen kann. Dazwischen bremst man sich stärker ein, begibt sich allerdings in eine kraftvoll – stampfende Richtung bevor man erneut wieder vehementer das Gaspedal drückt.
Zurück im shakigen Groove Rotzbereich kehrt man mit „Conquerors“ zurück. Auf ein Neues startet das Quartett eine Runde bei der man wieder rumtanzen kann. Der dabei abgelieferte Prolo Faktor ist einfach unglaublich und erinnert etwas ans letzte Album von Thunderhead. Denn genau wie bei „Ugly Side“ serviert man uns rotzige – versoffene Beats im eher rockigen Style und diese bohren ordentlich im Gehörgang.
Vom Stil her recht ähnlich agiert man mit „Bought By Blood“ weiter. Dennoch wurde das Tempo deutlich gesteigert. Lediglich bei den Ausläufern der herzhaften Rhythmen schleift man alles etwas ein. Gutes Wechselspiel bei dem man weiterhin den Hörer bei Laune halten kann.
„Like A Rattlesnake“ ist wieder ein deutlich tanzbarer Song. Rotzig und räudig rock und rollt man sich durchs Geschehen. Als Zwischenuntermalung gibt es lang gezogene Solis, bevor der Trupp auf eine Neues herzhafter durchgreift.
Deutlich moderner und mit mehr Messerspitzen aus dem Groove Bereich schickt man nun „Bound For Glory“ hinterher. Mit einer durchwegs flotten Fahrt kann man durchaus zum Bangen begeistern, doch auch Klänge zum Abhotten sind dabei. Man gebraucht kraftvolle – stampfende und flott –treibende Klänge gleichermaßen stimmt beide sehr ausgewogen miteinander ab.
Schroff und messerscharf setzt man gleich mit „Can’t Have My Soul“ nach. Nach einem eher gemäßigten Eingang drückt man als Fortsetzung vermehrt auf die Tube und dabei lässt man auch kaum locker.
Schräg und verspielt erschließt sich einem der Start von „The Weakest Are The Strongest“. Leicht melancholisch und nachdenklicher Sprechgesang der immer wieder durch blitzartige Riffs unterbrochen wird. Erst ab gut einer Minute drückt man den Härtestempel wieder drauf, doch auch hier wehrt das Ganze nur von kurzer Dauer und von neuem führt man das Konzept vom Start durch.
Zum Schluss fetzt man mit „War Is Hate“ atemberaubend dahin. Immer wieder kommen aber auch besonnenere Ausläufer zum Tragen. Gut durcheinander gemischt bietet man schlussendlich geilste Abgehmucke die nach mehr verlangt.
Fazit. Geiles Groove Rock/Metal Album mit scharfen Ecken und Kanten. Der beigesteuerte Rotzfaktor kommt dem Ganzen sehr gut zum Tragen und durch die rhythmische Vielfalt bietet man ein Hörvergnügen auf höchster Ebene.
Tracklist:
01. My Saviour, My Lord
02. Shattered Minds
03. Grateful Sinner
04. Tearing Down My Walls
05. Drained
06. Conquerors
07. Bought By Blood
08. Like A Rattlesnake
09. Bound For Glory
10. Can’t Have My Soul
11. The Weakest Are The Strongest
12. War Is Hate
Besetzung:
David Sandström (voc & guit)
Daniel Persson (guit)
Jonas Stenlund (bass)
Stefan Nielsen (drums)
Internet:
Chained Website
Chained @ MySpace