Cherokee – Blood & Gold
Band: Cherokee
Titel: Blood & Gold
Label: Dying Victims Productions
VÖ: 19. November 2021
Genre: Blues/Classic Rock
Wer sich vorstellen kann, Mark Knopfler und Steve Harris mal bei Thin Lizzy wäre was, der darf Göttergaben wie Bill Pullman, Ride By Night oder Mother Natures Child abfeiern, Wishbone Ash– und UFO-Verehrer huldigen Sigourney, Malinche und To Destroy Life, wem Chicken Shack was sagt, der spricht mit Following My Blues.
Früher war alles gut – heute ist alles Besser
Ihr meint früher war alles besser? An die alten Meister kommt keiner ran? Vielleicht habt ihr recht, aber das Epos The Nightingale And The Red Rose wird euch für diese Ansicht genauso mächtig das Fressbrett verwamsen wie einst Led Zeppelin.
Ihr glaubt, heutzutage wird nur abgekupfert? Mag sein, aber Il Grande Silenzo mit seinen Westerngitarren und der Maultrommel spricht dagegen.
Beachtliches Gesangsniveau
SängerInnen und SängerAußen von heute klingen nicht mehr einzigartig? Glaubt ihr wirklich?
Davon einmal abgesehen, daß ihr seit fünfzig Jahren in Quarantäne gewesen sein müßt, wird Euch das Organ von Sängerin Laura bekehren. Auch wenn sie bei mancher Länge den Ton nicht sauber halten kann (unter anderem Ride By Night und Malinche), legt die Dame hier ein beachtliches Niveau vor.
Der Gesang wäre der eine (vernachlässigbare) Kritikpunkt, denn hier kündigt sich wohl eine der Stimmen im Rockbereich für die Zukunft an, der andere ist die Albumstruktur.
Es ist durchaus verständlich, daß sich die Kölner auf ihrem Erstwerk mit fünfzehn Tracks zu Wort melden wollen, denn bis zum Debüt hat man ein paar Lenze verstreichen lassen.
Aber BLOOD & GOLD ist für diesen Stil eindeutig zu lang! Daher empfehle ich unbedingt die Schallplatten-Version, da hat man quasi zwei Alben, und zwar (jetzt kommt es!) ohne einen Durchhänger.
Authentische Musik die sich mit Klassikern messen lassen kann
CHEROKEE spielen keinen 70`th Retro Rock, sie spielen Rock im Stil der Siebziger und sind genauso authentisch wie die Bands von damals. In den besten Momenten des Albums kann man sich sogar durchaus stellenweise mit UFO, Thin Lizzy, Led Zeppelin und co. messen lassen.
Das, was neben dem Gespür für den Markt (sprich Albumlänge, Veröffentlichungsturnus etc.) noch fehlt, ist ein Übersong.
Tracklist
01. Bill Pullman
02. My Sweet Tulip
03. Just One Summer Long
04. Il Grande Silenzio
05. Ride By Night
06. Sigourney
07. Song For RG
08. The Nightingale And The Red Rose
09. Rite Of Peyote
10. Malinche
11. Mother Natures Child
12. Ridin Free
13. To Destroy Life
14. Following My Blues
15. Warriors Of The Rainbow
Besetzung
Laura Vesprini – Gesang
Alexander Beda Maria Kleusch – Gitarren
Simon Siantidis – Gitarren
Fabian Albert Dey – Bassgitarre
Fabian Kampa – Schlagzeug